Anmerkung der Autorin

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Folgendes gehört nicht zur eigentlichen Geschichte dazu. Überspringt dieses Kapitel einfach, wenn ihr keine Lust auf ein weiteres Statement von mir habt- Kapitel 44 ist bereits veröffentlicht. 

Warnung: Der folgende Text basiert auf meiner eigenen Meinung, welche nur für mich gilt. Ich teile mich hier nur mit, weil mich folgendes Thema beschäftigt. Wenn du lieber Leser etwas anders siehst ist das völlig okay.

Ich wurde schon vor längerer Zeit von einer lieben Leserin unter einer anderen Geschichte markiert. Sie hatte mich als gute Autorin in der Kategorie SM-Romane genannt und ich war ziemlich stolz. Natürlich habe ich mir durchgelesen, bei welchem Buch mein Name denn nun genannt wurden ist und als ich das Vorwort las, wurde ich ziemlich sentimental.

Besagte Autorin schrieb, es gäbe auf Wattpad noch keine Romane über BDSM, welche ihr zusagen. Nicht weil der Schreibstil ihr nicht passen würde, oder weil sie generell dieses Thema als Tabu sähe, nein, ihr Argument war, dass in SM-Romanen nur Klischees verarbeitet werden.

Ich hätte gerne damals zu ihrem Vorwort einen langen Kommentar geschrieben, ließ es dann aber, weil ich zu viel zu diesem Thema zu sagen hatte. Außerdem kam es mir wie eine Rechtfertigung vor, obwohl diese Autorin meine Bücher nicht mal gemeint haben könnte, beziehungsweise von deren Existenz wusste.

Zu erst einmal finde ich es wichtig zu sagen, dass die Grundaussage „BDSM-Romane spiegeln echten BDSM kaum richtig wieder" stimmt. Ich war selbst erst Leserin solcher Bücher, bevor ich praktisch mich ausleben konnte und bestätige, dass Realität und erschaffene Fiktion nicht übereinstimmen.

Mein Problem ist aber, das Klischee nicht gleich Klischee ist und ich dieses Schubladendenken an dieser Stelle nicht gutheiße.

Zum einen kann man den SM als solchen verändern. Der Autor kann Schmerz falsch darstellen, oder existierende Moralen dieser Szene schänden. Ein perfektes Beispiel sind all diese One direction Fanfictions in welchen Harry ein armes Mädchen entführt, verstümmelt und vergewaltigt. Das was in diesen Geschichten als Sklavin beschrieben wird, hat wenig mit einer wirklichen Sub zu tun, oder seht ihr das anders?

Es gibt natürlich eine große Grauzone hier, da SM für jeden anders definiert werden kann, jedoch verzerren solche Klischees dann das echte BDSM, in welchen es normalerweise Absprachen, Vertrauen, Absicherung und Einvernehmlichkeit gibt.

Zweitere Kategorie von Klischees sind meiner Meinung nach etwas anderes und meine beiden Geschichten sind gute Beispiele dafür (Die Zweite weniger als die Erste). Ich spreche hier von den Klischees vom reichen Dom und der unschuldigen Sub. Der tragischen Vorgeschichte beider Protagonisten und dem finalen Streit, nach welchem Dom und Sub heiraten und Kinder bekommen und auf Einhörnern in den Sonnenuntergang reiten.

Wie gesagt für einiger dieser Klischees sind meine Geschichten Paradebeispiele. Valentin ist reich und Mary war Jungfrau. Liam ist ein hohes Tier in einer Firma und Olivia... Okay Olivia passt nicht in die Klischees.

Was ich klarstellen will ist Folgendes: Jedem halbwegs vernünftigem Menschen ist klar, dass dies eine geschönte Scheinwelt umschreibt. Es gibt natürlich auch unerfahrene Doms die noch lernen und auch mal zweifeln. Es gibt auch Herren, die einen ganz normalen Beruf haben wie Kaufmann, Polizist oder Handwerker und ja, Subs dürfen auch wie Olivia sein.

Wir Autoren schreiben solche Sachen nicht, weil wir es nicht besser können, oder weil wir es nicht besser wissen. Es ist einfach schön zu lesen, denn wofür sind Bücher da, wenn nicht zum Träumen? Und warum dürfen diese Träume nicht extravagant sein?

Als Leserin will ich nicht noch mehr Realität in meinen Büchern haben. Gerade das Besondere reizt mich doch und ja, ich finde es toll mir vorzustellen, dass Mary in eine komplett neue Welt entführt wird und Liam wirklich in Paris lebt, weil er verdammt nochmal reich ist.

Damals habe ich mich unreif gefühlt, als ich das Vorwort dieser Autorin las. Ich habe oft nachgedacht, ob meine Geschichten wirklich nur Klischees wiedergeben, aber heute kann ich stolz sagen, dass dies nicht zutrifft.

Ich habe hier die Chance gefunden, zumindest einen Teil meiner Fantasien unterzubringen und meine Fantasien sind nun mal nicht realitätsgetreu. Lest es nicht, wenn das euch nicht passt, aber ich mag meine Träume.

Ein Mensch, der keine Fantasien hat, welche über das Mögliche hinausgehen, ist langweilig. (-Unbekannt)

PS: Das Buch von der Autorin habe ich trotzdem gelesen und es ist wirklich gut. Ich bin noch nicht durch und sie ist noch nicht fertig, weshalb es noch nicht in meiner Leseliste ist. Wer also nach etwas sucht, was ohne Einhorn-Klischees ist, wird bei ihr fündig.

Eure Lady in red.

RosegoldWo Geschichten leben. Entdecke jetzt