↠Kapitel 47↞

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"Jake das ist das Sole, ein zwei Sterne Restautant. Da kann ich mir nicht mal die Saviette leisten, was willst du hier bitte?", fragte ich verwundert und vielleicht auch etwas enttäuscht, weil das Essen mit ihm jetzt wohl ins Wasser fiele.

Doch wider meiner Erwartungen schob er mich einfach an der Hüfte in Richtung Eingang und spielte mit den Autoschlüsseln herum. Ich wagte kaum zu atmen. Auch wenn seine Berührung kaum zu spüren war und uns noch mindestens drei Lagen Stoff trennten, entfachte allein der Druck seiner Hand ein Feuer in meinem ganzen Körper. Hätte ich nicht noch irgendwo ein Hirn, das mir signalisierte, dass sowas wie Bordsteine auf dieser Welt existierten, wäre ich über diese bestimmt gestolpert und Jake hätte mich sicherlich ausgelacht. Oder aber ich nicht. Was weiß ich, was der heute genommen hat, sodass er so gut drauf ist. Wahrscheinlich pures Seratonin.

Als wir vor dem teuren Restaurant ankamen, fühlte ich mich in meinem schwarzen Rock, der leicht transparenten Nylonstrumpfhose und dem einfachen Pulli definitiv fehl am Platz. Als ich den uniformierten Mann am Empfang sah, der mich und Jake etwas schräg anschaute, schluckte ich bangend.

Jake ging es wohl nicht so. Selbstbewusst schob er mich weiter zu dem Mann und als wir vor ihm zum stehen kamen, rutschte seine Hand sogar weiter um meine Hüfte herum und er umfasste sie etwas stärker. Natürlich wusste ich, dass das alles zu der Show gehörte, den Mann zu überzeugen, und reinzulassen, aber trotzdem versetzte diese einfache Berührung meinen Kopf in einen Trancezustand.

"Ich habe reserviert. Auf McLaw", sprach Jake dann, während sein Grinsen verschwand und er sich wieder hinter seiner emotionslosen Maske versteckte. Mittlerweile überkam mich mehr und mehr das Gefühl, dass hinter diesem stämmigen Jungen, mit den flauschigsten, schwarzen Haaren auf dieser Erde und diesen faszinierenden, grauen Augen mehr liegen musste als ein stummes, depressives Absitzen des Lebens. Vielleicht wollte ich es in Momenten wie diesen auch einfach nicht wahrhaben, wenn er den Arm um mich gelegt hatte, als sei ich eine seiner Vertrauten, als sei es selbstverständlich.

"Natürlich. Sie wissen aber, dass wir in diesem Hause einen gewissen Dresscode einhalten, richtig?", erinnerte der Türsteher Jake, doch dieser verzog nicht mal eine Miene. "Wollen sie mir etwa sagen, dass meine Freundin ohne Kleid, Lippenstift und Paukenschlägen nicht immernoch fabelhaft aussieht?", fragte er dann etwas vorwurfsvoll und trieb den Mann somit etwas in die Enge, welcher nun verzweifelt mein Outfit mustert. Für mich klang aber nur ein Wort in meinem Kopf nach. Freundin. Oh man, ich wurde in letzter Zeit viel zu oft instrumentalisiert, zum Zwecke Jakes. Darüber wusste ich unbedingt mal mit ihm sprechen.

"Ich sag Ihnen mal was. Ich komme sicher nicht in ein Restaurant, um dort weiter zu machen, wie dir letzten sechs Stunden in Büro, in einem kompletten Aufzug mit Hemd und Krawatte. Wenn sie nicht akzeptieren, dass ich gerne auch nur ein bisschen Entspannung und Freiraum haben möchte, für das Geld was ich hier hinbrettere, dann stehen mir noch hunderte Türen zu weiteren Restaurants offen, die mich und meine Freundin an unserem Jahrestag gerne hereinlassen", führte Jake dann fort und seine Hand presste sich stark gegen meine Hüfte, direkt unter dem Bund meines kurzen Rockes. Es war keine intime Stelle. Ganz und gar nicht, aber trotzdem konnte ich nicht verhindern, dass ich jede Sekunde in seinen Armen genoss. Mir machte es Angst, dass ich mich so wohl bei einem Mörder fühlte, einem Mann, der fast zu meinem Mörder geworden wäre.
Einen Mann, den ich kaum kenne, der mich kaum kennt.
Einem Fremden. Einem Fremden der ein verdammtes Lauffeuer in mir auslöste, wenn er mir nur einem Blick schenkte.

