17. Kapitel

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Amy ging wie abgesprochen vor. Sie ließ es so lässig und sexy aussehen, dass konnte doch nicht so schwer sein, oder? Ich atmete tief durch und hob das Kleid vorne leicht an um nicht darüber zu stolpern. Vorsichtig begann ich die Treppe herunterzugehen. Dabei hielt ich mich gut am Geländer fest und sah schön auf die Treppe um bloß keine Stufe zu übersehen. Dann traute ich mich irgendwann doch aufzusehen. Unten an der Treppe stand ein sprachloser Chase. Er starrte mich mit offenem Mund an. Beinahe wäre ich gestolpert, so überwältigt war ich selbst davon, wie gut er aussah. Er trug eine dunkle Hose, dazu ein weißes Hemd, dessen oberen Knöpfe offen waren und darüber ein schwarzes Jackett. Er sah einfach unglaublich gut aus. Sein Blick bohrte sich in meinen und hätte ich nicht schon die Luft angehalten hätte das mir vermutlich den Atem geraubt. Unten angekommen ließ ich das Kleid los und atmete etwas zitternd durch. Trotz der hohen Schuhe überragte Chase mich immer noch mit locker einem Kopf Größe. "Du..." er musste sich räuspern. "Du siehst einfach.... Wow..." sein Blick wanderte an mir herunter und er fing an zu grinsen. Verlegen sah ich weg und hoffte, das man nicht sah wie ich errötete. Da nahm er vorsichtig meine Hand und ich konnte nicht anders als wieder zu ihm hochsehen. "Du siehst unglaublich aus." er lächelte mich sanft an. "Du siehst auch nicht schlecht aus." ich musste verlegen lächeln und war froh, dass ich überhaupt ein Wort herausbekam. "Zum Glück hab ich gesagt du sollst früher kommen." er schmunzelte und hielt mir dann seinen Arm hin. "Darf ich bitten Miss McAvan?" ich musste leicht grinsen und strich mir unsicher eine Strähne aus dem Gesicht, dann hackte ich mich bei ihm unter und wir gingen gemeinsam ins Wohnzimmer, wo bereits alle anderen Gäste waren. Ich war froh Chase Arm zu haben denn dieser ganze Luxus und diese reichen Leute machten mich ganz schwindelig. Chase stellte mich einigen Leuten vor, doch ehrlich gesagt vergaß ich deren Namen bereits nach wenigen Sekunden. Allesamt waren sie jedoch Reich und ihrer Meinung nach wichtig. "Ich wusste, das Kleid würde dir stehen.", sagte Gabi als sie sich irgendwann zu uns gesellte. "Es ist wirklich wunderschön, ich glaube, ich hatte noch nie ein so schönes Kleid an." plapperte ich sofort verlegen los. "Ich bin gleich wieder da." verabschiedete sich da Chase plötzlich und weg war mein Fels in der Brandung. Ich sah ihm scheinbar ziemlich verzweifelt nach, denn Gabi legte den Arm um mich. "Keine Sorge du schlägst dich wirklich super." sie schmunzelte, als ich etwas erleichtert aufatmete. "Ich weiß das kann schnell alles sehr überwältigend sein stimmts?" ich nickte sofort. "Das sind heute alles alte Freunde der Familie, deshalb ist es für Chase und Amy einfacher als für dich. Aber du machst das wirklich super, also entspann dich." sie stupste mich leicht an und ich musste lächeln. "Ich Versuchs." Ich nickte etwas und sah wieder zu Chase. Er stand mit Amy im Flur und begrüßte gerade noch einige Gäste die gekommen waren. Dabei handelte es sich jedoch um keine Erwachsenen, sondern um zwei Jungs in etwa unserem Alter. Ich schätzte sie sogar etwas älter ein. "Du hast ihm ziemlich den Kopf verdreht." riss mich Gabi da aus meinen Gedanken. Ich sah sie fragend an. "Ich habe ihn noch nie so gut gelaunt auf einer meiner Partys erlebt. Muss wohl an dir liegen." Sofort spürte ich, wie mir heiß wurde. "Ich glaube nicht... Ich finde das hier alles so toll. So was hab ich noch nie erlebt." Gabi lächelte. "Unterschätze dich nicht Mary. Hab mal mehr Vertrauen in dich." sie schmunzelte. "Ich will ja nur ungern euer Frauen Gespräch unterbrechen..." Michael kam zu uns. Er sah genauso gut aus wie sein Sohn in seinem Anzug. "Simone wollte mit dir reden Liebling." "Oh ja natürlich. Entschuldige mich kurz ja?" "Ja natürlich kein Problem." ich lächelte und stand nun ganz alleine in der Gegend rum. Ich nahm mir ein Glas Orangensaft von einem der Tablettes die die Kellner durchgehend rum reichten, um nicht ganz so hilflos auszusehen und um etwas zu haben, an dem ich mich festhalten konnte. Suchend sah ich mich nach Amy und Chase um, doch die waren wie vom Erdboden mit den beiden anderen Typen verschwunden. Ich ging etwas umher, als mir Amy plötzlich wütend von der Terrasse vom Pool her entgegen kam. "Alles okay?", fragend sah ich sie an. "Wenn du Chase fragst ja. Wenn du mich fragst nein. Entschuldige mich kurz." es war das erste Mal das ich Amy sauer sah. Sie rauschte an