27. Kapitel

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Ich war mir nicht sicher, ob ich nun zu ihm gehen sollte oder nicht. Doch es hätte mir keine Ruhe gelassen. Ich nahm einen großen Schluck Vodka-O, den ich vorher noch nicht angerührt hatte und verzog erstmal das Gesicht. So viel zum Thema Amy würde mir eine harmlose Mische machen. Während sich gefühlt alle Organe in meinen Körper einmal zusammen zogen, ging ich zu Chase und setzte mich im Schneidersitz vor ihm hin. "Was machst du hier?" er seufzte leise. "Das Gleiche könnte ich dich fragen." "Geh wieder rein Mary..." "Nein. Was ist denn auf einmal los?" "Nichts...", murmelte er nur und klang angepisst. "Ah ja klar... Du weißt schon das du dich gerade, wie ein Mädchen benimmst, oder?" ich musste schmunzeln. Er verdrehte die Augen. "Hey... Was ist los Chase...?" "Was findest du an mir Mary?" er sah mich das erste Mal an, seitdem ich hier war. Ich sah ihn verwirrt an. "Du hast schon mal in den Spiegel gesehen, oder?" ich musste grinsen. "Du siehst super aus, kannst ab und zu auch mal lustig sein, wenn du dir Mühe gibst und bist gar nicht so ein arrogantes Arschloch, wie du immer tust." er musste leicht schmunzeln. "Ich bin also nur ab und zu lustig, ja?" "Wenn du dir Mühe gibst ja." Ich nickte grinsend. Er schüttelte lächelnd den Kopf. "Komm her...", sagte er dann leise und hörte auf das Gras zu quälen. Ich rutschte zu ihm und er zog mich auf sich, sodass ich breitbeinig, die Knie rechts und links von seiner Hüfte, auf seinem Schoß saß. "Du bist der letzte von dem ich Selbstzweifel erwartet hätte." gab ich zu. Er lehnte den Kopf an den Baumstamm und atmete tief durch. "Ich weiß nicht, ob ich dir geben kann, was du willst...", sagte er leise. "Chase lass es..." er sah mich gequält an. "Wer hat mir denn heute Morgen gesagt das wir zwei es versuchen sollen? Du kannst mich nicht in der Abstellkammer so küssen und dann so was hier abziehen." "Ich hatte so was noch nie okay...? Ich meine auf einmal sagst du mir das du mit mir schlafen willst..." er sah mich etwas aufgebracht an. "Ich dachte, das wäre etwas Gutes...?", sagte ich leise. "Ist es auch! Aber ich... Gott Mary... Das ist das erste Mal, das ich es nicht versauen will verstehst du? Ich will nicht mit dir schlafen und das du dann plötzlich merkst, das es ein Fehler war... Ich will, das du dir sicher bist und ich dich nicht wegen Sex verliere!", redete er sich in rage. Ich nahm sein Gesicht in meine Hände und zwang ihn mich anzusehen. "Ist okay..." ich lächelte leicht. "Okay?", fragte er leise und sah mich fragend an. "Ja keine Sorge... Ich werde den Sex nicht vermissen da ich eh noch keinen hatte." Ich zuckte die Schultern. "Na schön..." "Alles wieder gut?" er nickte. "Alles wieder gut."

Nach einiger Zeit, die wir einfach nur mit Reden verbracht hatten, schaffte ich es schließlich Chase wieder zu überreden mit reinzukommen. Die anderen waren jedoch mit spielen bereits fertig und hatten mit den Vorbereitungen für das Essen angefangen. "Na wieder beruhigt?", fragte Philipp als wir beide reinkamen. Chase nickte. "Weißt du, wo Nick ist?" "Im Wohnzimmer.", antwortete Philipp. "Komme gleich wieder ja?" Chase streichelte meinen Rücken kurz leicht. "Alles gut geh ruhig." Ich lächelte und sah ihm nach, wie er im Wohnzimmer verschwand. Da merkte ich, wie Philipp mich musterte und schmunzelnd den Kopf schüttelte. "Was?" fragte ich und sah ihn auffordernd an. "Ach nichts... Ihr seid süß zusammen." schmunzelnd ging er in die Küche. Irritiert sah ich ihm nach und folgte ihm dann in die Küche um bei den Vorbereitungen zu helfen. Wir machten selbst Pizza und da wir fertigen Teig und Soße geholt hatten mussten wir uns nur noch um den Belag kümmern. "Alles wieder gut bei dir und Chase?", fragte Amy als wir zusammen am Esstisch saßen und Tomaten schnitten. "Ja alles gut. Hat sich alles geklärt." Ich nickte lächelnd. "Dann ist gut." sie lächelte auch. "Na was lästert ihr zwei schon wieder?" Chase kam zu uns und stellte sich hinter mich. "Was heißt denn hier schon wieder?", fragte Amy gespielt empört. "Selbst wenn lästern wir nur über dich." stichelte ich grinsend. "Ehrlich." grinste Amy. "Oha, ihr zwei macht mich fertig, warum müsst ihr euch so gut verstehen?" seufzte Chase. Wir mussten beide lachen. "Sei froh, besser als, wenn wir uns nicht verstehen würden." grinste Amy. "Hm ja stimmt auch wieder." er schmunzelte. Ich schüttelte schmunzelnd den Kopf. "Kannst du die Tomaten zu den anderen rüberbringen?" ich hielt ihm die volle Schüssel hin. "Klar." grinsend nahm er sie und brachte sie in die Küche.

Nach dem Essen mussten wir leider feststellen, dass es angefangen hatte zu regnen. So fiel das Lagerfeuer Wort wörtlich ins Wasser. Dennoch wollten wir nicht einfach schlafen gehen und so blieben wir alle im Wohnzimmer und quatschen einfach. Ich lag auf dem Bauch auf einer der Matratzen, Chase auf der Seite liegend neben mir. Er beobachtete mich, doch wir sprachen kein Wort, sondern hörten den anderen zu, wie sie rumalberten, Witze machten und so. "Wenn ein Film dein Leben sein könnte... Welcher wäre das?" verwirrt sah ich zu Chase rüber. Der sah mich jedoch nur neugierig an. Ich musste eine Weile überlegen. "Entweder Mamma Mia oder Dirty Dancing." "Echt?" er grinste. "Lach mich jetzt bloß nicht aus.", warnte ich ihn bevor er noch was sagen konnte. "Hatte ich nicht vor, aber warum diese Filme?" ich zuckte die Schultern. "Sind meine Lieblingsfilme, neben einigen anderen... Ne keine Ahnung. Ich glaube ich liebe einfach solche Filme, so mit singen oder tanzen... Vor allem dann, wenn der Film ein Happy End hat. Ich hasse Filme ohne Happy End." "Okay ist notiert." er schmunzelte. "Und warum würdest du gerne singend auf einer griechischen Insel rumhüpfen?" "Hat da etwa jemand Mamma Mia geguckt?" ich musste grinsen. "Ich habe eine Mutter und eine Schwester. Sieh mich als Opfer." er verzog gequält das Gesicht und ich musste lachen. "Der Film ist doch schön? Ich meine sie heiraten am Ende zwar nicht, aber trotzdem hat der Film gleich mehrere gute Ausgänge und hat so was Harmonisches... Ich finde das toll." "Oh Mann... Das heißt, mit dir muss ich den auch mal gucken?" seufzte Chase. "Wer weiß?" grinste ich und zuckte die Schultern. "Oh mein Gott Julie!", rief Amy da plötzlich und ich zuckte erschrocken zusammen weswegen Chase leise lachte. "Idiot.", brummte ich. "Was denn?" Julie kam mit einem übriggebliebenen Stück Pizza aus der Küche. "Würde Mary nicht perfekt in unser Konzert passen?" Amy grinste breit. Alarmiert sah ich zu ihr. "Nein würde ich nicht!" "Oh mein Gott ja! Dann kann Chase sich auch nicht mehr drücken!" quietschte Julie begeistert. "Oh na super." Chase stöhnte genervt auf. Scheinbar hatte Amy Chase und mir zugehört und war nun der festen Überzeugung, dass ich doch auch beim Abschlusskonzert unseres Jahrgangs mitmachen könnte. Sie und Julie waren wohl die leitenden Köpfe in dem Komitee und hatten Mamma Mia als Thema auserkoren. "Komm schon das ist Tradition das der Jahrgang das macht und es müssen eh alle mitmachen." Amy warf ihrem Bruder einen bösen Blick zu. "Ja, wow mich da mit dem Jahrgang hinstellen und singen kann ich wohl machen." "Nein sag das nicht!", jammerte Chase und ich sah ihn verwirrt an. "Wir wollten mal etwas anderes machen, um in Erinnerung zu bleiben und so." erklärte Julie dann. "Wir wollen eher so ein Musical rausmachen, also es geht ausschließlich um die Lieder, aber dabei wollen wir das ganze Schauspielerisch auf der Bühne vor aber eher auf unseren Jahrgang bezogen." Julie grinste breit. "Wie auf unseren Jahrgang bezogen?", fragte ich skeptisch. "Sie wollen das ich Sky mache und du dann vermutlich meine Sophie." seufzte Chase neben mir. Ich musste lachen. "Ja ist klar, träumt weiter." "Ey komm schon Mary du wärst perfekt dafür! Ihr werdet gerade zur Lovestory des Jahrgangs und könnt beide singen! Du hast gesagt, du liebst den Film, also warum nicht?" "Weil ich es hasse vor Publikum zu singen. Außerdem muss ich gucken, dass ich mit dem Lernen überhaupt hinterherkomme." Ich schüttelte den Kopf. "Ach als, wenn das ein Problem für dich wäre." mischte sich Sarah da plötzlich ein. Ich sah sie irritiert an. "Wie bitte?" "Tu nicht so, als wäre das lernen ein Hindernis für dich. Du hast alles immer mit links gemacht und jetzt da alle wissen was für eine tolle Sängerin du bist, los, werde zum Star der Schule." sie verdrehte die Augen und es wurde plötzlich ganz still im Raum.

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