Kapitel 40

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„Jingle in the air,
Es weihnachtet sehr,
yeah!"

Mir war ja durchaus klar, dass ich mich gerade albern benahm, aber irgendwie musste ich in diesem Moment einfach wie eine hormongesteuerte Teenagerin rappen. Ich wendete vorsichtig das Ei und lächelte, als es ganz blieb und nicht wie so oft zerriss.

Heute war ein schöner Tag. Ich hatte die Nacht bei Liam im Bett schlafen dürfen und jetzt versuchte ich zumindest ein einigermaßen passables Frühstück zuzubereiten. Außerdem war heute offizieller Winteranfang, was bedeutete, dass nur noch 24 Tage zwischen mir und Weihnachten lagen.

„Und ich dachte schon dein permanenter Widerspruch wäre dein verstecktes Talent, da hatte ich dich aber noch nicht rappen hören."

Ich schreckte zusammen und drehte mich panisch um und wirklich, mein Kopf hatte mir nicht nur einen Streich gespielt. Liam stand grinsend im Türrahmen und sah mich mit einer Mischung aus Belustigung und Spott an. Was für ein Arschloch. Ich hasste es beobachtet zu werden.

Schweigend lud ich das frisch gebratene Ei auf die Teller neben dem Herd und stellte sie dann auf den frisch gedeckten Tisch. Mehr gaben meine vermeidlichen Kochkünste leider nicht her, aber mir war der Appetit so oder so vergangen. Eher schämte ich mich, für meine kindliche Aktion gerade.

Ich spürte wie Liam hinter mich trat und seine Hände auf meine Hüften legte und mich mit einer fast beiläufigen Bewegung an sich zog.

„Ist da etwa jemand eingeschnappt petite lune?"

Ich versuchte mich von ihm zu lösen, wobei mir erneut die Röte ins Gesicht stieg. Was war nur los heute mit mir?

„Wehr dich nicht!"

Seine Stimme durchschnitt die weihnachtliche Stimmung wie ein Messer und ich ließ mich gegen seinen Rücken sinken. Ich hatte so gar keine Lust auf eine Bestrafung gerade, aber genauso wenig gefiel mir die Tatsache, dass sich mein Dom gerade eindeutig über mich lustig machte.

„Jemand sollte dir wirklich mal Manieren beibringen."

Ich kicherte, weil mich die Ironie in seiner Stimme belustigte und wir setzten uns an den gedeckten Tisch. Schweigend aßen wir unser Ei, wobei dieser verschmitzte Blick nicht aus Liams Gesicht wich.

„Fertig?"

Ich schluckte den letzten Bissen runter und antwortete, wie ich es gelernt hatte. Liam erhob sich elegant.

„Weißt du eigentlich wie sexy du gerade aussiehst?"

Fragend sah ich ihn an und blickte dann an mir herunter. Ich trug immer noch die Schürze und darunter nur dunkle Unterwäsche, da ein gewisser jemand darauf bestanden hatte. Ich konnte mir nicht wirklich vorstellen, dass das schön, geschweige denn sexy aussah.

Mein Herr setzte sich in Bewegung und ich folgte ihm, bis er im großen Wohnzimmer stehen blieb. Es dauerte eine kleine Weile, bis mein Blick auf das kleine Päckchen mit Schleife drum fiel, welches auf dem Stubentisch vor mir lag.

Interessiert musterte ich erst Liam und dann wieder das mysteriöse Geschenk. War es für mich? Aufgeregt trat ich von einem Fuß auf dem andren.

„Ich muss leider gleich wieder los petite lune, obwohl ich viel lieber bleiben würde."

Sehnsüchtig schaute Liam mich kurz an, wobei sein Blick ein wenig zu lange auf dem Punkt lag, an welchem die kurze Schürze endete.

„Aber das Meeting heute ich mehr als nur notwendig. Naja, zumindest komme ich ein wenig früher als sonst nach Hause."

Wehmütig ging ich die geringe Anzahl an Tätigkeiten durch, welche ich ohne Liam machen konnte. Vielleicht sollte ich mir in Paris einen Job suchen. Irgendwas kleines, womöglich könnte ich in einem der unzähligen kleinen Cafés hier aushelfen.

