↠Kapitel 21↞

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And I find it kind of funny
I find it kind of sad
The dreams in which I'm dying
Are the best I've ever had
Gary Jules

Am nächsten Tag ging es mir nicht gut. Dass ich bangte, auf Kyla, Isaac oder gar Jake zu treffen, war mir wortwörtlich zu Kopf gestiegen und jetzt plagten mich dumpfe Kopfschmerzen.
Auch Eric schien körperliche Einschrenkungen zu erleiden, denn er hatte mir früh morgens geschrieben, er läge krank im Bett.

Nun durfte ich also alleine den Weg zur Schule antreten, da meine Mitfahrgelegenheit verhindert war. Wundervoll.

Das einzig Positive war, dass es heute ausnahmsweise nicht regnete und die dritte Stunde Englisch ausfiel. Das war es dann aber auch an Gutem für heute.
Mit bedrückter Laune schlenderte ich die Straße herunter und ließ mir heute besonders viel Zeit, zur Ticks zu gelangen. Die Lust auf diese komische Schule hatte mich einfach verlassen.

In meinen negativen Gedanken verunken merkte ich gar nicht, wie ein kleiner Wagen neben mir immer langsamer wurde, bis er schließlich im Schritttempo neben mir herfuhr. Sofort stolperte ich ein paar Schritte vom Straßenrand weg, da ich es hasste, Autofahrern so unglaublich nah zu sein. Als mir dann aber schließlich auffiel, dass es sich bei dem Auto um Kylas Wagen handelte, schluckte ich schwer.

Mein Blick war auf das Fahrerfenster gerichtet, dass langsam herunterfuhr. Ich spannte mich an.
Das war nicht Kyla.
Das war Jake.

"Okay, hör zu, was auch immer ich verbrochen habe, es tut mir Leid. B-Bitte fahr einfach weiter und lass mich mein Leben leben", flehte ich nach einigen Sekunden der Schockverarbeitung.
Jake wischte sich seine strubbeligen Haare aus dem Sichfeld und entblößte eine hochgezogene Augenbraue.

"Wovon redest du? Steig ein, Mädchen", sagte er nur finster und drehte sich wieder der Straße zu. Meine Kinnlade klappte auf, dann schloss ich meinen Mund wieder. "W-Was?", fragte ich überrumpelt und starrte Jake an, als sei er ein Alien.

"Du sollst einsteigen, ich nehm dich mit. Du kommst sonst eh zu spät", murrte er, mit den geraden Fingern auf dem Lederbezug des Lenkrads trommelnd. Da ich ihn, Gott bewahre, nicht wütend machen wollte, schritt ich immernoch skeptisch um das Auto herum und öffnete die Beifahrertür. Seine grauen Augen funkelten mir entgegen.

"Guck nicht so, als würde ich dich jeden Moment abstechen", fauchte er dann, trat ernergisch auf die Kupplung und trat dann auf das Gaspedal, sodass ich mit einem Ruck in den Sitz gepresst wurde. Meine Hände umklammerten die Armlehnen, zum einem aus dem Grund, dass das Tacho in einer Dreißigerzone schob über sechsig km/h anzeigte, zum anderen, da Jake mit seiner Behauptung nicht unrecht hatte. Vielleicht würde er mir wirklich etwas antun.
Das Einzige, was mur die Sicherheit gab zu wissen, dass er mich nicht entführte war, dass wir den exakten Weg zur Schule fuhren.

"Du tust es immernoch", brummte er, mit dem Blick starr nach vorne. Ich räusperte mich. "Sorry, ich meinte nur- Ich- Jake, darf ich dich etwas fragen?", fragte ich etwas kleinlaut, wobei ich mich etwas mehr in die Armlehne krallte. Niemand würde auf eine solche Frage mit nein antworten, das würde gar keinen Sinn machen. Tja, da hatte ich wohl die Rechnung ohne Jake gemacht.

"Nein", sprach er nur trocken und ich schluckte erneut und wendete mich dem Fenster zu. Sollte ich ihn vielleicht trotzdem fragen?

Leise seufzte ich, mein frischer Atem beschlug leicht auf der Fensterscheibe. Langsam verdrängte der eiserne Winter den Herbst, doch ich mochte keine Kälte.

Die restliche Zeit schwiegen wir. Obwohl mir die Frage, ob er mir wirklich etwas antun will oder wollte, unter den Nägeln brannte, zwang ich mich dazu, meine Klappe zu halten. Außerdem hatte ich immernoch Kopfschmerzen und hatte dementsprechend wenig Nerven für eine Diskussion.

Ab und zu warf ich Jake einen forschenden Blick zu. Er sah unglaublich aus, wie eigentlich immer. Seine Haare, sein Kinn, seine vollen Lippen- Ob er wohl schonmal wen geküsst hatte?

