Evy:
“Try to tell you no, but my body keeps on telling you yes
Try to tell you stop, but your lips got me so out of breath
I'll be waking up in the morning, probably hating myself
I'll be waking up inner satisfied but guilty as hell”
(Maroon 5- One more night)
Das erste, was ich fühle, als ich die Augen öffne und in die helle Morgensonne blinzele, die sich schüchtern ihren Weg durch die Lücken der Fensterläden bahnt, ist ein seltsames Glücksgefühl. Es kribbelt irgendwo in meiner Magengegend und erstreckt sich in meinen Unterleib und
meine Brust, von wo aus es sich seinen Weg bis in meine Fingerspitzen bahnt.
Mein Gehirn ist noch zu benommen, um das Gefühl richtig zuordnen zu können, also geniesse ich es einfach und kuschele mein Gesicht wieder in die weichen, bettwarmen Kissen.
Als ich mich kurze Zeit später träge umdrehe, fällt mein Blick auf einen blonden Haarschopf, der in dem Kissen neben mir vergraben ist. Niall liegt neben mir, wie die Unschuld selbst. Er hat sein T-shirt ausgezogen und die Decke liegt locker über seinem Bauch.
Wie von selbst gleitet mein Blick über seine Arme und die entspannten Schultern, die sonst so muskulös sind. Am liebsten würde ich an ihn heranrutschen, mich an ihn kuscheln, bis er aufwacht und seine Arme um mich schlingt, so wie gestern Abend. Ich würde einfach meine Hand auf seine Brust legen und sanft darüberstreichen. Muster darauf zeichnen, während er mich hält. Und wir müssten gar nichts sagen. Es würde reichen, wenn wir einfach so neben einander liegen würden, während die sanften Sonnenstrahlen unsere Haut wärmen.
Aber so einfach ist es nicht. Es war nie so einfach zwischen uns. Ich wünschte, es wäre so, aber das ist es nicht. Denn obwohl ich glücklich bin, mich beinahe schon schwerelos fühle, ist gleichzeitig doch ein seltsamer Druck auf meiner Brust. Etwas, das mir das Atmen schwer macht und es mir beinahe unmöglich macht, ihn anzusehen. Traurig, aber entschieden wende ich den Blick von dem schlafenden Niall ab und erhebe mich schweren Herzens vom Bett.
Mein schlechtes Gewissen ist unfassbar. Gestern- da habe ich mich einfach so gehen lassen. Ich war jung und dumm. Wie ein blöder Teenager, der seine Gefühle nicht unter Kontrolle hat. Und ich… ich habe meinen Freund betrogen. Ich habe Jason betrogen, einfach so. Es war so leicht. Und ich habe nicht eine Sekunde lang an ihn gedacht, als ich mit Niall zusammen war. Wie konnte ich nur? Ich bin so dumm! Und das Schlimmste ist, dass ich genau weiss, dass ich nicht anders handeln würde, wenn ich die Zeit noch einmal zurückspulen könnte.
Niall hat mir ein seltsames Gefühl der Sicherheit gegeben. Seine Arme waren meine Zuflucht. Eine Zuflucht, die ich bei Jason in letzter Zeit immer öfter vermisse…
Jason.
Es tut weh, an ihn zu denken. Es macht mich traurig. Es schnürrt mir die Kehle eng.
Entkommen ist mein einziger vernünftiger Gedanke. Ich weiss, dass es verdammt feige ist, ausgerechnet jetzt Fluchtgedanken zu haben, aber irgendwie brauche ich Zeit. Zeit mit mir alleine, um über das alles nachzudenken. Mir ist klar, dass ich eine Entscheidung treffen muss. Ich kann nicht weiterhin mit den Herzen zweier Jungen spielen, die mir so viel bedeuten. Mir ist bewusst, dass ich einem von beiden werde wehtuen muss, aber- es ist an der Zeit, endlich fair zu sein. Mich endlich für einen zu bekennen...
Ich werfe einen letzten, wehmütigen Blick auf Niall. Sehnsüchtig mustere ich sein Gesicht, das im Schlaf so viel jünger wirkt und dann wende ich mich entschlossen ab und schlüpfe leise in meine Schuhe.
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Teasing is a Sign of Love
FanfictionSequel von "Teasing is a sign of affection" "Gott, ich habe dich so gehasst damals.", platzt es auf einmal aus ihr heraus. Grinsend und in einem gespielten Ausdruck der Überraschung ziehe ich die Augenbrauen nach oben: „Was, und heute nicht mehr?" ...