Dinner for three

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Evy:

Baby your smile forever in my mind, in memory

And I'm thinking 'bout how people fall in love in mysterious ways

Maybe just the touch of a hand

Or I continue making the same mistakes

Hoping that you'll understand

(Thinking out loud- Ed Sheeran)

„Abigail?“, behutsam stecke ich den Kopf durch ihre Zimmertür.

Ich erkenne ihre Silhouette im halbdunkeln des Zimmers. „Darf ich reinkommen?“, flüstere ich zurückhaltend.

Nachdem Abby gestern den verhängnisvollen Zeitungsartikel über Harry in die Finger bekommen hat, ist es bei uns drunter und drübergegangen.

Harry hat kurz nach dem morgendlichen Debakel angerufen und nachdem sich Abby fast eine Stunde lang geweigert hat, mit ihm zu reden, sind seine verzweifelten Versuche, sich aus der misslichen Lage zu befreien, in einem Schwall wüster Beschimpfungen untergegangen, die wir alle brühwarm mitbekommen haben, egal wo wir uns in dem grossen Haus versteckt haben.

Louis, der das ganze Gespräch über unmittelbar in ihrer Nähe sass, hat mir später besorgt berichtet, dass Harry zunächst versucht hat, seine Freundin zu beruhigen und ihr zu versichern, dass rein gar nichts Besorgniserregendes vorgefallen sei, aber als die Schimpfworte immer wüster wurden und sie sich partout weigerte, ihm eine Chance zu geben, sich zu erklären, ist auch ihm der Geduldsfaden gerissen und sie haben einander so lange angeschrieen, bis Lou Abby den Hörer aus der Hand reissen musste, was eine vollkommene Eskalation der Situation wohl gerade noch so verhindern konnte.

Seit dem hat sich jeder von Abby ferngehalten, als wäre sie eine tickende Zeitbombe, die jeden Augenblick hochgehen könnte.

Ich weiss sehr wohl, dass sie mit ihrer Harschheit nur versucht, ihren Schmerz zu verbergen. Harry hat ihr wehgetan, aber sie ist zu stolz, um das zuzugeben...

Als Abby mir nicht antwortet, schiebe ich mich also einfach seufzend durch den Türspalt und nähere mich vorsichtig meiner besten Freundin. „Abs.“, flüstere ich behutsam und lasse mich neben sie auf die Matraze sinken. „Hör zu, Harry wollte dir bestimmt nicht wehtun. Er...“, setze ich sanft an und berühre dabei ihren Arm, doch als ich ihre Haut berühre, entreisst sie mir ihren Arm und fährt funkelnd zu mir herum: „Sag mal, spinnst du jetzt, ihn auch noch zu verteidigen?“, faucht sie, wie ein Wildkatze und unwillkürlich weiche ich ein Stück zurück.

Wie kommt sie nur darauf, dass ich ihn verteidigen will?!

Naja, zugegebenermassen kann ich Harry nicht wirklich böse sein. Ich habe keine Ahnung, warum eigentlich, denn ich weiss, dass ich ihn früher für sein dummes, verantwortungsloses Verhalten geköpft hätte... Aber... ich selbst erwische mich in letzter Zeit immer wieder dabei, wie ich an jemand anderen, als meinen Freund denke und irgendwie kann ich es Harry einfach nicht verübeln. Es ist zwar nichts mit Kendall passiert und ich weiss sehr wohl, dass Harry das auch niemals zulassen würde, aber...

Es fühlt sich einfach so an, als sei ich nicht mehr die Einzige, die sich unmoralisch verhält. Natürlich kann ich das Abby schlecht erklären, also bemühe ich mich um eine möglichst finstere Miene: „Du hast recht, Harry ist ein Arsch.“, keife ich, aber auch das scheint Abby nicht zu passen, denn sie verzieht nur säuerlich das Gesicht und wendet sich von mir ab.

Ihr kann man es aber auch nicht rechtmachen. Blöde Zicke!

Genervt erhebe ich mich vom Bett: „Ich wollte dir eigentlich nur sagen, dass das mit dem Abendessen heute nicht sein muss.“, sage ich kühl, drauf und dran, das Zimmer zu verlassen. „Du hast schon genug um die Ohren.“

Teasing is a Sign of LoveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt