The Spaces between us

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Harry:

“Spaces between us
Hold all our secrets
Leaving us speechless
And I don’t know why” (One Direction- Spaces)

Mit einem nervösen kribbeln in den Fingerspitzen öffne ich zaghaft einen spaltbreit die Tür zu Louis Zimmer.
Ich weiss nicht wirklich, was ich hoffen oder erwarten soll. Ich schätze, ich bin im Moment einfach nur froh, ihn wiederzuhaben. Zu wissen, dass er es geschafft hat.

Vorsichtig blinzele ich in das Halbdunkle des Zimmers, das nur von dem unruhigen Blinken der Monitore durchbrochen wird. Es sieht in seinem Zimmer beinahe aus, wie in einer nächtlichen Grossstadt. Oder wie auf dem Flughafen, kurz bevor unser Privatjet abhebt und nur noch die Lichter der Startbahn unter uns zu erkennen sind, die sich mit zunehmener Höhe in der Nacht verlieren und schliesslich langsam hinter den Wolken verschwinden...

Doch bei dem Anblick dieser flimmernden Lichter zieht sich mein Magen unangenehm zusammen. Hier, in dieser schummrigen Dunkelheit fühlt sich alles noch genauso an, wie vor zwei Monaten.
Die schreckliche Zeit der Ungewissheit, an die ich nicht denken will...

„Lou?“, wispere ich leise, beinahe etwas besorgt- mit belegter Stimme.
Blind tasten meine leicht zitternden Finger die Wand ab, auf der verzweifelten Suche nach dem Lichtschalter.
Sekunden später blinzele ich in das aufdringliche Licht einer Neonröhre, die das Zimmer in ein kühles Licht taucht.
Mein Blick fällt automatisch auf das verstellbare Krankenbett, das beinahe den ganzen Raum einnimmt und dessen Kopfteil etwas nach oben geklappt ist.

Louis hat die dürren Finger über der Bettdecke gefaltet. Ich erschrecke beinahe, als ich mal wieder wahrnehme, wie sehr er abgenommen hat. Er ist immer noch blass, wie eine Leiche.
Seine Wangen sind nach wie vor eingefallen und aus seinem Arm führt der dünne Schlauch einer Injektion.
Aber dennoch ist es anders, als sonst. Diesmal sieht er mich an. Mit seinen grossen, blauen Augen.
Er hat sie weit aufgerissen und... sie wirken so gross in seinem Gesicht- beinahe unwirklich. Aber ich sehe, wie in dem vertrauten Blau der Schalk glitzert. Ich sehe die alte Lebenslust und das freche Zwinkern darin und mir fällt ein Stein vom Herzen.

Hastig durchquere ich das Zimmer und bleibe etwas unschlüssig vor seinem Bett stehen.
Louis. Mein Louis.
Mein bester Freund ist wieder da!
Ich habe ihn so vermisst...

„Lou.“, krächtze ich. Ich klinge, wie ein Vollidiot, aber es ist mir egal.
Seine Augen werden noch ein kleines bisschen grösser- falls das überhaupt möglich ist. Verwirrt blinzelt er mich an: „Wer...wer sind Sie?“, fragt er mich mit rauer Stimme und runzelt verständnislos die Stirn.

Knurrend verdrehe ich die Augen, während ich mich vorsichtig auf der Bettkante niederlasse. „Komm mir jetzt blos nicht mit der Nummer, Idiot.“, zische ich.
„Ich habe mir in den letzten Monaten schon genug Sorgen um dich gemacht, da kannst du dir die „Für immer Liebe“- Nummer echt sparen.“

Lou grinst mich breit an: „Wetten, Liam hätte es mir voll abgekauft?“
Ich kann nur den Kopf schütteln über so viel Dummheit: „Probiers lieber nicht aus, Mann.“
Aber ich kann nicht verhindern, dass sich bei dem Gedanken an einen total hysterischen Liam auch auf meinem Gesicht ein Grinsen ausbreitet.

Mein Blick gleitet erneut über sein Gesicht. Eingehend mustere ich ihn. Jedes noch so kleine Detail seines Gesichts.
Es wirkt irgendwie immer noch etwas fremd. Seine Haare sehen aus wie ein Vogelnest, wie sie ihm zerzaust und wirr von seinem Kopf abstehen. „Du siehst ganz schön scheisse aus, Tomlinson.“, stelle ich fest.
„Tolle Begrüssung, Styles. Ein „Schön, dass du noch lebst“, wäre irgendwie angebrachter, findest du nicht?“, mit einem Seufzen lehnt er den Kopf nach hinten und kuschelt ihn in die grossen Kissen.

Teasing is a Sign of LoveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt