66-Das Endergebnis

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"Hey.", murmelte Passi, während er sich auf seinen Stuhl fallen ließ und zu mir herüber rollte. "Hi.", antwortete ich nur abwesend und starrte weiter auf meinen Bildschirm, auf dem AfterEffects zu sehen war. Da Marius ja nicht da war, hatte ich die Effekte für das Video übernommen und da wir heute mal einen drehfreien Tag hatten, arbeitete ich daran weiter, um wenigstens schon einen Teil fertig zu haben. 
"Wie läuft's mit Celine?", versuchte ich ein Gespräch anzufangen.
"Gut.", erklärte er sofort. Na wenigstens Einer, der Glück in der Liebe hatte... Und Passi gönnte ich es wirklich, er hatte es mehr als verdient. Und sie schien mir ziemlich sympathisch zu sein. 
Eine kurze Stille entstand und er holte langsam Luft. Na toll, ich wusste was jetzt kam...
"Alsoooo...", fing Passi scheinheilig an und faltete die Hände in seinem Schoß, "Willst du über Marius reden?"
Daraufhin sah ich ihn mit einer hochgezogenen Augenbraue an: "Ich wüsste nicht was es da wirklich zu bereden gibt." 

"Naja, zum Beispiel wie es jetzt mit euch weitergehen soll. Und wenn ich so an deine Aussage von vor zwei Tagen denke..."

"Ich hab mal kurz die Nerven verloren, ok? Ich weiß, dass du dich dafür verantwortlich fühlst, weil du irgendwie auch eine Rolle in dem Ganzen spielst, aber ich glaube nicht, dass du wirklich etwas machen kannst.", erklärte ich seufzend, "Ich bin selbst überfordert mit der Situation und ich hab' keine Ahnung wie ich mich Marius gegenüber verhalten soll. Oder wie er sich mir gegenüber verhält. Einen Plan zu machen bringt da nichts, wir müssen das spontan entscheiden und schauen wie es sich entwickelt."
Nachdenklich runzelte er die Stirn: "Tut mir leid...bist du noch sauer auf ihn?"

"Mhm. Und du?" 

"Schon irgendwie...", gab Passi zu und stützte seinen Kopf auf seiner Hand ab, "Aber ich werde ihm das wahrscheinlich nicht ganz so übel nehmen, wie du ihm. Ich führe ja keine Beziehung mit Marius, sondern bin nur sein bester Freund. Auch wenn man seinem besten Freund nicht so etwas wie eine Affäre mit der Verlobten unterstellt. Das war schon ganz schön bekloppt."
"Er bereut es ja auch.", gab ich zu bedenken, "Ich will ihm ja verzeihen...aber ich weiß nicht ob ich das jetzt schon kann." 
"Tu das was du für richtig hälst.", riet mir Passi, "Hauptsache ihr seid am Ende beide glücklich mit dem Endergebnis."

Effekt oder Defekt?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt