Kapitel 17

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Eine kalte Eislandschaft, überall waren nur kahle Berge und die endlose Leere schien mich zu verschlucken. Schneeflocken tanzten vom grauen Himmel herunter und landeten sanft auf dem Boden. Ich wachte auf.

Es war dunkel und ich fror. Eine hartnäckige Gänsehaut hatte sich über meinen Körper gezogen und die dünne Decke schaffte es nicht, die wenige Körperwärme von mir zu speichern.

Müde krabbelte ich eine Etage höher, ohne wirklich über mein Handeln nachzudenken. Ich wollte einfach nur schlafen. Ich zog meine Decke mit nach oben und schmiegte mich vorsichtig an den warmen und großen Körper der dort lag.

Ein Schauer überlief mich, als ich Liams Körperwärme spürte und ich presste mich noch enger an ihn. Zufrieden und ein wenig wärmer gab ich mich erneut meiner Müdigkeit hin. Dieses Bett war viel gemütlicher.

Die kalten Berge verwandelten sich in große Tannen und der Schnee wurde zu moosbewachsenem Waldboden.

...........................

Ich wachte auf, weil irgendwas nicht stimmte. Ich fühlte mich beobachtet. Noch in dem Moment in welchem ich die Augen aufschlug und hektisch blinzelte, wurde mir die Erinnerung an meinen Traum entrissen.

Ich versuchte meine Umgebung zu fokussieren und zwei schwarze Augen lokalisierten sich in meinem Blickfeld. Ich schloss meine Augen wieder und drehte mich, sodass ich mein Gesicht in Liams harte Brust pressen konnte.

Verdammt, er roch sogar gut. Konnten wir nicht noch ein paar Minuten schlafen?

„Olivia."

Sein warnender Tonfall sorgte nur dafür, dass ich mich noch enger an ihn presste. Es war bestimmt noch mitten in der Nacht, denn ich merkte selbst wie sehr ich neben der Spur war.

Wie ein Stromstoß jagte die Erkenntnis durch meinen Körper. Ich lag neben Liam Black, obwohl er mir das gestern noch verboten hatte. Langsam kamen die Erinnerungen der letzten Nacht wieder zurück und ängstlich kroch ich auf meinem warmen Versteck.

„Aufstehen!"

Mit zitternden Beinen rutschte ich vom Bett runter und stellte mich aufrecht hin, wobei ich versuchte das Nachthemd so weit wie möglich über meine Oberschenkel zu ziehen. Liam erhob sich ebenfalls, um einiges eleganter als ich aus dem Bett und verschwand in seinem begehbaren Kleiderschrank.

Nach wenigen Minuten kam er in Hemd und ausgewaschener Jeans zurück ins Zimmer und sah mich mit ernstem Blick an.

„Mitkommen."

Seine einsilbige Wortwahl machte mir Angst und ich folgte ihm nach unten, durch das Wohnzimmer in eine stilechte Profiküche.

„Setz dich!"

Er deutete auf einen schlichten Holzstuhl und ich zuckte zusammen, als ich mich auf die kalte Oberfläche fallen ließ.

„Ich muss in wenigen Minuten zur Arbeit und komme erst heute Nachmittag wieder. Ich habe dir auf deinen Koffer einen Zettel mit ein paar Aufgaben geschrieben, er liegt im Wohnzimmer. Außerdem gehen wir heute Nachmittag in die Stadt."

„Ja Herr."

Meine Stimme klang ängstlich und ich wagte es nicht aufzusehen. Er war sicherlich sehr wütend auf mich und ich fragte mich, was er diesmal tun würde um mich für meinen Fehler zu bestrafen. Während Liam mir im neutralen Ton erklärte, dass er eine Haushälterin hatte, welche jeden zweiten Tag vorbeischauen würde, deckte er den Tisch.

Schweigend aß ich mein Müsli und warf währenddessen immer wieder vorsichtige Blicke nach vorne. Als Liam fertig war, zog er mich in das Wohnzimmer und ließ sich auf das Sofa fallen. Sein Blick war immer noch kalt wie mein Traum.

„Ausziehen."

„Sagten Sie nicht, dass Sie in wenigen Minu..."

„Ausziehen habe ich gesagt."

Er musste nicht mal schreien und doch zuckte ich zusammen. Ich zog mir das einzige Kleidungsstück was ich anhatte über den Kopf und stand nun nackt vor ihm.

„Setzt dich breitbeinig auf meinen Schoss."

Zitternd gehorchte ich und versuchte anmutig auf ihn zu steigen, aber meine Bewegungen waren von Angst und schlechtem Gewissen gezeichnet. Ich musste die Beine weit spreizen und wurde rot, als Liam diese eine Stelle fokussierte.

Ich erschauderte als er mit seinen Fingerkuppen sanft über die Innenseite meiner Oberschenkel fuhr. Mein Atem beschleunigte sich, als er fast schon zärtlich über meine leicht geöffneten Schamlippen strich. Ich wimmerte und mein Körper reagierte sofort.

„Weißt du wie gerne ich jetzt mit die in mein Spielzimmer sein würde?"

Er umkreiste meine Klitoris und ich begann zu zucken, aber ich versuchte mich krampfhaft auf seine Worte zu konzentrieren. Er schien genau zu wissen was er tat und mein Körper schrie sozusagen nach seinen Berührungen.

„Wenn ich nur ein wenig mehr Zeit hätte... ich würde dich ohne mit der Wimper zu zucken bestrafen und weißt du auch warum Olivia?"

Ich stöhnte gedämpft auf als er mit einem Finger in mich eindrang. Meine Inneren Wände umschlossen ihn und ich genoss das Gefühl als er ihn wieder rauszog, nur um Sekunden später erneut in mich einzudringen.

„Ich weiß Herr."

Liam lachte rau auf und erhöhte das Tempo ein wenig. Zusätzlich begann seine noch freie Hand meinen Kitzler zu suchen. Sobald er die kleine Perle gefunden hatte, begann er sie heftig zu reiben. Kleine Sterne tanzen vor meinem Auge und ich begann völlig unfreiwillig seinen Finger zu reiten.

„Was war dein Fehler?"

„Ich habe... nicht auf das gehört... was Sie gesagt hatten und... aber es war kalt."

Meine Worte wurden von unregelmäßigen Atemzügen unterbrochen, zu gut fühlte sich an was Liam gerade mit meinem Körper tat. Noch ein wenig mehr Druck und ich würde... Er hörte auf.

Fassungslos riss ich meine Augen auf. Total außer Atem saß ich auf ihm. Mein Inneres zuckte und ich wollte kommen, doch Liam ließ es nicht zu. Stattdessen zog er grinsend seinen Finger aus mir und ein Gefühl der Leere breitete sich in mir aus.

„Auf die Knie."

Mit wackeligen Beinen gehorchte ich und sank auf den kühlen Fußboden. Nackt und gedemütigt. Das war frustrierender als jeglichen körperlichen Schmerz, den ich mir zurzeit vorstellen konnte. Ich spürte meinen Puls pochen, da unten.

„Befriedige mich!"

Mein Kopf schoss in die Höhe, aber ich erkannte keinerlei Belustigung in Liams Blick. Er wirkte ernst und konzentriert. Ich musste mich entscheiden zwischen meinem eigenen Stolz und meiner Würde und einem weiteren großen Fehler.

Und trotz der Demütigung hatte ich mich bereits entschieden. Ich hatte mir das hier immerhin selbst verschuldet.

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