Kapitel 25

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Liam POV

Unruhig tigerte ich in meiner Wohnung umher. Alles, aber wirklich alles heute schien mich reizen zu wollen. Meine Mitarbeiter waren alle an irgendeiner Stelle schusselig gewesen und all diese billigen Ausreden hatte mich schon genug auf Hochtouren gebracht.

Wie schön es gewesen wäre zumindest einen kleinen Teil an meiner Sub auszulassen. Doch als ich zur Tür reinkam kniete sie nicht an ihrem Platz. Und auch nach gründlichem Suchen konnte ich Olivia einfach nicht finden.

Der Anruf bei Martin hatte mir dann den Rest gegeben. Ich wusste nicht wie ich darauf rücksichtsvoll reagieren sollte und jetzt drohte mein innerer Zorn mich zu überwältigen. Selbst meine blöde Katze schien total neben der Spur zu sein.

Immer wieder rannte Schnitzel von meinem Schlafzimmer in die Stube, nur um sich dann an Olivias Decke zu kuscheln. Und das Schlimme war, dass ich nicht viel besser war. Im Gegenteil, auch ich lief unruhig umher.

Ein melodischer Dreiklang riss mich aus meiner Unruhe und entschlossen lief ich zur Haustür. Die kalte Winterluft klatschte in mein Gesicht und ich bat freundlich Monsieur Martin und seinen Sub, sowie meine eigene Sklavin herein. War ich nicht ein toller Gastgeber?

Mein Tonfall sagte zwar aus, dass mein Angebot einen Tee zu trinken nur aufgrund der Moral fiel und nicht, weil ich wirklich jetzt Zeit mit zwei weiteren Männern verbringen wollte, doch Luis nahm dankend an.

Ich drückte einen sanften Kuss auf Olivias kalte Stirn und erfreute mich an ihrem reuevollen Blick. Mit meiner liebsten Engelsstimme flüsterte ich ihr leise was ins Ohr und sie wurde blass.

„Warte nur bis wir alleine sind kleine Sklavin. Du warst mehr als nur unartig."

In aller Ruhe bereitete ich Tee vor und bediente unsere Gäste, welche auf meinem großen Sofa vor dem Kamin saßen. Jetzt, wo Olivia wieder bei mir war und sich meine Vorfreude mit jedem Moment steigerte schaffte ich es auch wieder ruhig und beherrscht zu reagieren.

Luis Martin kannte ich schon lange und er war ein guter Freund geworden. Maja hatte damals den Kontakt hergestellt gehabt und irgendwie hatten sich all meine Vorurteile über diesen Mann in Sympathie umgewandelt.

Olivia hielt Schnitzel im Arm, welcher lauter schnurrte als gesund sein konnte. Irgendwie hatte die heimliche Stimmung etwas und trotz meiner Wut auf meine Sub genoss ich den Moment. Ludwig, der eher still und schüchtern war, blühte regelrecht auf in Olivias Gegenwart und ich beobachtete genauso fasziniert wie Martin unsere Schützlinge.

Es dauerte ein wenig, bis die beiden sich endlich los machten und trotz des schönen Abends wollte ich immer noch Olivia bestrafen für das was sie getan hatte. Erstaunt beobachtete ich wie Luis sie zur Site zog und ihr einen kleinen Zettel in die Hand drückte und eindringlich auf sie einredete, bis sie sich dann auch von Ludwig verabschiedete.

Als ich die zwei zur Tür brachte lächelten ich beide zufrieden an und Luis umarmte mich kumpelhaft, nur um mir zu sagen, dass ich nicht zu hart mit ihr seien sollte. Sollte ich nicht? Tja, würde ich aber sein, jedoch sagte ich nichts weiter dazu.

Als ich wieder zurück lief stellte ich erfreut fest, dass Olivia nackt vor dem Kamin kniete und demütig den Kopf gesetzt hatte. Braves Mädchen.