„Ich habe mir trotzdem ein kleines Adventsgeschenk für dich rausgesucht, damit dir nicht zu langweilig wird. Na los, mach es auf!"

Ich sank auf die Knie und griff nach der erstaunlich schweren Schachtel auf dem Tisch. Eine kindliche Vorfreude ergriff von mir Besitz und ich zog an der edlen goldenen Schleife und hob dann neugierig den Deckel an.

Ich konnte das was ich sah im ersten Moment nicht zuordnen. Vor mir lagen zwei schwarze Glaskugeln in Lagen aus Stoff, welche mir einem scheinbar robusten Band verbunden waren. Ich hob beide Kugeln aus der Verpackung und stellte erstaunt fest, dass sie durchsichtig waren.

Nein, das war kein Glas, sondern ein Edelstein, nur welcher? Im Licht betrachtet wurden sie fast durchsichtig und schimmerten lila-orange. Sie waren unglaublich schön.

„Das sind Liebeskugel."

„Aha."

Schnell legte ich die Kugeln wieder zurück und schlug mir in Gedanken gegen die Stirn. Liebeskugel, natürlich. Und ich hatte mich an der Schönheit der Edelsteine erfreut, wie primitiv. Dabei waren es nicht die ersten Liebeskugeln welche ich jemals in der Hand gehalten hatte.

Amelie und ich waren einmal in einem Sexshop in Berlin gewesen. Wir beide waren nicht mehr ganz nüchtern gewesen, was auch der Grund für den spontanen Besuch dort gewesen war. Trotzdem hätte ich nie gedacht, dass es Liebeskugeln auch aus einem derart hochwertigen Material gab.

„Ich will keine Liebeskugeln tragen Herr."

Zumindest nicht, wenn Sie nicht dabei sind. Doch den zweiten Teil des Satzes beendete ich nur in Gedanken. Ich wusste welche Wirkung diese Teile hatten und ich hatte keine Lust darauf unbefriedigt zu sein.

„Wirst du aber. Komm her!"

Doch anstatt zu meinem Sir zu gehen, trat ich einen Schritt nach hinten.

„Drei..."

Ein weiterer Schritt in Richtung Tür. Ich hatte keine Ahnung was ich da tat, mein Körper handelte ohne jegliches Zutun meines Geistes. Und irgendwie amüsierte mich dieses kleine Spiel.

„Null!"

Ich rannte los, doch mit einem unglaublich schnellen Hechtsprung war Liam bei mir und warf mich über seine Schultern. Als würde ich nichts wiegen trug er mich zum Sofa und drückte mich nach unten, bis ich in einer knienden Position vor ihm saß.

Meine schwache Gegenwehr brachte nichts. Ich spürte wie Liams Hände über meinen Körper wanderten und unter mein Höschen glitten. Unter seinen bestimmten Berührungen erschauderte ich.

„Immer so erregt kleine Sklavin."

Ich sah wie er nach den Kugeln griff und sie im Licht erneut orange aufleuchteten. Ich spürte etwas Kaltes an meinem Eingang und wich erschrocken zurück, doch mit einer geschickten Bewegung versenkte Liam erst die eine und dann die andere Liebeskugel in mir und ich wimmerte erstickt ins Sofa.

„Ich wünsche dir einen wunderschönen Tag Olivia. Bestrafen werde ich dich, wenn ich nach Hause komme und wag es dir sie rauszunehmen."

Mit diesen Worten verschwand Liam aus dem Wohnzimmer und ließ mich als schwer atmendes Etwas zurück.

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Guten Morgen ihr Süßen,

Na wer weiß aus welchen Material die Liebeskugeln sind? Wer mir die richtige Antwort als Kommentar schreibt, darf sich ein Element aussuchen, was in der nächsten Session von Olivia und Liam vorkommt.

Klickt auf den 🌟, wenn ihr mir eine Freunde machen wollt. Bitte.

Eure Lady in red🌹

RosegoldWo Geschichten leben. Entdecke jetzt