44-Sieht ganz so aus

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Geschäftig sortierte ich einige Ordner, während Marius neben mir saß und mich beobachtete. "Warum genau machst du das?", fragte er und stützte seinen Kopf auf seiner Hand ab, "Heute, wenn Annika wiederkommt?"
Seufzend richtete ich einige Dokumente: "Weil ich ihr nicht noch mehr Arbeit mit irgendwelchem Chaos machen will."

"Meiner Meinung nach ist das ganze hier sehr ordentlich."

Mit einem Grinsen huschte mein Blick kurz zu ihm: "Du willst doch nur, dass ich aufhöre, weil du mich dann wieder für dich hast."
"Mist, durchschaut.", grummelte er gespielt frustriert, "Aber ist doch auch verständlich, oder?"
"Wenn man an die Aktion am Anfang denkt...dann ja.", erklärte ich und legte meine Hand auf seinen Arm. "Ja gut, das war einfach nur blöd.", gab er zu und seufzte leicht, "Aber danach haben wir das ja ganz gut hinbekommen."
"Stimmt. Und warum beschwerst du dich eigentlich, dass du zu wenig Zeit mit mir hattest? Du hattest genug Zeit für einen Antrag!", warf ich ein und legte meinen Kopf schief, "Weiß Annika eigentlich schon davon?"
Lachend erhob er sich: "Sie wusste von dem Plan und Allem. Aber sie meinte, sie wolle nicht wissen wie deine Antwort war, erst wenn sie wieder da ist."
Wie auf's Stichwort hörte man das Klimpern von Schlüsseln an der Haustür und im nächsten Moment schallte Annikas Stimme durch das Haus: "Bin wieder da!"
"Also jetzt.", grinste Marius und zog mich an der Hand nach oben.
Vorsichtig ging er vorraus Richtung Haustür, während nun auch Ju, Passi und Vince die Treppe herunter kamen.
Annika stand breit lächelnd dort und wartete auf uns.
Ihr Blick fiel sofort auf Marius und mich und sie zog eine Augenbraue in die Höhe: "Also ihr schweigt euch auf jeden Fall schon mal nicht an. Ist also ein gutes Zeichen."
Lachend drückte ich kurz Marius an mich, bevor ich mich von ihm löste und Annika in eine Umarmung zog: "Schön dich wieder hier zu haben."

"Finde ich auch. Und du bist jetzt also verlobt?"

"Sieht ganz so aus.", erklärte ich und trat ein Stück zurück, bevor Annika auch von den Anderen begrüßt wurde.
"Was soll das denn jetzt bitte heißen?", warf Marius ein und sah mich gespielt entrüst an, "Du klingst so gar nicht begeistert."
"Weil ich dich dann mein Leben lang an der Backe habe? Doch, ich bin total begeistert.", erklärte ich mit einem ironischen Unterton und verzog das Gesicht.
"Dann eben nicht.", brachte er übertrieben beleidigt heraus und wollte sich zum Gehen wenden, doch ich hielt ihm am Handgelenk fest und zog ihn zu mir herunter.
"Natürlich will ich dich heiraten, du Idiot.", murmelte ich und drückte einen Kuss auf seine Lippen, "Aber dann kriegst du mich nicht mehr los."
"Damit kann ich leben.", erklärte er und lächelte mich verliebt an.
Einen Moment sahen wir uns in die Augen, als sich Passi plötzlich räusperte: "Leute ich sag's ja nur ungern, aber wir bräuchten noch einige Dinge für den Dreh am Montag und ich würde jetzt noch losfahren und den Rest besorgen..."
"Alles klar, ich komme mit.", erklärte ich mich sofort bereit und Passi lächelte freudig. Vielleicht hoffte er ja über das mysteriöse Mädchen, dessen Name ich immer noch nicht kannte, reden zu können.
Ju würde Einiges mit Annika zu bereden haben und Vince sollte lieber zu seiner Famili fahren.
Und ich fand es schön Passi zu begleiten, dann war er nicht so allein.
Auch wenn ich dafür Marius für den Moment versetzen musste und er sich ja eigentlich schon auf einen entspannten Abend mit mir gefreut hatte.
Mit einem entschuldigendem Blick sah ich wieder zu ihm: "Ich komme dann nach, ok?"
"Alles klar.", seufzte er leicht enttäuscht, "Schreib mir, dann kümmere ich mich um das Essen. Und dann feiern wir deine zurückerlangte freie Zeit."

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