*Jake p.o.v.*
Geschockt öffnete ich den Mund, schloss ihn dann nach wenigen Sekunden wieder und starrte an Elizabeth vorbei auf den Boden.
"Ernsthaft? Willst du jetzt einfach nichts sagen?", fragte sie erzürnt und sich sich einer ihrer braunen Haarsträhnen hinters Ohr.
"Wer hat dich vergewaltigen wollen?", knurrte ich nach einer Weile und verengte meine Augen zu Schlitzen. Wer auch immer es gewagt hatte, auch nur daran gedacht zu haben sie unsittlich anzufassen, würde ich um den Tod betteln lassen, das schwörte ich mir.
Fassungslos starrte sie mich an. "Ist das dein Scheiß Ernst? Das tut jetzt nichts zur Sache", zischte sie und ich wollte protestieren, doch ließ es dann sein, weil sie es ja doch nicht verstehen würde. Sie verstand gar nichts.
Ich war Schuld. Ich war Schuld an allem. Daran, dass ihr jemand wehgetan hatte. Daran, dass sie Angst hatte. Angst vor mir. Es hat mir jedes Mal das Herz gebrochen, diesen furchterfüllten Blick in ihren wunderschönen Augen zu sehen.
Ich war Schuld, dass es ihr scheiße ging. Ich war an noch so viel mehr Schuld, was sie noch nicht mal wusste. Ich war daran Schuld, dass einer ihrer besten Freunde fast ins Jenseits befördert wurde.
Nicht, dass es mich störte. Es störte mich kein bisschen, dieser Typ konnte ruhig bleiben, wo der Pfeffer wuchs, es war mir egal. Aber Elizabeth war es nicht egal.
"Ich habe alles zerstört", murmelte ich leise und zupfte an meinem Pulli herum. Zum ersten Mal fühlte ich mich unwohl in dieser dunkeln Kleidung, in dieser Haut. Ich fühlte mich nicht wohl dabei, ich zu sein.
Als ich mich dazu überwand, sie anzuschauen, erschreckte ich mich schon fast, als ich die Tränen sah, die ihr über das Gesicht liefen. Schniefend wischte sie ihre Wangen mit dem Handballen ab und atarrte nach oben in den Nachthimmel. In dem Moment verspürte ich einfach nur den Drang, sie in den Arm zu nehmen und niemals mehr loszulassen, doch ich konnte nicht. Ich würde sie verletzen, noch mehr, als ich es sowieso schon getan hatte. Wie konnte ich einem so schutzlosen Wesen wie ihr das überhaupt antun?
Irgendwas war mit mir passiert und ich konnte es nicht aufhalten. Wohl oder Übel musste ich mir schon vor einiger Zeit eingestehen, dass ich Elizabeth mochte und zum ersten Mal hatte ich Angst verspürt. Angst, ihr Leben zu zerstören. Genauso, wie ich Kylas Leben zerstört hatte, aber sie verstand mich auch.
Seufzend legte ich den Kopf in meine Hände. Wieso konnte ich nicht einfach normal sein? Wieso konnte ich nicht einfach in einer normalem 0815 Familie aufgewachsen sein und hätte Elizabeth zufällig in einem Café oder so kennenengelernt? Es hätte so einfach sein können.
Im Endeffekt war es ja auch egal, was ich wollte. Sie hasste mich. Und wegen mir hasste sie auch noch meine Schwester. Selten hatte ich Kyla so oft lachen gesehen, als wenn sie mit Elizabeth zusammen war.
Wahrscheinlich war Elizabeth ja auch nur so eine Phase. Ich mein, ich war ja noch nicht mal verliebt in sie oder empfand mehr als Freundschaft oder so. Dabei- Ich war nichtmal mit ihr befreundet. Ich werde sie einfach vergessen und mich in der restlichen Zeit mit irgendwelchen Huren vergnügen.
Auch wenn es wehtat, Elizabeth mit anderen Typen zu sehen, zu sehen, wie sie sie anfassten, war es vermutlich besser so. Jeder war besser als ich und solange sie glücklich war, ist das okay. Okay für sie. Für mich sollte es eigentlich auch okay sein, obwohl ich diesen Ash oder diesen Mason eben am liebsten zu Tode geprügelt hätte.
Mein Leben war doch auch am Arsch, seitdem es bei mir diagnosiert wurde. Eigentlich traurig, dass ich ein verdammtes Arschloch war und noch nicht mal viel dafür konnte.
Es gab genug Mädchen, die ich ficken konnte, da sollte ich mich nicht auf eine versteifen.
Entschlossen stand ich auf und sah sie ausdruckslos an, wie sie auf dem Boden kauerte und still weinte. Es war mir egal. Es war mir egal. So egal. Sie war nur eine von Hunderten.
"Steh auf, ich fahr dich nach Hause", sagte ich in meiner gewohnten, monotonen Stimme. Mit einem Hauch von Enttäuschung sah sie zu mir auf und nickte dann. Ich nickte ebenfalls knapp, drehte mich dann um und lief auf Kylas Auto zu. Ich sollte mir wirklich bald mal ein eigenes holen, wenn es mein Konto hergab.
Es dauerte etwas, bis Elizabeth sich träge neben mich fallen ließ und aus stumm aus dem Fenster schaute. Kopfschüttelnd sah ich weg und startete den Motor. Sie war ja schon irgendwie langweilig. Abwesend. Schweigsam. Vielleicht auch hässlich. Ja, sie war hässlich. Ich meine, braun war nun wirklich eine stinknormale Haarfarbe und sie schminkte sich ja noch nicht mal sonderlich. Außerdem war sie klein und hatte nicht diese langen Modelbeine, von den jeder andere Kerl träumte. Ja, sie war kein bisschen mein Typ.
Was habe ich eigentlich jemals an ihr gefunden?
xxx
ES IST EIN UHR WUHHUUU und ich sollte eigentlich schlafen aber I dont give a fuck hehe.
Mal ein Kapitel aus Jakes Sicht, weil es sich viele gewünscht haben. Ich hoffe ihr habt es genossen, weil es nicht ift vorkommen wird.
Ich denke, jetzt wird einiges deutlicher ^^ :P
Irgendwie habe ich das Gefühl, dass mein Schreibstil bei diesem Kapitel richtig abgekackt ist. Ich schieb das jetzt einfach mal auf die Uhrzeit, sorry :| Trotzdem interessiert mich eure Meinung zu dem Kapitek natürlich wie immer ♡
Gute Nacht ♡
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Psycho's smile
Mystery / ThrillerUmgeben von Drogenabhängigen, Soziopathen und gescheiterten Existenzen. Als Elizabeth zwangsläufig die Schule wechseln musste, war ihr bewusst, wofür die Ticks, ihre neue Schule, bekannt war. Was sie aber nicht wusste, ist was hinter all den gehässi...