Kapitel 44

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Mein kompletter Körper pulsierte. Eine Unruhe ergriff von mir besitz und meine Atmung wollte sich einfach nicht beruhigen. Ich zuckte, völlig unbewusst und kurz darauf wimmerte ich, da das raue Seil über meine wunde Haut rieb.

Ich spürte selbst wie erregt, wie feucht ich war und ich meinte auch Liams zynisches Lächeln spüren zu können. Ich versuchte verzweifelt still zu halten und ruhig zu werden, aber alles in mir schrie nach Erlösung.

Ich spitze die Ohren, als ich etwas rascheln hörte und kurz danach Liams warmen Körper neben mir spürte. Er legte eine Hand auf meine Wange und strich behutsam bis zu dem Rand der Augenbinde. Mit einer flüssigen Bewegung zog er sie von meinem Kopf und ich blinzelte hektisch ins Licht.

Ich versuchte wütend zu gucken, was mir sicherlich misslang. Liams Augen waren dunkel und in ihnen spiegelte sich Macht und Erregung wieder. Ich blickte gierig an seinem nackten Körper runter und mir stockte der Atem, als ich einen Blick auf seine pralle Erektion erhaschen konnte.

Mit großen Augen beobachtete ich sein Muskelspiel, als er auf mich stieg und sein pulsierender Penis gegen meinen Bauch drückte. Voller Erwartung sah ich ihn an. Ich drückte mein Becken nach oben, um versuchte ein wenig Reibung an dieser einen Stelle zu erzeugen, doch Liam bewegte sich keinen Zentimeter.

„Na na, nicht so gierig kleine Sklavin."

Er griff nach etwas und Sekunden später rollte er ein Kondom über seinen Schwanz und positionierte dann dessen Spitze vor meinem Eingang. Mit quälender Langsamkeit drang er in mich ein, bis er sich komplett in mir versenkt hatte.

Ich schloss meine Augen und atmete tief durch. Ich fühlte mich ausgefüllt und eingenommen und trotzdem wollte ich, dass er sich endlich bewegte.

„Du darfst erst kommen, wenn ich es dir erlaube."

Sein strenger Blick jagte mir einen Schauer über den Rücken und ich sah ihn frustriert an. Ich mochte Selbstkontrolle nicht und momentan war ich mir nicht mal sicher ob ich überhaupt eine besaß. Ich spürte wie meine Mitte um ihn herum pulsierte und ich mit jedem Augenblick mehr wollte.

Liam begann sich langsam in mir zu bewegen und ein köstliches Ziehen ließ mich erbeben. Seine Länge drang erbarmungslos in mich ein und trotz der Regelmäßigkeit seiner Stöße spürte ich, wie auch er um seine Fassung kämpfte.

Er begann sich heftiger zu bewegen. Unsere Haut klatschte aneinander und ich gab undefinierbare Laute von mir, eine Mischung aus Stöhnen, Keuchen und Schluchzen.

Ich darf erst kommen, wenn er zum Höhepunkt gekommen war. Wie ein Mantra wiederholte ich diese Worte und spürte wie Liam in mir noch ein kleines Stück größer wurde. Er verkrallte seine Hände in meinen Haaren. Ich wimmerte vor Schmerz auf und das letzte bisschen Kontrolle entglitt mir.

Meine Mitte zog sich um seinen harten Schwanz zusammen und mein Körper begann zu zittern. Der Orgasmus überrollte mich und mir wurde schwarz vor Augen. Nur am Rande bekam ich mit wie Liam keuchend seine Stirn an meine legte und ich spürte, wie ich ohne es zu wollen an den Fesseln zog.

Morgen würde ich sicherlich dunkle Striemen an meinen Handgelenken tragen, aber in diesem Moment spürte ich nur wie die Nachbeben meines Hochgefühlt meinen Körper einhüllten.

„Gut gemacht petite lune."

Ungewollt stahl sich ein kleines Lächeln auf mein Gesicht und Liam zog sich vorsichtig aus mir zurück und entfernte das Kondom. Mit flinken Bewegungen löste er meine Fesseln und ich rieb über meine wunden Handgelenke.

Ich war nicht überrascht, als Liam mich ins Wohnzimmer trug und vorsichtig auf die Coach legte. Dieses Ritual schien für ihn zu einer Session dazu zu gehören, was mich irgendwie erfreute. Es gab mir eine gewisse Sicherheit und stärkte zumindest meinerseits das Vertrauen.

„Du nimmst doch die Pille Olivia, oder?"

Stumm nickte ich, ein wenig überrumpelt. Liam stellte eine Tasse Tee vor mir ab und sah mich nachdenklich an. Ich ahnte warum er dies thematisierte und schaute angespannt auf meine Hände.

„Liam setzte sich nicht, stattdessen verließ er den Raum und kam wenige Sekunden mit einer dünnen Mappe wieder rein. Zögernd nahm ich die Papiere und blätterte sie durch.

„Wie du siehst bin ich gesund. Der jüngste Test ist von vor zwei Wochen und alle Ergebnisse sind negativ."

Ich nickte nur, da mir keine bessere Antwort einfiel. Dieses Gespräch führte ich nicht zum ersten Mal. Kein Mann nutze gerne Kondome, aber bisher hatte sich keiner meiner Liebhaber auch nur die Mühe gemacht gehabt sich testen zu lassen.

„Ich will dich richtig spüren Olivia, ohne eine dünne Gummischicht zwischen uns."

„Aber..."

Liam zog eine Augenbraue nach oben und ich atmete stockend aus. Für mich bedeutete diese Gummischicht aber eine gewisse Distanz, nur konnte ich das Liam schwer erklären. Meine Gedanken überschlugen sich mal wieder.

Liam hob behutsam mein Kinn an und sah mir tief in die Augen. Es war ihm deutlich anzusehen wie sehr er sich beherrschen musste, um nicht einfach seinen Willen durchzusetzen und ich war ziemlich dankbar dafür.

„Du musst dich jetzt nicht entscheiden Olivia. Ich werde dich dazu nicht zwingen."

„Es ist nur.... Ich habe noch nie ohne..."

Meine Stimme brach ab und mein Atem ging unregelmäßig.

„Du hast noch nie mit einem Mann ohne Kondom geschlafen?"

Ich nickte und Liams Augen verdüsterten sich. Ohne ein weiteres Wort breitete er die braune Decke über mir aus und zog mich an seine Brust. Ich atmete hörbar aus und schloss erschöpft meine Augen.

Ich schaute in das lodernde Feuer und lauschte Liams ruhigem Atem. Ich sah wie Schnitzel aus der Küche schlich und zögernd auf und zu kam, bis der kleine Kater vor uns stand und ein leises „Miau" von sich gab.

Lächelnd hob ich ihn auf meinen Schoß und begann ich hinter den Ohren zu kraulen.

„Dir ist schon klar, dass die Katze nicht aufs Sofa darf?" Brummte Liam hinter mir und ich musste grinsen bei seinem mürrischen Tonfall. Ich zuckte auf seine Frage hin nur mit meinen Schultern und widmete meine Aufmerksamkeit dann wieder Schnitzel.

„Olivia, was mache ich nur mit dir?"

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