Immernoch etwas verdattert ließ ich mich von dem Schwarzhaarigen mitziehen, Jeremiah folgte uns ebenfalls ins Innere des Hauses.
"Wer sind all diese Menschen?", fragte ich Jake dann leise, mit dem Blick auf den komischen Jungen, den ich eben flüchtig kennengelernt hatte.Auch Jake schien von der ganzen Situation nicht allzu begeistert zu sein, sonst hätte er schon längst meinen Arm losgelassen, anstatt seinen Griff sogar noch zu festigen. Flüchtig warf er mir einen Seitenblick zu, bevor er mich auf das Sofa drängte und sich neben mich fallen ließ. Jeremiah hingegen ließ sich in einen großen Sessel gleiten und musterte mich mit schiefgelegtem Kopf. Seine Mimik war so aussagelos, dass ich mir nicht ansatzweise vorstellen konnte, was er gerade dachte.
Als sich Jake erwas näher zu mir beugte, spürte ich seinen warmen Atem wieder an meinem Ohr, was mir eine großflächige Gänsehaut verpasste und mich unmerklich erschaudern ließ. "Kümmer dich nicht um sie", hauchte er dann leise. Plötzlich riss ich meine Augen auf. Ich wusste nicht, ob ich es mir nur eingebildet hatte, aber ich bin mir sicher den Hauch eines Kusses an meinem Kiefer gespürt zu haben.
Jakes leises, raues Lachen neben mir unterstütze diese Vermutung nur und unangenehm berührt rieb ich mir die Stelle, welche immernoch etwas prickelte. "Gibt es noch mehr von denen?", wechselte ich hastig das Thema, weil mich der ungewohnte Körperkontakt mit Jake dann doch etwas überrumpelt hatte.
"Gott sei Dank, nein. Zwei sind mir da wirklich schon zu pflegeaufwändig", grinste Jake mich an, dann legte er einen Arm um mich. Naja, eigentlich nicht um mich, sondern nur auf die Sofalehne hinter mir, sodass ich gar nicht mit seinem Arm in Kontakt kam.
"Du bist also Elizabeth Price. EvaluateStreet Nursey School in Brooklyn, Ohio, nach dem Kindergarten dann mit sechs in die West-Mound Elementary, dann bist du im Alter von zehn Jahren hier nach Winchister gezogen, weil deine Eltern eine Konditorei eröffnen wollten. Du bist dann auf die Wistchinster Middle School, dann auf die Whinchister High und jetzt auf der Ticks. Dein bester freund ist Eric McRaw, auch wenn er zeitweilig wegen Krankheit seinen Posten an diesen Rothaarigen Ketzer verloren hat. Deine beste Freundin Perry liegt seit ein paar Tagen im Krankenhaus und atmet kaum, aber irgendwas war da doch auch mit diesem Rothaarigen, Isaac, weswegen lag er nochmal für einige Monate im Krankenhaus flach?", sprach der Junge dann ruhig, wobei mir mit jedem Satz die Kinnlade weiter herunterklappte. Dieser Typ kannte meinen Lebenslauf besser als ich selbst!
Mit hochgezogener Augenbraue sah Jeremiah mich an, während ich irgendwie versuchte, meine Gedanken zu ordnen. Er- Er war ein kranker Stalker! Woher wusste er bitte so viel über mich, hatte er meine Eltern etwa erpresst, Informationen über mich rauszurücken? Oder hat er mein polizeiliches Führungszeugnis geklaut? Wieso wollte er das eigentlich alles wissen? Ich kannte ihn nicht mal.
Jake neben mir stöhnte gequält auf und aus dem Augenwinkel bekam ich mit, wie er seinen Kopf genervt in den Nacken lehnte. "Jeremy verschon sie, bitte", presste er dann heraus, während ich seine Fingerkuppen an meiner rechten Schulter spürte, die vollständig freigelegt war. Sofort beschleunigte sich meine Atmung und ich biss den Kiefer zusammen. Es sind nur seine Finger Elizabeth, er macht das sicher nicht absichtlich.
"Entschuldigung", höhnte der Junge in dem Sessel dann sakastisch und schaute erst Jake, dann wieder mich undurchdringbar an. "Ich interessiere mich halt nur für deine zunkünftige Lebensgefährtin, Jake", fauchte er dann und verdrehte die Augen etwas krankhaft. Wütend atmete Jake laut aus und zog seinen Arm zurück, was unbewusst eine kleine Welle der Enttäuschung in mir auslöste.
"Bevor die da", er nickte abfällig mir zu, "ewig an meiner Seite hängt, begeh ich Selbstmord", meinte er dann und ich kräuselte die Stirn. Aua.
"Also wenn du sie nicht willst, nehm ich sie gerne", grinste Jeremiah dann und beäugte mich. "Ich glaub nicht, dass sie zu dir will", fauchte Jake dann, doch ich verstand im Moment wirklich nicht, was sein Problem war. Zuerst beleidigt er mich und jetzt ist er sauer, weil Jeremiah mich haben will?
