37. Kapitel

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>>Mary<<

Schneller und anders als gewollt war das Wochenende schon wieder vorbei und wir saßen alle mit gepackten Sachen in den Autos, auf dem Weg nach Hause. Ich hatte beschlossen Leon fürs Erste aus dem weg zu gehen und hatte so nicht mehr mit ihm gesprochen, sondern mich auf das Packen und aufräumen konzentriert. Noch immer erledigt von der letzten Nacht und dem Geschehenem war ich wohl eingeschlafen. Denn als ich wach wurde, standen wir schon bei mir vor dem Haus. "Morgen Schlafmütze." Chase schmunzelte und streichelte meinen Oberschenkel sanft. "Ich will nicht aussteigen." gähnte ich und streckte mich dabei leicht. "Ich würde dich wohl auch mit nach Hause nehmen, aber das gäbe vermutlich ziemlich Ärger." "Ja vermutlich." stimmte ich seufzend zu und sah zum Haus. "Wir sehen uns ja morgen in der Schule schon wieder." "Das dauert noch stundenlang." widersprach ich und seufzte erneut. "Ich hol dich ab, dann dauert es nicht so lange." schmunzelte er. "Wenn mein Dad sieht, wie ich bei dir in den Wagen steige erschießt er vermutlich uns beide." "Nicht so negativ denken Baby." er musste grinsen und drückte mir einen Kuss auf die Wange. Danach schnallte er sich ab und stieg aus um hinten meine Tasche aus dem Kofferraum zu holen. Ich wollte einfach nicht gehen. Nicht von ihm weg. Nicht dieses unbeschreibliche Gefühl missen, welches ich in seiner Nähe hatte. Doch ich hatte keine Wahl. So stieg ich miss mutig aus und ging zu Chase. Er reichte mir meine Tasche, als ich hinter ihm Dad in seinem Streifenwagen angefahren kommen sah. "Das war's dann mit dem Abschiedskuss." seufzte ich leise und Chase folgte verwirrt meinem Blick. "Dafür bekommst du morgen in der Schule einen mehr." er zwinkerte mir grinsend zu und schloss seinen Kofferraum. Ich musste lächeln und war ihm mehr als nur dankbar, dass er so locker mit der Situation umging. Dad fuhr in die Einfahrt und stieg aus. "Ich dachte, du kommst erst spät wieder.", sagte Dad und musterte Chase streng. "Chase wollte nicht das wir morgen übermüdet in der Schule sitzen, deshalb sind wir schon etwas früher gefahren." erklärte ich, das ich log war mir egal, ich wollte das Dad sein voreingenommenes Denken hinter sich ließ. "Klingt vernünftig." Dad nickte leicht. "Na dann komm mit rein." ohne Chase eines weiteres Blickes zu würdigen, ging Dad zur Haustür und suchte dabei den Schlüssel. Chase formte ein Stummes danke mit seinen perfekten Lippen, die ich nun zu gerne geküsst hätte. Ich musste lächeln. "Wir sehen uns morgen Mary. Schönen Abend Ihnen noch Sir." mit diesen Worten stieg Chase wieder ein und fuhr dann los. Sehnsüchtig sah ich ihm nach. "Mary kommst du?" "Natürlich..." ich musste leise seufzen und ging dann zu Dad und gemeinsam mit ihm zu Mum ins Haus.

"Und was habt ihr so gemacht?" seit ich durch die Tür getreten war, wollte Mum jede Einzelheit von mir wissen. Auch beim Essen ließ sie nicht locker. "Wie schon gesagt Mum. Wir waren viel draußen unterwegs und haben einmal einen Mädelstag in der Stadt gemacht." "Deshalb hast du wohl auch diese hässlichen krallen.", bemerkte Dad und sah auf meine Nägel. "Ich wollte es nur mal ausprobieren." Ich zuckte die Schultern. "Ich finde sie sehen klasse aus." lächelte Mum und tat sich noch etwas von dem Salat auf. "Und dieser Junge der dich abgesetzt hat?" sie fuchtelte etwas mit der Gabel in der Luft herum, als könnte sie so auf den Namen kommen. "Chase." half ich ihr. "Genau! Er ist doch der Bruder von Amy, oder?" "Ja..." ich nickte leicht und trank einen Schluck, verunsichert, wohin diese Unterhaltung führen würde. "Wir würden ihn gerne zum Essen einladen." Ich verschluckte mich an meinem Wasser und spuckte es beinahe über den Tisch. Dad ging es ebenso. Er verschluckte sich jedoch an seinem Hühnchen. "Wollen wir?" er sah Mum verwirrt an. "Ja, wollen wir." nickte Mum. "Warum?", fragte ich ebenso verwirrt. "Naja er scheint dir gutzutun und hat dir letztens so lieb geholfen. Ich bin einfach froh, dass du dich so schnell wieder eingelebt hast und würde den jungen Mann einfach gerne näher kennenlernen." sie schmunzelte und sah mich vielsagend an. Mir schoss das Blut in die Wangen. Hatte sie uns vorhin im Auto etwa gesehen? Wenn ja was hatte sie alles gesehen? "Ich kann ihn ja mal fragen... Aber er ist immer viel verplant wegen dem Training und so." murmelte ich und hoffte sie, damit erstmal befriedigen zu können. "Frag ihn einfach wie es bei ihm nächsten Freitag aussieht." ich nickte nur schnell und schob mir hastig etwas Salat in den Mund. "Nächsten Freitag schon?", fragte Dad und klang leicht empört. "Ja. Nächsten Freitag." Mum sah ihn eindringlich an und damit war das Thema zum Glück vom Tisch. Nach dem Essen ging ich mit der Begründung auf mein Zimmer, dass ich noch etwas lernen wolle. Oben schloss ich schnell die Tür und warf mich mit meinem Handy sofort aufs Bett.

