Kapitel 20

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Gewissenhaft räumte ich meine neuen und alten Sachen in den kleinen Kleiderschrank, welcher trotzdem noch ziemlich leer aussah. Wir waren vor wenigen Minuten zu Tür hereingekommen und Liam war mit folgenden Worten hinter einer geschlossenen Tür verschwunden.

„Räum die Sachen weg und mach dich frisch. Ich möchte, dass du nur bekleidet mit dem schwarzen Korsett in mein Spielzimmer kommst und dort in derselben Position wie heute Nachmittag auf mich wartest."

Skeptisch betrachtete ich das Lederteil und fragte mich einmal mehr, wofür diese Schnallen gut waren. Es war alleine schon ein masochistischer Akt sich in das Teil rein zu zwängen. Die Schnürung raubte mir den Atem und engte unglaublich ein.

Skeptisch betrachtete ich mich im Spiegel. Die Wespentaille sah schön aus und ich drehte mich staunend im Kreis. Ohne Svetlana gefiel mir das Ding gleich viel besser. Ich nahm meine Haare zu einem straffen Pferdeschwanz zusammen und zog mir dann mein Höschen aus.

Seufzend machte ich mich auf den Weg zum Spielzimmer. Meine Haut prickelte und vor Nervosität zitterten meine Hände so stark, dass ich die Tür erst beim zweiten Versuch aufbekam.

Zögerlich kniete ich mich in die Mitte des Raumes und senkte den Kopf. Alleine das Warten steigerte meine Fantasien ins Unermessliche und ich schluckte schwer. Vorfreude machte sich in mir breit und trotzdem zuckte ich ängstlich zusammen, als Liam die Tür öffnete.

Er kam auf mich zu und strich kurz über meine Haare, dann lief er zu einem kleinen Schrank und kam kurz danach mit einem Seil wieder.

„Komm mit, meine kleine Sklavin."

Ich schluckte und versuchte mich anmutig aufzurichten. Sicherlich konnte er mein Herz schlagen hören. Wir hielten vor dem großen Bett, seine Hand bestimmend in meinem Rücken. Er schob mich nach vorne, bis ich die Kante des Bettes an meinen Knien spürte.

„Bleib stehen und wehe du bewegst dich."

Er begann eines der Seile an dem hohen Bettpfosten zu befestigen. Schnelle und geschickte Bewegungen und ich begriff wofür die Ösen an meinem Korsett waren. Liam fädelte nach für nach das Seil durch die metallenen Löcher.

Als er fertig war stand ich zwischen den Bettpfosten. Ich konnte keinen Schritt machen, die Seile spannten zu sehr und ich konnte Liam auch nicht sehen, nur das dunkle Bett dominierte wie ein dunkles Versprechen meine Sicht.

Es war demütigend nackt vor diesem Mann zu stehen und ihn trotzdem nicht sehen zu können und auch meine Freien Arme brachten mir nichts. Ich hörte Schritte und spürte dann Liam hinter mir. Sein warmer Körper presste sich an mich und ich presste meine Beine zusammen.

Amelie nannte diesen Zustand „untervögelt" und momentan war ich genau das. Verdammt, mich erregte es sogar gefesselt zu werden.

„Warum bist du hier?"

Nervös begann ich in den Fesseln zu zappeln. Auf dieses Frage-Antwort-Spiel hatte ich nun wirklich keine Lust. Liams Hände legten sich um meine eingeschnürte Taille.

„Still! Warum Olivia?"

„Weil ich zu ihnen ins Bett gekommen bin, obwohl Sie es nicht erlaubt hatte und selbst meine Sachen bezahlt habe Herr."

Ich spürte sein Lächeln, ohne dass ich es sah. Liams Hände wanderten nach unten und ich hörte ihn deutlich einatmen, als er meine feuchte Mitte berührte.

„So bereit. Ich mache dir ein Angebot kleine Sklavin."

Ich musste schwer schlucken. In seiner Stimme lag eine Drohung ein weiteres Mal bereute ich es ihn nicht sehen zu können.

„42 Schläge für die 42 Euro. Da du aber danach so brav warst lasse ich dir die Wahl. Entweder ich nehme den Flogger, welchen du ja bereits kennst, oder du lässt dich überraschen."

Zweiteres klang geradezu nach Schmerzen. Ich erinnerte mich noch gut an den Flogger, die Schläge waren nicht sonderlich schmerzhaft gewesen, beinahe mochte ich sie schon und ich wollte gerade antworten, als Liam weitersprach.

„Allerdings werde ich dich bei der ersten Option nicht kommen lassen."

Verdammt. Frustriert kniff ich meine Augen zusammen. Das war unglaublich unfair und ich stöhnte innerlich auf. Meine eigene Lust schien mich zu kontrollieren und doch sagte mir eine kleine Stimme der Vernunft, dass es den Schmerz nicht wert war.

Doch war es!

„Ich nehme die Überraschung Sir."

Liam lachte auf und ich zuckte augenblicklich zusammen. Er beugte sich zu mir und brachte seinen Mund nah zu meinem Ohr.

„Ich wusste es."

Wieder lief er durch den Raum. Ich hörte wie er Schubladen öffnete und wieder schloss und dann wieder zu mir kam.

„Ich möchte, dass du laut mitzählst und nach jedem Schlag um den Nächsten bittest."

Ich spannte meinen kompletten Körper an und bereitete mich innerlich auf den ersten Schlag vor. Doch er kam nicht.

„43! Wann lernst du mir endlich zu antworten?"

„Ich habe verstanden und es tut mir leid Herr."

So bald das letzte Wort meine Lippen verlassen hatte, spürte ich einen kühlen Luftzug an meinem Rücken, bevor etwas auf meinen Oberschenkel niedersauste. Ich schrie augenblicklich auf als der harte und punktuelle Schmerz sich viel zu schnell bemerkbar machte. Scheiße tat das weh. Ich wollte nach vorne ausweichen, aber das Korsett saß ohne den geringsten Spielraum zu lassen und die Seile gaben keinen Millimeter nach.

„Zähl!"

„Eins. Danke Herr."

Es kostete mich enorme Überwindung mich für den stechenden Schmerz zu bedanken, aber nach den nächsten zu bitten war noch viel schlimmer. Doch Liam nahm meine Bitte augenblicklich an und erneut spürte ich diesen Schmerz, diesmal auf meiner rechten Pobacke.

„Zwei. Danke Herr, bitte... bitte schlagen Sie mich noch einmal!"

Ich fragte mich, mit was er zuschlug. Es war definitiv nicht seine Hand, dafür war die Fläche, welche nach dem Schlag schmerzte zu klein und für den Flogger war der Schmerz zu groß. Nein, mit was er auch zuschlug, es war klein und härter als das weiche Leder des Floggers.

Und mehr kannte ich bis jetzt noch nicht. Ich bat um den vierten Schlag. Mein Körper stand völlig unter Strom und ich versuchte den Schmerz einzuordnen und mich vor dem folgenden Schlag zu wappnen. Fünf.

Meine Stimme wurde brüchiger und ein wenig rau, jedoch musste ich nicht weinen. Ich spürte wie das Adrenalin durch meine Adern jagte und mein Atem mit jedem Schlag immer flacher wurde. Neun.

Ich hörte Liam hinter mir schwer atmen, fast so schnell wie ich. Beim elften Schlag schrie ich erneut auf. Langsam verstand ich Liams Muster: linker Oberschenkel, dann der rechte, rechte Pobacke, dann die Linke und dann wieder die Rechte...

RosegoldWo Geschichten leben. Entdecke jetzt