Kapitel 7

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Wer hätte gedacht, dass diese zwei Tage so schnell vorbei gehen? Ich hätte mir gewünscht, mehr Zeit zu haben, um mich auf diesen Abend vorzubereiten. Die letzten beiden Abende hatte ich in der Triskele verbracht. 

Für Ben war es schwer zu akzeptieren, dass ich in Zukunft wohl nicht mehr in der alten Bar aushelfen würde. Es fiel ihm schwer dies zu akzeptieren. Mir würde dieser Job auch fehlen, mehr als ich zugab.

Tagsüber hatte ich mich rund um das Thema SM informiert. Ben hatte mir ein paar verstaubte Bücher dazu geliehen, aber ich bevorzugte dann doch das Internet. Wer behauptete denn auch, dass ein Fifty Shades of Grey Marathon nicht informativ war?

Ich hatte bereits mit Tony und Amelie gesprochen und bei beiden war ich zu einem emotionalen Hormonbündel mit Tränen in den Augen mutiert. Es tat weh die Beiden zurückzulassen, in den letzten Jahren waren sie für mich eine art zweite Familie geworden.

Jetzt wachte ich nach meiner Nachtschicht am Sonntag pünktlich um eins auf, als Amelie an meiner Tür klingelte. Das Mädchen hatte echt Nerven, aber immerhin war ich diejenige gewesen, welche sie gebeten hat, mir beim Stylen zu helfen.

Liam hatte mir gestern eine Mail mit Anweisungen geschrieben gehabt. Sobald ich den Namen des Restaurants erfahren hatte, hatte ich beschlossen Amelie um Hilfe zu bitten. So wie es aussah verlangte die von Herrn Black gewählte Kulisse nämlich einen Dresscode.

Ich umarmte meine beste Freundin und ohne viele Worte begann sie meine Haare einzudrehen. Ich betrachtete dabei ihren konzentrierten Blick im Spiegel und lächelte sie dankbar an. Ihre Erscheinung konnte man ohne Weiteres als extravagant bezeichnen. Sie hatte einen süßen Bobhaarschnitt und stahlblaue Augen. 

Für mich war sie schon immer dass Ebenbild von Eleganz gewesen. Es gab kaum einen Mann der ihr nicht hinterher sah, jedoch hatte noch nie einer eine Chance bei ihr gehabt. Ich wünschte mir so sehr, dass sie endlich den Mut zusammen nehmen würde, um sich zu outen, aber ich selbst wusste wie schwer es war zu einer besonderen Orientierung zu stehen.

"Was für ein Kleid willst du tragen?"

Ich zuckte mit den Schultern worauf hin Amelie genervt die Hände in die Luft warf. Energisch stapfte sie zu meinem Kleiderschrank und zernahm diesen regelrecht. Mir war ja klar, dass ich heute gut aussehen musste, aber ich wollte es auch nicht übertreiben.

Ein wenig skeptisch begutachtete ich Amelies Wahl, erstaunt darüber, dass sie nicht eines meiner Tüllkleider gewählt hatte sondern ein kurzes rotes Samtkleid. Dazu hielt sie meine Overnees in die Höhe und lächelte vielsagend. 

In den Dingern konnte ich kaum laufen, ich hatte sie damals nur gekauft, weil Amelie darauf bestanden hatte und jetzt hatte ich den Salat. Doch meine beste Freundin ließ mir keine Wahl und ich vertraue ihr. Alternativ wäre ich in Jeans dorthin gegangen.

Nach zwei Stunden Föhnen, Flechten und Schminken nickte Amelie zufrieden und ich starrte mein Spiegelbild unschlüssig an. Ich sah immer noch aus wie ich, sie hatte es nicht übertrieben. 

Das Kleid ließ meine Haut noch blasser wirken und meine langen Haare waren graziös nach hinten gesteckt. Selbst die Schuhe wirkten nicht aufgesetzt und sorgten dafür, dass ich viel eleganter lief und aufrechter stand.