"Na, lieber als zu dir alle Male", sagte ich nur trocken und ein Bruchteil einer Sekunde später spürte ich, wie Jakes wütender Blick mich durchbohrte. Der Junge im Sessel wollte gerade triumphierend etwas sagen, als Chiara die Tür aufriss, glücklicherweise dieses Mal angezogen. In einem schwarzen Spagettiträgertop und einer grauen Jogginghose ließ sie sich auf Jeremiahs Schoß fallen und legte die nackten Füße auf den Beistelltisch ab.
Dann schaute sie mich an, bis ihr Blick zu Jake wandterte, der sich immernoch sauer von mir abgewandt hatte und aus dem Fenster schaute.
"Wo ist Kyla?", brach ich die Stille und hörte Chiara missbilligend auschnauben. "Die Schnäpfe kann mir sowasvon gestohlen bleiben", murrte sie. "Halt die Klappe", knurrte Jake und knirschte mit dem Kiefer."Sie ist bei irgendeinem Bewerbungsgespräch, keine Ahnung", beantwortete Jeremiah ruhig meine Frage und kickte Chiara von seinem Schoß, welche sich schlussendlich auf den Boden setzte. "Wieso bist du hier?", fragte Jake dann leise und ich lehnte mich tief ins Sofa hinein. In Anwesenheit von den beiden Geschwistern mit Jake zu reden hielt ich nicht wirklich für schlau, weswegen ich mich dazu entschloss, doch lieber das Weite zu suchen.
"Ist nicht so wichtig, ich komm ein Andermal wieder", wunk ich ab, was Jake nur unzufrieden seufzen ließ.
Chiara hingegen schob die Unterlippe vor, griff nach dem Kerzenständer, welcher auf dem Beistelltisch stand, und warf ihn nach Jake. "Du Dreckssack hast die verscheucht!", maulte sie ihn an, glücklicherweise konnte Jake den Kerzenständer gerade noch fangen, bevor er gegen seine Stirn flog.
"Elizabeth Baby, willst du nicht heute Abend mit uns essen? Es kommt noch ein anderer Freund vorbei, es wird sicher schön", lächrlte Chiara, wobei ich sie nur unsicher anschaute. Was essen die? Eingelegte Herzen und Blutegel?
Unschlüssig ließ ich meinen Blick zu Jake wandern, welcher immernoch teilnahmelos aus dem Fenster schaute. "Ähm, gerne", stotterte ich dann verwirrt, lächelte die beiden kurz an und blickte dann nochmal zu dem reglosen Jake, den das alles hier wohl gar nicht zu tangieren schien. Wieso überraschte mich das jetzt nicht.
"Also dann", meinte ich schluckend und hob kurz die Hand zum Abschied.
"Soll ich dich nach Hause fahren?", bot Jeremiah trocken an. Ruckartig drehte Jake den Kopf in seine Richtung. "Auf gar keinen Fall!", rief er dann, woraufhin Jeremiah nur die Augen verdrehte."Isaac wartet draußen", versuchte ich zu lächeln, doch scheiterte kläglich. Jake brummte irgendwas, während der Braunhaarige nickte und aufstand, um mich mit der Hand an dem Rücken zur Haustür zu begleiten.
"Ich hab Jake noch nie so", er überlegte etwas, während er die Trenntür zwischen den Räumen schloss, damit die beiden anderen uns nicht hörten. "gelassen erlebt", beendete er dann seinen Satz und überrascht hob ich die Augenbrauen.
"Gelassen? Der Typ hat ein eindeutiges Agressions- und Kommunikationsproblem! Der ist doch nicht gelassen!", rief ich fassungslos, was Jeremiah ein leichtes Lächeln auf die Lippen zauberte.
"Ja, und ohne deine Anwesenheit wäre er mir schon längst an die Gurgel gesprungen, glaub mir", meinte er dann und öffnete die Tür. "Bis heute abend, sei um sieben oder so hier", verabschiedete er sich dann knapp und ehe ich etwas sagen konnte, wurde mir auch schon die Tür vor der Nase zugeschlagen.
Perplex schlürfte ich zurück zu Isaacs Auto und ließ mich auf den Beifahrersitz fallen. "Schon fertig?", fragte er überrascht und schaute prüfend auf die Uhr. "Mit den Nerven? Aber sowasvon!", seufzte ich daraufhin und legte mir den Sicherheitsgurt um.
xxx
Guten Morgen ((:
Wie war das Kapitel? ♡
Naa, wer ist wohl der Freund, der auch zum Essen eingeladen wird? ;)
By the way, danke für 150K (mittlerweile 152K, aber ich hab mal abgerundet^^) reads *~* u are incredible ♡♡xx
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Psycho's smile
Mystery / ThrillerUmgeben von Drogenabhängigen, Soziopathen und gescheiterten Existenzen. Als Elizabeth zwangsläufig die Schule wechseln musste, war ihr bewusst, wofür die Ticks, ihre neue Schule, bekannt war. Was sie aber nicht wusste, ist was hinter all den gehässi...