Ich ließ kurz den Anblick auf mich wirken und schockte dann mit einmal. Irgendwas stimmte nicht. Ich ging vor ihr in die Hocke und griff nach einer ihrer langen Haarsträhnen. Was zum Teufel?

Schuldbewusst senkte sie ihren Kopf noch ein wenig mehr und ich holte zischend Luft. Olivia, alles war jetzt kommt hast du dir ganz alleine zugeschrieben.

„Aufstehen!"

Sie erhob sich anmutig, traute sich aber trotzdem nicht Blickkontakt herzustellen, was gut war. Meine Zündschnur war mehr als nur kurz, jegliche Provokation ihrerseits hätte zu einem Kontrollverlust meinerseits geführt.

Ich lief Richtung Spielzimmer und sie folgte mir mit leisen und tapsenden Schritten. Das vertraute Geräusch als der große Schlüssel den Riegel zurückzog löste in mir ein wohliges Gefühl aus. In diesem Raum gab es keine Grenze. Keine blöden Einschränkungen oder Verpflichtungen.

Olivia trat hinter mir ein und zuckte zusammen als die Tür hinter ihr zufiel. Ihr Körper war wie eine unausgesprochene Einladung und meine Hände fuhren sanft über ihre Kurven.

Die Spuren meiner letzten Bestrafung waren immer noch erkennbar auf ihrer Haut und es würden gleich noch viel mehr werden. Ich griff ihr in die dunklen und jetzt teilweise roten Haare und zog sie an diesen zum Bett. Sie sank ohne Widerworte auf der Matratze und ich entfernte mich von ihr.

Ich wusste schon von dem Moment an, an welchem sie zur Tür reingekommen war mit welchem meiner Spielzeuge ich sie bestrafen wollte. Ohne Eile suchte ich mir aus meinen Schränken das zusammen, was ich brauchte und genoss ihre Ungewissheit.

In meiner Hand hielt ich nun zwei kleiner Gegenstände, welche ich mir in die Taschen steckte. Ein leises Klimpern ertönte als die Klemmen aus Metall aneinander fielen. Dann holte ich mein Lieblingspaddle und ein paar schwere Seile.

„Dreh dich um."

Zitternd wandte sie mir den Rücken zu und nachdem ich das Spielzeug auf dem Bett abgelegt hatte griff ich nach ihrer Taille, um sie auf den Boden zu pressen. Mit einer weiteren bestimmten Bewegung drückte ich ihren Oberkörper auf die Matratze und griff dann nach ihren Händen.

Jeder Dom musste früher oder später die Lektion der Geduld erlernen. Eine Session verlor ihren Reiz, wenn mit der Geduld auch die entstehende Spannung schwand. Genüsslich fixierte ich jetzt also Olivias Hände und zog einen Knoten nach dem anderen zu.

Ich mochte Spuren von Fesseln auf Haut. Sie waren auf eine Art und Weise für mich erregend und ein Zeichen und heute würde Olivia definitiv welche davontragen, weshalb ich mir nochmal ein wenig mehr Mühe gab.

Als ich fertig war und das zierliche Mädchen schwer atmend, gefangen vor mir lag griff ich nach dem Paddle. Das dunkle Holz war glatt und neun Löcher waren in sogfältiger Handarbeit in das kleine Kunststück eingearbeitet wurden.

Ich hatte es vor einigen Jahren einen befreundeten Handwerker anfertigen lassen, auf Majas Rat hin und seitdem hatte ich es nie bereut. Das schwere Holz fühlte sich vertraut und meiner Hand an und amüsiert sah ich, wie sich Olivia in Erwartung des ersten Schlages anspannte.

„Kleine Sklavin, das was jetzt kommt hast du die selbst zuzuschreiben. Ich werde dich jetzt hiermit..."

Ich hielt das Paddle in ihr Sichtfeld und ihre schönen goldenen Augen weiteten sich.

„Hiermit bestrafen. Du wirst mich solange um einen weiteren Schlag bitten, bis du meinst es wären genug angemessen deiner Vergehen."

RosegoldWo Geschichten leben. Entdecke jetzt