Ich sah auf die Uhr und dann auf meinen kleinen blauen Koffer, den ich zur Sicherheit gepackt hatte. Wer wusste schon, ob Liam Black Ersatzzahnbürsten oder Hausschuhe in der Größe 37 bei sich hatte? Ich ging da lieber auf Nummer sicher.

In weniger als zehn Minuten würde mich laut Liams Mail ein Taxi abhohlen und zu dem vereinbarten Treffpunkt bringen. Amelie schlang mich in eine feste Umarmung und mir schossen Tränen in die Augen.

"Wage es dir nicht zu weinen Olivia. Ich habe viel zu lange für die Smokey eyes gebraucht, als dass du sie jetzt zerstören dürftest."

Ihre Stimme war belegt und ihr selbst liefen einige Tränen über die Wangen. Ich presste sie noch fester an mich und wir verharrten so, bis ein melodischer Klingelton mich aus meiner Trance riss. Das Taxi war da.

Amelie half mir in meinen Wintermantel und wir traten raus. Der Taxifahrer lud meinen Koffer ein und öffnete mir die Beifahrertür und ich sank in das weiche Leder des Sitzes. Amelie winkte bis ich sie nicht mehr im Rückspiegel erkennen konnte und ich versuchte krampfhaft nicht zu weinen.

Gott sei Dank würde diese Fahrt 90 Minuten dauern, in welchen ich mich beruhigen konnte. Ich dachte an die drei Menschen hier, welche ich vermutlich viel zu sehr vermissen würde. Toni, Amelie und Ben. Ich hoffte, dass Liam diesen Verlust wert war.

Mein Herz raste vor Aufregung, als das kleine Navigationsgerät an der Scheibe uns anzeigte, dass wir in weniger als zwei Minuten da wären. Ich schluckte schwer und versuchte ruhig zu bleiben. Wir fuhren durch die volle Stadt und ich betrachtete all die Lichter, welche dem Einbruch der Dämmerung trotzten. 

Mit quietschenden Reifen hielten wir vor einem großen Hotel in dessen Dachgeschoss ein edles Restaurant war. Ich hatte mir Bilder dazu im Internet angesehen und starrte jetzt fasziniert auf das hohe gläserne Gebäude.

Der Taxifahrer meinte, dass er bereits bezahlt wurde, was mich nicht daran hinderte mein kleines Portmonee aus meiner Handtasche zu ziehen und ihm ein Trinkgeld zu geben. Ich bat ihn, meinen Koffer bei der Rezeption abzugeben und stieg elegant aus dem Wagen.

Showtime Olivia.

Mit großen und entschlossenen Schritten lief ich zu den Fahrstühlen und fuhr nach oben. Bis jetzt hatte ich jede Anweisung von Liam genau befolgt und war ziemlich stolz auf mich. Ein Blick auf meine Uhr verriet mir jedoch, dass ich ein paar Minuten zu früh war, was ich aber eher als Vorteil sah.

Mit einem leisen Ping öffneten sich die Türen und ich trat in eine andre Welt. Meine Augen weiteten sich und begeistert betrachtete ich all die Schönheit um mich herum. Die komplette Decke war verglast, so dass man einen wundervollen Blick auf den Sternenhimmel und den Vollmond hatte. 

La lune. So hatte mich Liam genannt und ich war ein wenig rot geworden dabei. Ich setzte mich an die Bar, die um so vieles schicker war als die in der Triskele und bestellte mir eine Cola. Noch 3 Minuten. Mein Herz raste und ich sah nach oben in den Himmel um mich abzulenken. Und tatsächlich, das half.

Der Anblick war einfach überwältigend schön.

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Hey^^

Ich freue mich euch mitteilen zu können, dass ich bald das Special von Du gehörst mir fertig habe, aber Momentan schreibe ich einfach lieber an dieser Geschichte hier.

Ich wünsche euch einen schönen Tag^^
Eure Lady in red🌹


RosegoldWo Geschichten leben. Entdecke jetzt