Lesenacht
21:30, Teil 2/5xxx
"Du siehst gut aus", grinste Nick mich ehrlich an, während ich nicht anders konnte, als ihn verdattert anzustarren. "Du- Alter bist du heiß!", stieß ich fasziniert aus schlug mir danach mit der Hand vor die Augen. Oh Gott, ich war so peinlich.
Nick lachte nur und bedankte sich grinsend, bevor er mir die Hand hinhielt. "Darf ich, Madame?", bat er mich altertümlich und ich lächelte ihn nur an, tappste mit dunkelroten High Heels auf ihn zu und hakte mich bei ihm unter.
Tatsächlich hatte ich mich mit Nicklas verabredet, um am heutigen Samstag mit ihm zu Ash zu gehen. Eigentlich freute ich mich sogar, Ash wiederzusehen und mit Isaac wieder eins, zwei Gläser zu trinken. Meine Eltern würden mich umbringen, wenn sie wüssten, dass ich kurz nach meinem Koma wieder anfing zu trinken, aber sie hatten in der Konditorei genug zu tun.
"Also, wer ist dieser Isaac, den wir abholen?", fragte Nick, während er die Adresse in das Navi eintippte, welches sicherlich teurer war als die komplette Ausstattung meines Zimmers. Naja okay, die bestand zu 99% auch aus Ikeamöbeln, aber trotzdem.
"Is ist ein guter Freund von mir und spielt gerade den Ersatz meines besten Freundes, welcher seit Wochen krank im Bett liegt", meinte ich mit leidenem Gesicht und genoss währenddessen die Sitz- und Fußheizung, die ich bei solch eisigen Temperaturen dringend nötig hatte.
Der Blonde nickte und lenkte den Sportwagen in Isaacs Straße ein, nur um dann nochmal richtig Gas zu geben, sodass ich in den Sitz gepresst wurde und mich erschrocken an dem Türgriff festklammerte. Schlitternd kamen wir vor Isaacs Haus zum stehen und der Rothaarige stand schon wartend auf dem Bürgersteig, mit den Händen in der hellen Jeans vergraben und einem verwunderten Blick auf den schwarzen Porsche, in dem wir gerade saßen.
Dann zog er eine Augenbraue hoch, bückte dich etwas und riss die Fahrertür auf. "Ihr wisst schon, dass das Auto nur zwei Sitze hat?", meinte er dann leicht säuerlich und machte somit Nicks leicht angeberhafte Anfahrt zunichte. Ich, grinsend und mit wachsender Vorfreude auf den Abend, klopfte nur auf meine Oberschenkel. "Komm zu mir, Isaac", flötete ich und dieser seufzte ergeben und schlug die Tür mit einem Knall zu.
Nick schien darüber nicht so glücklich zu sein, denn noch während ich meinen Sicherheitsgurt löste, fragte er mich, ob er mich nicht einfach bei Ash absetzen sollte und dann könnte er nochmal zurück zu Isaac fahren. Ich verneinte, denn Ash wohnte nicht mal einen Kilometer von hier entfehrnt und es wäre wirklich unnötig, zwei Mal zu fahren.
Schließlich endete es so, dass ich ungesichert auf Isaacs Schoß mitfuhr und Nick anbetete, doch bitte mal ein bisschen schneller zu fahren, man saß schließlich nicht jeden Tag in einem Porsche. Der Fahrer hingegen wehrte sich konsequent gegen meine Forderungen, weil ich nicht angeschnallt war und sowieso 'zu viel Verkehr sei.' Die Diskussion mündete darin, dass ich beleidigt aus dem Auto stieg, als wir endlich bei Ash ankamen.
"Zieh nicht so ein Gesicht. Irgendwann fahren wir mal eine Runde, wenn nicht so viel los ist", versuchte Nick mich aufzuheitern, während wir uns durch die Masse an Menschen drängelten, die vor den Haus standen.
"Versprochen?", wollte ich mich versichern und er nickte, dann grinste ich und hakte mich bei den beiden Jungs unter. "An die Bar?", fragte ich und erhielt wieder nur ein Nicken, trotzdem zog ich beide euphorisch zu der Theke.
"Ich glaub nicht, dass du noch einen riesigen Sprung von der da schaffst", ertönte plötzlich eine Stimme neben mir und prompt begann Isaac an zu lachen, während ich Ash nur verdattert anschaute. Dieser hatte sich mit den Unterarmen auf die Theke gestützt und funkelte mich durch seine glänzenden Augen an.
"Was meinst du?", wollte ich wissen und Isaac begann noch lauter zu lachen. "Du erinnerst dich nicht mehr daran, dass du und Isaac ein riesiges Theater gemacht habt, weil ihr nicht von der Theke runterkommen wolltet?", kicherte Ash jetzt und die Erkenntnis holte mich ein. Sofort hielt ich mir an den Kopf, als spürte ich immernoch den Kater vom letzten Mal.
"Oh ja, stimmt. Naja, diese Verfassung habe ich ja noch nicht erreicht", lächelte ich und erinnerte mich schwach an Isaacs und meine Panikattake.
"Noch nicht?", fragte Ash jetzt provokant und ich grinste, hob mein Glas uns stieß mit den dreien an. "Noch nicht", ich zwinkerte Ash zu und kippte den Inhalt meines Glases herunter. Noch nicht, noch nicht.
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Psycho's smile
Mystery / ThrillerUmgeben von Drogenabhängigen, Soziopathen und gescheiterten Existenzen. Als Elizabeth zwangsläufig die Schule wechseln musste, war ihr bewusst, wofür die Ticks, ihre neue Schule, bekannt war. Was sie aber nicht wusste, ist was hinter all den gehässi...