Ich: Meine Mum will dich Freitag zu uns zum Essen einladen...

Chase: Da klingt ja jemand begeistert :D Aber bin dabei!

Ich: Sicher? Hast du kein Training?

Chase: Kann ich ausfallen lassen? ;) Esseiden du willst überhaupt nicht das ich komme?

Ich: Doch schon... Aber ich weiß nicht, ob ihr dir das antun will...

Chase: Lass uns morgen einfach in Ruhe drüber reden ja? Gehe eben schnell duschen und anschließend pennen, melde mich aber vorher nochmal :)

Ich: Okay, duschen klingt nach ner guten Idee, bis gleich :)

Ich legte mein Handy beiseite und atmete tief durch. Duschen war wirklich keine schlechte Idee und so stand ich auf, räumte meine Tasche vom Wochenende aus, schnappte mir Handtuch und Shampoo und Co und ging ins Bad. Ich hörte Mum in der Küche noch aufräumen, Dad saß vermutlich schon im Wohnzimmer vorm Fernseher. Ich schloss die Badezimmer Tür hinter mir ab und machte die Dusche an, damit das Wasser schon mal warm werden konnte. Währenddessen zog ich mich aus und öffnete meinen Zopf. Unter der Dusche kam ich nicht umher das ganze Wochenende nochmal revue passieren zu lassen. Wahnsinn das innerhalb wenigen Tagen so viel passieren konnte. Ich ließ das warme Wasser auf meinen Kopf prasseln und spürte, als ich an die letzte Nacht denken musste, unwillkürlich Chase warme Hände die meinen Körper erkundeten. Ich biss mir grinsend auf die Unterlippe. Nun hatte ich diesen Schritt auch hinter mir gelassen. Ich atmete tief durch und überlegte, wie ich mich nun fühlte. Sollte man sich nach seinem ersten Mal nicht anders fühlen? Ich versuchte in mich hineinzuhorchen. Hatte sich durch mein erstes Mal Sex etwas in mir verändert? Auf die schnell fand ich darauf keine Antwort. Auch keine ausgiebige Begutachtung meines Körpers im Spiegel, nach dem Duschen, half mir nicht weiter. Ich wickelte mir mein Handtuch wieder um den Körper und ging dann zurück in mein Zimmer. Dort angekommen war das erste, was ich tat mein Handy checken, doch Chase war scheinbar noch beschäftigt. Deshalb entschloss ich mich auch schon direkt fertig zum Schlafen zu machen. Nachdem ich mir was Bequemes angezogen hatte sortierte ich meine Wäsche vom Wochenende. Dabei achtete ich darauf den Spitzenbody erstmal schön im Schrank zu verstecken. Den würde ich irgendwann einzeln waschen, damit Mum ihn nicht entdecken konnte. Ich flocht mir meine noch nassen Haare zu zwei Zöpfen und kuschelte mich anschließend ins Bett. Ich erschrak regelrecht, als mein Handy plötzlich begann zu vibrieren. Chase. Hastig ging ich ran. "Hey!" begrüßte ich ihn. Oh mist, klang das zu übertrieben? Scheinbar. Denn er lachte leise. "Na du?" ich räusperte mich leise. "Sorry... Was gibt's?" "Ach nichts. Liege nur gerade im Bett und muss feststellen, wie beschissen die Vorstellung ist ohne dich pennen zu müssen." Sofort biss ich mir grinsend auf die Unterlippe. "Ne aber was ich hauptsächlich fragen wollte ist, ob ich dich morgen zur Schule mitnehmen soll oder nicht so?" "Ne klingt gut." stimmte ich sofort zu. Wieder lachte er leise. "Sehr gut. Hast du morgen eigentlich wieder Therapie? Könnte dich, da auch hinbringen wenn du magst." "Leider schon." seufzte ich leise. "Dann bring ich dich hin und anschließend wieder ein Eis, ja?" "Klingt gut." stimmte ich wieder zu. So hätte ich was auf das ich mich freuen könnte, wenn ich aus der Therapie kam. "Gut gut. Naja dann will ich dich mal nicht länger nerven." "Als würdest du mich nerven." ich schüttelte schmunzelnd den Kopf. "Ja wer weiß?" ich hörte ihn grinsen, dann seufzte er leise. "Was machst du nur mit mir Mary?" "Wieso?", fragte ich unsicher über den plötzlich veränderten Ton in seiner Stimme. "Weil ich dich vermisse wie sau deshalb." sofort musste ich grinsen. "Ich vermisse dich auch." gab ich leise zu. "Na Gott sei Dank." er atmete erleichtert durch, weshalb ich leise lachen musste. "Naja, wir sehen uns morgen okay?" "Jap, schlaf gut." "Du auch, bis morgen und träum schön." "Bis morgen." grinsend nahm ich das Handy vom Ohr und legte auf.

C'est la vie (Pausiert)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt