Rosegold

Kapitel 56

Ich blickte herab auf den dunklen Boden des Spielzimmers und kauerte mich noch ein wenig mehr zusammen. Mein Körper war wie eine Kugel und ich presste meinen Oberkörper noch ein wenig mehr auf meine Knie.

„Wusstest du, dass schon die Ägypter ihre Sklaven knien gelassen haben?"

„Nein Meister."

„Ich mag es dich auf Knien zu sehen kleine Sklavin, aber das hier mag ich mehr. Weißt du warum?"

„Nein, weiß ich nicht Meister."

Liam lachte dunkel hinter mir und ich spürte wie er neben mir in die Hocke ging. Seine Finger strichen über meine Wirbelsäule und ich spürte wie ich eine Gänsehaut bekam. Trotzdem blieb er mir die Antwort schuldig.

Die letzten Tage ohne dich waren... ich finde keine Worte dafür Olivia. Es war als hätte jemand die Sonne ausgeknipst. Ohne dich ist es trist und dunkel und kalt.

Wir hatten noch ein wenig Zeit im LOWFIRE verbracht gehabt. Es war merkwürdig wie leicht es uns gefallen war zu reden. Und doch hatte ich einen gewissen Zweifel kaum in Worte fassen können.

Aber du wirst mir... du wirst mir nicht mehr weh tun können. Wenn du mich doch liebst.

Ein Schmunzeln trat auf mein Gesicht, als ich an seine Antwort dachte.

Finden wir doch heraus, ob es mich einschränkt kleine Sklavin.

Von dem Moment an war er wieder mein Herr. Irgendwas in mir hatte Klick gemacht und ich wollte einfach wieder zu ihm. Mir war für einen kurzen Moment egal gewesen was er mir angetan hatte. Zu sehr hatte ich ihn vermisst und zu sehr tat es gut wieder bei ihm zu sein.

Ich hatte es kaum erwarten können, wieder zu Liam nach Hause zu kommen und nach einem kurzen Marsch durch Paristauchte endlich sein Haus vor uns auf. Alles war mir so vertraut vorgekommen und im Nachhinein, wunderte mich, dass ich in den Tagen bei Karl nie mitbekommen hatte, wie nah er bei Liam wohnte.

„Was ist so lustig?"

„Nur die Erinnerung an ihre Worte Herr."

„So so. Ich belustige dich also? Wenn das so lass uns doch ein kleines Spiel spielen."

Gespannt lauschte ich seinen Worten, wagte es aber nicht zu ihm auszusehen. Vielleicht war es überstürzt gleich wieder ins Spielzimmer zu gehen. Eine Session sollte nicht geprägt von Streit oder Unstimmigkeiten sein, aber das war es, was wir beide jetzt brauchten.

„Ich schlage dich gerade, weil ich dich liebe. Na, schonmal gehört kleine Sklavin?"

„Ja Herr. Den Spruch kenne ich aus der Triskele."

Er hing an der Wand neben unzähligen anderen Zitaten und mit den Jahren konnte ich sie alle auswendig. Doch einige, wie auch diesen hatte ich nie so wirklich nachvollziehen können. Es ergab für mich einfach keinen Sinn. Warum sollte man aus Liebe heraus so handeln?

„Sehr gut. Dann werde ich dir heute Nacht zeigen was er bedeutet."

Ich hörte, wie Liam etwas raschelnd in die Hand nahm und danach durch die Luft sausen ließ. Einen Sekundenbruchteil später spürte ich einen stechenden Schmerz auf meinem Po. Hektisch versuchte ich zu erfassen, was das war.

Und wieder dieser Schmerz. Er war heftig und großflächig, aber für ein Paddle spürte ich zu wenig Hall in meinem Körper. Was war das? Wieder zischte was durch die Luft und ich krümmte mich noch ein Stück mehr.

„Fang endlich an zu zählen."

„Drei Herr."

„Ohh nein. Du bist bei Null. Nur jeder gezählte Schlag zählt."

Liam holte wieder aus und schlug erneut zu. Ich versuchte kontrolliert zu atmen und trotzdem schlug mein Herz unnatürlich schnell. Seit Tagen jagte zum ersten Mal wieder Adrenalin durch meine Adern und ein Hochgefühl breitete sich in mir aus.

Ich begann gehorsam zu zählen und obwohl jeder Schlag ein wenig schlimmer als der Vorherige war, fühlte ich mich mit jeder Steigerung des Schmerzes lebendiger.

Mittlerweile hatte ich eine Ahnung mit was Liam da zuschlug und nach zehn Schlägen begann ich leise zu wimmern. Hatte er gesagt wie viele es werden würden?

„Elf. Danke Herr."

Der nächste Schlag traf den Übergang von meinem Po zum Schenkel und ich zuckte zusammen. Frustriert kniff ich meine Augen zusammen, als ich spürte wie feucht ich war.

Warum mein Körper so auf Schmerz reagierte wusste ich nicht, aber die Vorfreude auf das Kommende ließ mich auch noch die folgenden Schläge wegstecken. Etwas fiel neben mir zu Boden und ich lächelte, als ich die kleine Tawse sah.

Ich wusste es.

Ich blieb in meiner zusammengekauerten Position. Meine Haut kribbelte an den Stellen, an welchen sie vom Leder geküsst wurden war.

„Komm her kleine Sklavin!"

Ich hob zum ersten mal, seit wir in diesem Zimmer waren den Kopf und richtete mich auf.

„Nein, bleib auf allen Vieren."

Ich versuchte mich so anmutig wie möglich auf meinen Meister zuzubewegen. Liam saß mit einem leichten und selbstsicheren Lächeln auf dem Bett. Nackt.

Gott, mein Körper schrie förmlich nach ihm. Mein Halsband klimperte leise und ich schaute erwartungsvoll nach oben. Liam beugte sich zu mir herab und strich über meine Haare. Schon die kleine Berührung jagte einen Schauder durch meinen Körper.

„Ich möchte etwas Neues ausprobieren."

Er deutete neben sich und erst jetzt fiel mir der kleine Gegenstand in die Augen. Ich schluckte schwer und blickte erneut flehentlich nach oben.

Alles, aber bitte nicht das!

Bilder von unserer ersten Begegnung drängten sich in meine Gedanken. Nervös begann ich mit den Fingern auf dem Holzboden zu trommeln. Ich wollte Liam einfach nur in mir spüren und mich vergessen. Wieso musste er jetzt auf solch eine Idee kommen?

Gesprächsfetzten von diesen einem Abend... Damals hatte das alles so fern für mich geklungen, doch jetzt war es scheinbar so weit.

Worauf ich hinaus will ist Folgendes: Wenn du mir diesen Teil verbietest, was dir im Moment durchaus noch zusteht, werde ich dich nicht vollständig besitzen können und du wirst dich mir nicht vollständig hingeben können. Ich möchte, dass du es dir gut überlegst....

„Ich möchte dich jeden Teil von dir Olivia. Ich will dich auf jede nur erdenkliche Art und Weise und ich will das du mir gehörst."

Ich schluckte und eine Euphorie machte sich in mir breit. Er hatte es gesagt.

Ich gehöre nicht nur zu ihm.

Ich wandte meinen Kopf ab und schaute argwöhnische zu dem Plug. 

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Ladies and gentlemen,
Kinder aller Alterstufen (FSK 18-Kinder meine ich natürlich😉 )

*dramatischer Tusch*

Mein Buch hat endlich 100k🎉🎉🎉
Und so nebenbei: Rosegold hat jetzt schon mehr Sternchen als mein anderes Buch?!🤔😚

Ich bin so happy. Danke🌹

Eure glückliche Lady in red🌹
PS:🌟?