Schnell schüttelte ich meinen Kopf und wendete mich, von meinen eigenen Gedanken gepeinigt, dem Fenster zu. Bestimmt riss er sich jede Woche eine Frau auf, mit diesem Körper. Sicherlich hatte er auch mal eine Freundin, oder vielleicht mehrere. Mehrere auf ein Mal, könnte ich mir sogar auch vorstellen, so düster wie er ist und so kalt wie er sich verhält.

Es war mir in gewisser Weise peinlich, dass ich Jake immerzu anstarrte. Ob jetzt in dem Auto, in der Schule oder zuletzt bei ihm zuhause. Er bemerkte es, natürlich tat er das. Aber meine Blicke gingen geradezu unter zwischen den dauerhaften Blicken der anderen Schüler.

Zum ersten Mal fragte ich mich, was ihn zu einem Psycho machte, wie es die anderen doch immer beschrieben. Ja, er wollte mich umbringen und ist auch sonst oft so furchtbar aggressiv, aber das machte ihn doch nicht gleich krank. Die Tatsache, dass er mich hasste, und vielleicht deswegen die Kontrolle verlor, spielte da auch noch eine entscheidene Rolle.

Das Auto hielt und ich wollte aus dem Wagen flüchten, weg von meinen Gedanken, doch die Türen waren blockiert. Panisch sah ich zu Jake, der seinen Blick nun unentwegt auf mich gelegt hatte.

Er machte mir Angst. Eilig rückte ich weit weg von ihm, bis ich an die Beifahrertür stieß. Was würde passieren? War es jetzt so weit? Wollte er mich jetzt umbringen?

Mit der Hand hätte ich mir jetzt vor die Stirn geschlagen, wär mein Körper nicht zu einem Eisblock mutiert. Natürlich wollte er irgendwas, mich einfach so zur Schule zu fahren wär eine viel zu nette Geste seinerseits. Kurz flammte Enttäuschung in mir auf. Eigentlich schade, ich dachte, dass er vielleicht doch nicht so gestört drauf war, wie alle behaupteten.

"Komm vor!", befahl mir Jake und ich zuckte beim Klang seiner scharfen Stimme zusammen. Hastig schüttelte ich den Kopf. Niemals würde ich mich freiwillig diesem Typen nähern. Wie naiv konnte man eigentlich sein, einfach so bei Jake einzusteigen?

"Komm jetzt!", fauchte er einen Ton schärfer, packte mich am Arm und zog mich so weit nach vorne, dass ich fast auf der Handbremse gelandet wär, hätte er mich nicht zurückgehalten. Er ließ los und packte stattdessen meine Handgelenke. Innerlich schrie ich auf, doch äußerlich verzog ich nur einmal schmerzerfüllt die Miene.

Mit einer unglaublichen Vorsicht, von der ich bei diesem Jungen nicht mal zu träumen gewagt hätte, schob er die beiden Enden meines Hoodies hoch und entblößte somit meine dunkelvioletten Handgelenke, die sich von Jakes starkem Griff noch nicht erholt hatten.

Er durfte unter keinen Umständen erfahren, dass er mir diese blauen Flecken zugefügt hatte. Wer weiß, wie er mich dann behandeln würde. Vielleicht würde er auf mich einprügeln, zum Spaß, damit mich noch mehr Flecken ziehrten.

"Woher sind die?", sagte er emotionslos, ließ meinen einen Arm los, um sachte über die dunkle Haut an meinem rechten Arm zu fahren. Schnell ließ ich meinen Pulli wieder über das andere Mal fallen.

"Was interessiert dich das?", fragte ich dann leise. Er warf mir kurz einen undeutbaren Blick zu, bevor er wieder meine Handgelenke inspizierte.

"Woher sind die?", wiederholte er sich erneut und ich wurde langsam nervös. Ich brauchte eine Ausrede, eine Schnelle.

Dann fiel mir etwas ein, wofür ich mich hätte schlagen können, doch es war der einzige Weg, raus aus diesem Auto.

"Ich habe letztens bei- mit einem Typen geschlafen und naja... Er mag es halt etwas härter und wir haben zur Abwechslung mal etwas anderes ausprobiert", ratterte ich herunter.

Jakes Blick traf Meinen. Ich wusste zwar nicht, was dieser Blick aussagte, aber es war auf jeden Fall die falsche Entscheidung gewesen, mir die Nacht mit Ash zur Hilfe zu holen.

xxx

Hey (: Ich hab zum ersten mal ein Android Handy und vertippe mich noch häufig, ich hoffe es sind nicht zu viel Fehler drinnen. Außerdem habe ich keine Ahnung, wie man auf einem Samsunghandy die Anführungsstriche oben macht... Wäre euch also sehr verbunden, wenn mir da jemand weiterhelfen kann.

Ich hab heute frei 👅

Wie war das Kapitel? Vote und Feedback würden mich sehhhhrrrr freuen ♡

Psycho's smileWo Geschichten leben. Entdecke jetzt