mir vorbei und verschwand nach oben. Verwirrt sah ich ihr nach, dann ging ich langsam raus in die kühle Abendluft. Hinten am Pool stand Chase mit den beiden Typen. Der eine war am Rauchen, als er dann jedoch Chase die Kippe reichte, konnte ich im schwachen Licht des Pools erkennen, dass es alles andere als eine gewöhnliche Kippe war. War das sein Ernst? Kiffte er grade wirklich auf der Party seiner Mutter? Wozu hatte er mich denn eingeladen? Ich spürte, wie die Wut sich in meinem Bauch sammelte. Entschlossen ging ich um den Pool herum zu den dreien. Sie sahen zu mir, als sie mich aufgrund der hohen Schuhe schon von weitem hörten. "Na Hallo Fremde Schönheit." grinste der eine. Er war etwa so groß wie Chase. Hatte kurzes schwarzes Haar und trug eine Jeans und ein weißes Hemd. Der andere musste sein Zwillingsbruder sein, denn die beiden sahen komplett gleich aus. "Carlo lass gut sein." schmunzelte Chase und reichte den Joint weiter. Ich ignorierte den dummen Spruch, der von diesem Carlo gekommen war und verschränkte die arme vor der Brust. "Alles gut?" Chase lächelte, als wäre nichts gewesen und beugte sich zu mir, als wolle er mich küssen. Ich drehte das Gesicht weg. "Uuuh blöd gelaufen Santino." feixte Carlo. "Was ist los Mary?", fragte Chase verwirrt. "Ist das dein Ernst?" angepisst sah ich ihn an. Er sah mich verständnislos an. "Wofür sollte ich heute kommen? Damit Amy dich nicht beim Kiffen nerven kann oder deine Eltern sich nichts bei denken?" "Mary so ist das doch nicht..." "Du kiffst Chase. Ist das dein Ernst? Wir wollen in zwei Stunden los und du ziehst erstmal einen durch?" "Hey, komm mal runter süße. Ist doch nichts dabei?" "Nenn mich nicht süße klar?" fuhr ich Carlo an und funkelte dann Chase wieder wütend an. Er sah mich schuldbewusst an. "Mary..." "Danke fürs Stehen lassen übrigens. Dafür hätte ich echt nicht kommen müssen." Ich machte auf dem Absatz kehrt und wollte wieder reingehen. "Shit! Mary warte bitte." Chase kam mir nach und hielt mich am Arm fest. "Was?" Genervt sah ich ihn an. "Es tut mir leid... Ich... Ich mache das nicht oft... Echt nicht..." "Ach und das macht es besser oder was?" wieder verschränkte ich die Arme vor der Brust und sah wütend zu ihm hoch. "Nein... Tut es nicht..." er legte die Hände auf meine Oberarme und streichelte sie sanft. "Tut mir leid... Das war ne dumme Idee." er kam einen Schritt näher und schloss fast den Raum zwischen uns. Ich sah weg, weil ich dieses schuldbewusste Gesicht nicht sehen wollte. "Hey... Es tut mir wirklich leid okay? Ich war nur die ganze Zeit so nervös deinetwegen... Ich dachte das wäre ne gute Möglichkeit, um etwas runterzukommen." "Ist das dein Ernst?" fassungslos sah ich ihn jetzt doch wieder an. "Wenn du wüsstest, was du mit mir anstellst Mary...", flüsterte er da, doch ich konnte nur verächtlich Schnauben. "Ich habe noch nie eine so wunderschöne Frau gesehen.", flüsterte er und kam mir immer näher. "Als du da vorhin die Treppe runtergekommen bist... Da wusste ich nicht mehr wo unten und oben ist." er legte einen Finger unter mein Kinn und hob es leicht an. Unfähig mich gegen seine Berührung zu wehren sah ich ihn an. "Tut mir leid.", flüsterte er und ich spürte seine Lippen schon beinahe auf meinen. Ich sagte nichts, kämpfte nur verzweifelt gegen den Drang mich etwas zu strecken und meine Lippen wie bei unserem ersten Kuss einfach auf seine zu pressen. "Ich weiß du willst nicht sauer auf mich sein...", flüsterte er da und schmunzelte leicht. "Willst du es darauf anlegen Santino?" "Hm wenn du meinen Namen nochmal so sagst, kann ich eh für nichts mehr garantieren." ich musste schwer schlucken. Hatte er das grade wirklich gesagt? Seine linke Hand wanderte meinen Arm langsam hinab und glitt dann auf meinen unteren Rücken. Auf jede seiner Berührungen folgte eine Gänsehaut und jetzt wusste ich nicht mehr wo unten und oben war. Chase Lippen gelitten über meine Wange zu meinem Ohr und als er plötzlich die Stelle unterhalb meines Ohres küsste, entwich mir ein leises Keuchen. Sofort verzogen sich seine Lippen an meinem Hals zu einem grinsen. Dieses leise Geräusch bestätigte ihn einfach in allem! Und das ärgerte mich umso mehr. "Du brauchst nicht so zu tun als würde es dir nicht gefallen..." hauchte er rau gegen meine Haut. "Dein Körper sagt nämlich was anderes." erneut bekam ich kein Wort heraus und musste schwer schlucken. Ich dachte schon, er würde diese Tortur noch fortsetzen, doch da rettete mich das Klingeln seines Handys.

C'est la vie (Pausiert)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt