I have been feeling everything

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Evy:

And I've been feeling everything

From hate to love

From love to lust

From lust to truth

I guess that's how I know you

(Kiss me- Ed Sheeran)

Fluchend kämpfe ich mich durch die partygeile Menge, die absolut null komma null Rücksicht auf mich nimmt. Ja klar!

Ich meine, wer zum Teufel nimmt schon Rücksicht auf einen blonden, 1,60m Gartenzwerg, der sich mit nichts als extrem spitzen Ellenbogen gegen alle anderen behaupten kann?!

„Verpiss dich, du Penner.“, schnauze ich einen besoffenen Kerl an, der vor mir herumlallt und eine Fahne bis zum Himmel hat. Angewidert wende ich mich von ihm ab und sehe mich weiter um.

Wo zum Teufel nochmal ist Abby?! Ich habe mir nur ganz kurz einen neuen Trink geholt und kaum komme ich zurück, ist Madame verschwunden.

Eigentlich sollte ich mir deswegen nicht so grosse Sorgen machen, aber ich tus. Sie sah nicht besonders gut aus und ich weiss verdammt genau, dass es als beste Freundin meine Aufgabe gewesen wäre, auf sie aufzupassen. Hoffentlich macht sie keine Dummheiten. Und hoffentlich hängt sie nicht über der nächstbesten Kloschüssel und kotzt sich die Seele aus dem Leib. Zuzutrauen wäre es ihr, so bleich wie sie war. Dabei hatte sie den ganzen Abend so gut wie nichts getrunken. Allein diese Tatsache ist ziemlich besorgniserregend, wo meine liebste beste Freundin normalerweise saufen kann, wie ein Russe...

Scheisse! Immer muss ich sie suchen! Gestresst versuche ich, mich auf die Zehenspitzen zu stellen und über die Schulter des widerlichen Typen zu lugen, der sich immer noch keinen Meter gerührt hat. Aber alles, was ich sehe, sind knutschende, tanzende Pärchen.

Mann ist das widerlich. Sollen die sich doch alle ein Zimmer suchen...

Keine Ahnung, seit wann mir öffentliche Liebesbeweise so auf die Nerven gehen, aber sie tuen es wirklich. Ich könnte kotzen, verdammt.

Wütend und gleichzeitig voller Sorge um meine beste Freundin, drehe ich mich kurzerhand  um und schlage mit meiner zierlichen Hand gegen die Kellerwand des Clubs. „Fuck!“, brülle ich, als der brennende Schmerz durch mein Handgelenk fährt und es mir die Tränen in die Augen treibt.

So ein beschissener Abend! Eigentlich hatte ich vor, mich richtig zu betrinken, mit dem Ergebnis, dass ich jetzt mit Tränen in den Augen und schmerzendem Handgelenk abseits der Tanzfläche stehe und Abby nirgendwo finden kann. Da fällt mir auf... Eigentlich kann ich niemanden von meinen Freunden sehen.

So ein Mist! Jetzt bin ich auch noch ganz alleine, wie der letzte Loser. Erneut schlage ich auf die weiss verputze Wand ein und ignoriere den dummen Schmerz, der allmählich mein Handgelenk betäubt.

„So mies gelaunt heute Abend, Lopez?“, ertönt auf einmal eine sehr amüsierte Stimme neben mir. Funkelnd fahre ich zu dem Typen herum, um klarzustellen, dass ich keinen Boock auf eine dumme Anmache habe, aber die Worte bleiben mir im Hals stecken, als mein Blick Nialls eisblauen Augen begegnet, die mich amüsiert mustern. Lässig steht er an der Wand gelehnt, die Arme vor der Brust verschränkt.

Ich versuche vergeblich, ihn nicht anzustarren, als ich so schnippisch wie nur möglich antworte: „Was machst du hier, Horan? Hast wohl niemanden gefunden, der mit dir tanzen will.“ Ihm entfährt ein leises Glucksen, als er sich die blonden Haarsträhnen aus der Stirn streicht. Automatisch bleibt mein Blick an seinen langen, dünnen Fingern hängen.

Teasing is a Sign of LoveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt