Evy:
“But all the possibilities
No limits just epiphanies”
(Best day of my life- American Authors)
Mit wackeligen Beinen steige ich aus dem Flugzeug aus und als ich die Füsse das erste Mal seit fast zwei Jahren auf Londons durchnässten Boden setzte, vermisse ich sofort LAs Sonne wieder. Ich habe das Wetter in dieser Stadt schon immer gehasst, obwohl ich mehr als ein halbes Jahr hier gelebt habe.
Was soll ich machen? Ich bin tief im Herzen eben doch ein LA-Girl und so wird es wahrscheinlich auch immer bleiben. Warum ich trotzdem dem Auslandssemester zugesagt habe und das sogar mit grosser Freude, lag also nicht unbedingt an dieser verregneten, tristen Stadt, sondern viel mehr an bestimmten Menschen, die ich seit Ewigkeiten nicht mehr gesehen habe und wirklich schmerzlichst vermisse...
Meine beste Freundin Abigail Tompson zum Beispiel, die sich anders als ich, total in London verliebt hat und sich dazu entschlossen hat, dort internationales Hotelmanagement zu studieren. Naja, eigentlich hat sie sich viel mehr in einen lockenköpfigen Schönling verliebt, der zufälligerweise zu der berühmtesten Boyband dieser Erde gehört. Und eigentlich kann ich es ihr auch überhaupt nicht verübeln, dass sie sich entschlossen hat, in dessen Villa ein zu ziehen und ihr altes Leben hinter sich zu lassen. Der Abschied hat wehgetan, aber sie ist glücklich und ich warte nur auf den Tag, an dem die Beiden sich verloben und viele kleine Harrys zeugen...
Leider war ich in London nicht wirklich so glücklich, obwohl auch ich mein Herz hiergelassen habe. Bei dem Gedanken an meinen Freund Jason, mit dem ich eine Fernbeziehung führe, macht mein Herz einen Satz. Ich freue mich ungemein darauf, ein wundervolles Jahr mit ihm zu verbringen und unsere Beziehung wieder zu vertiefen.
Gedankenverloren streiche ich mir das blonde Haar hinters Ohr und nehme mit einem wehleidigen Seufzen die riesige Sonnenbrille von meiner Nase. Die werde ich hier wohl kaum brauchen...
Okay, jetzt muss ich mir nur noch mein Gepäck holen und dann ab ins Hotel, denke ich müde und freue mich schon auf das weiche Bett und die Ruhe, die mich dort hoffentlich erwarten. Keiner meiner Freunde weiss, dass ich hier bin. Ich werde sie überraschen...
Für mich selbst war es gelinde gesagt ja auch eine ziemliche Überraschung, dass mir das Fernstudienjahr angeboten wurde. Abby wird mich umbringen, denke ich mit einem Grinsen. Normalerweise erzähle ich ihr immer alles, aber diesmal habe ich schweren Herzens meinen Mund gehalten. Ich will mir einfach nicht ihren Gesichtsausdruck entgehen lassen, wenn ich plötzlich vor ihrer Türe stehe...
Obwohl ich Kopfschmerzen habe und jetzt schon spüre, wie mir der Wetterumschwung zu schaffen macht, verlasse ich voller Vorfreude auf das nächste Jahr das Gate und gehe zielstrebig auf das Gepäckband zu. Aber ich komme nicht sehr weit, denn meine Aufmerksamkeit wird plötzlich auf eine kleine Gruppe gelenkt, die emsig und mit lautem Rufen in der Luft herumfuchtelt und einige Pappschilder hochhält. Aprupt bleibe ich stehen, als ich plötzlich meine Freunde erkenne. Was zum...?
Aber viel weiter komme ich nicht, denn mit einem Mal löst sich eine schlanke, kleine Person mit wallendem, braunen Haar von der Gruppe und kommt mit Vollkaracho auf mich zugerannt. Ich werde fast von den Beinen gerissen, als Abby in meine Arme fliegt. „Überraschung!“, kreischt sie mir ins Ohr und ich stehe da und starre sie völlig perplex an, während ich vergeblich versuche zu verstehen, was zum Teufel hier vor sich geht.
„Wow, wenn sie mich mal so begrüssen würde, wenn ich Nachhause komme...“, unterbricht Harry, ihr Freund mit den braunen Engelslöckchen meinen Gedankengang und schliesst mich ebenfalls breit grinsend in eine feste Umarmung. Und endlich kann ich etwas sagen: „Was macht ihr hier?“, kreische ich und starre verblüfft von einem strahlenden Gesicht zum nächsten.
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Teasing is a Sign of Love
FanfictionSequel von "Teasing is a sign of affection" "Gott, ich habe dich so gehasst damals.", platzt es auf einmal aus ihr heraus. Grinsend und in einem gespielten Ausdruck der Überraschung ziehe ich die Augenbrauen nach oben: „Was, und heute nicht mehr?" ...