Büro. Sechs Stunden Arbeit. Freundin. Jahrestag. McLaw. Jake log wie gedruckt und es war mir unangenehm, auch wenn er die Lage fest im Griff hatte. Mit seinen Lügengeschichten machte er mich zum Objekt, zum Mittel des Zwecks und das wollte ich nicht. Ich wollte nicht nur der Grund sein, weswegen er beim Jungendamt punkten konnte oder warum er an Gourmetessen herankam.

"Natürlich, Sir. Ich geleite Sie und Ihre Freundin gerne zu Tische", gab der Mann dann schließlich nach und gebot uns, ihm zu folgen. Kurz grinste Jake mich überlegen an und ließ dann seine Hand fallen. Ich schluckte und sah in die andere Richtung, damit er meinen enttäuschten Gesichtsausdruck nicht sah. Wie ich es vermutet hatte- Die Show vor dem Mann war vorbei, wir waren im Restaurant, Jake hatte was er wollte und brauchte mich jetzt nicht mehr.
Wieso tat mir das so verdammt weh?

Der Angestellte rückte mir den Stuhl zurecht und gab sowohl mir, als auch Jake eine Speisekarte, nickte uns höflich zu und verschwand dann wieder zu seinem Posten am Restauranteingang, auch wenn zu dieser Uhrzeit sowieso kein Mensch essen ging.

Schweigend las ich mit die Gerichte durch und bemühte mich, nicht auf die größtenteils dreistelligen Preise auf der rechten Seite zu schauen. Eigendlich hatte ich vor, Jake zu fragen, wie er das alles bezahlen wollte, doch ich ließ es sein. Er war hier um zu essen und nicht, um mit mir zu reden, das hatte ich verstanden.

Wenn ich ehrlich war, konnte ich ihn sogar verstehen, schließlich hasste er mich und ich konnte ihn am Anfang auch nicht richtig leiden. Über meine Angst und dem übermäßigen Respekt vor ihm war ich auch immernoch nicht hinweg, was zumächst gut war. Wenn ich diese Furcht nämlich irgendwann ablegen würde, wäre das das eindeutige Zeichen, dass ich meinen normalen Menschenverstand verloren hatte und man mich möglichst schnell in die Klapse einweisen sollte.

Seufzend klappte ich die Karte zu. Ich würde nichts essen und einfach warten, dass Jake fertig war, irgendwie Geld zum Bezahlen schiss und mich dann zurück zur Schule fuhr.
"Was ist los?", fragte er und sah von seiner Karte hoch. Schulterzuckend wandte ich mich ab. Eigentlich war ich nie abweisend zu irgendwem, außer ich wusste nicht, wie ich mit einer bestimmten Situation umgehen sollte, wie gerade. Das war meine Art, die Augen vor Tatsachen zu verschließen.

Aus dem Augenwinkel sah ich, wie Jake mit den Schultern zuckte. "Ich werd dir ganz sicher nicht hinterher laufen und dich eintausend Mal fragen, wieso du so drauf bist. Entweder du sprichst darüber, oder lässt es sein. Ist mir egal, aber nerv' mich nicht mit dieser angekotzten Art", keifte er dann und wandte sich wieder deiner Karte zu.
Und da war er wieder. Der normale Jake, wie ich ihn kein bisschen vermisst hatte.

Xxx

Ayy Leute dieses Buch wird in etwa einer Woche vier Monate alt und wir waren/sind schon bei vier Genres auf Platz eins ((: Vieeelennn Dankkkk ^^^ ♡♡♡

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Feedback/Kommis/Anderen Shit, den ihr mal dringend loswerden wollt? :D

Leute ich hab zwar schon zahlreiche Steckbriefe für die Gastrollen bekommen aber mich erst für Eine entschieden. Ich warte noch auf eine Anmeldung eines komplementären Charakters, da ich mich dazu entschieden habe, zwei Rollen mit aufzunehmen. Ich weiß auch schon in welche Richtung diese Rollen gehen werden.. hehe ♡ Also bitte meldet gerne noch einen oder mehrere Charaktere an, dann finde ich sicher einen passenden ((:

Ps: Es ist zwar schon 00:51 und somit der 24. Dez. Und weihnachten, aber noch nicht Heiligabend. Dennoch denke ich, dass ich davor noch updaten werde also wünsche ich euch allen ein gesegnetes Fest und tolle Weihnachtstage ♡♡

Psycho's smileWo Geschichten leben. Entdecke jetzt