20. Kapitel

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Ich wurde am nächsten Morgen wach, weil ich ein Kitzeln an der Wange spürte. Blinzelnd öffnete ich die Augen, um einen über mich gebeugten Chase zu sehen. "Guten Morgen Schönheit.", flüsterte er so leise, das ich ihn kaum verstehen konnte. "Komm mit, aber leise." er drückte mir einen Kuss auf die Nasenspitze und stand dann leise auf. Verschlafen rieb ich mir die Augen und stand ebenfalls leise auf. Chase nahm meine Hand und ging leise mit mir raus. Es war noch ziemlich früh. Die Sonne war noch nicht mal richtig aufgegangen. Chase hatte Handtücher dabei, gab mir meine Schuhe und ging leise mit mir raus. "Wo gehen wir hin?", fragte ich und konnte mir ein Gähnen nicht verkneifen, während ich in meine Schuhe schlüpfte. "Wart es ab." schmunzelnd zog auch er sich seine Schuhe an. "Wie spät ist es?" wieder musste ich gähnen. "Obwohl nein... Ich sollte eher fragen wie früh." Chase lachte leise und legte den Arm um mich. "Ich seh schon, wenn du müde bist, wirst du zur Komikerin." "Nicht lustig... Sag schon wie früh?" "Kurz nach fünf oder so?" ich stöhnte gequält auf. "Nicht dein Ernst... Die anderen schlafen doch noch alle." "Genau deshalb ja. Nur weil die anderen da sind heißt das doch nicht das wir keine Momente nur zu zweit haben können, oder?" schmunzelnd kam Chase zum Stehen. Erst jetzt bemerkte ich das wir am See standen. Ein etwa drei Meter breites Sandufer würde sich perfekt zum Sonnen eignen und ein kleiner Steg reichte einige Meter in den See hinein. Chase ließ mich los und zog sich sein Shirt aus. "Was machst du?" irritiert und sah ich ihn an. Oh Gott. Dieser Kerl. Ich verspürte plötzlich das dringende Bedürfnis mit den Fingern über sein Sixpack zu fahren. Beherrschung Mary! "Wir gehen schwimmen, was denn sonst?" er grinste mich an. "Was? Eh... Ich habe meinen Bikini gar nicht hier, der ist drinnen." "Wer sagt denn das du einen Bikini brauchst?" schmunzelnd zog Chase sich seine Jogginghose aus. Ich schluckte schwer. "Du willst da nackt rein...?" hackte ich unsicher nach. "Warum denn nicht? Nacktbaden muss man mindestens einmal im Leben gemacht haben, also komm schon. Ich gucke dir auch nichts weg versprochen." grinsend zog er jetzt auch noch seine Boxershorts aus und ich bekam sein bestes Stück zu sehen. "Ach du scheiße." platzte es aus mir heraus, bevor ich nachdenken konnte und ich hielt mir schnell die Augen zu. Chase lachte leise aber rau. "Darf ich das als Kompliment nehmen? Na komm ich gucke auch weg versprochen." ich hörte, wie er ins Wasser ging und nahm vorsichtig die Hände von den Augen. Langsam drehte ich mich zu ihm um. Chase stand mit dem Rücken etwa bis zur Hüfte im Wasser. Er meinte das wirklich ernst. Mein Herz raste, als wäre ich gerade einen Marathon gelaufen. Oh Gott was sollte ich tun?! Unsicher sah ich zum Haus und dann wieder zu Chase. Er stand dort wie ein Gott in dem Spiegel glattem Wasser. Ich atmete tief durch und tat dann etwas, was ich mir selbst nie zugetraut hätte. Ich zog mich komplett aus und ging dann zu ihm ins Wasser. Er hörte mich, drehte sich jedoch nicht zu mir. Die Aufregung schnürte mir beinahe die Kehle zu und ich zitterte leicht, wusste jedoch nicht, ob das auch der Aufregung anzukreiden war oder der nicht gerade warmen Wassertemperatur. Ich stellte mich dicht hinter ihn, in der Hoffnung etwas von seiner Körperwärme zu spüren. Vorsichtig hob ich eine Hand und fuhr langsam die Konturen seines muskulösen Rückens nach. Ich konnte spüren, wie er sich kurz anspannte, wie er die Luft anhielt und dann langsam wieder ausatmete und sich wieder entspannte. Eine feine Gänsehaut bedeckte seinen Rücken und ich musste lächeln. Scheinbar hatte nicht nur er eine solche Wirkung auf mich, sondern ich auch auf ihn. Langsam drehte Chase sich zu mir um. Etwas unsicher verschränkte ich die arme vor der Brust. Zwar war ich kleiner als er, trotzdem reichte mir das Wasser nicht bis zu den Brüsten. "Nicht.", flüsterte er und strich sanft über meine Arme. Ich bemerkte das sein Atem etwas schwerer ging und er sich wohl ziemlich für mich zurückhielt. "Du bist wunderschön.", sagte er leise und ich konnte nicht verhindern, wie mir die Hitze ins Gesicht stieg. "Jeder der etwas anderes sagt, hat keine Ahnung." er strich mir sanft eine Strähne aus dem Gesicht. "Wie vielen Mädchen hast du das schon gesagt?", fragte ich leise und sah unsicher zu ihm hoch. Die Frage schien ihn etwas zu treffen, denn er sah kurz weg. Dann holte er tief Luft. "Vielen. Aber bei keiner habe ich es so ernst gemeint wie bei dir. Du bist so anders als alle anderen Mädchen, die ich je kennengelernt habe. Ich weiß nicht was du mit mir anstellst, aber es jagt mir ne Heiden Angst ein, weil ich noch nie so dringend mit jemandem zusammen sein wollte wie mit dir." "Chase ich..." "Ich weiß du hast nicht den besten Eindruck von mir... Aber gib mir wenigstens eine Chance dir zu zeigen, wie wichtig du mir bist. Das das mit uns beiden klappen kann, wenn wir wollen." "Warum solltest du das mit mir wollen? Ich habe überhaupt keine Erfahrungen mit Beziehungen und alldem was dazu gehört." verzweifelt sah ich ihn an. "Denkst du ich? Ich habe noch nie eine richtig ernste Beziehung geführt geschweige denn das Bedürfnis gehabt eine zu führen... Und dann tauchst du verrücktes Mädchen plötzlich auf und verdrehst mir den Kopf." er seufzte frustriert. "Oh man ich rede so einen Müll." er schüttelte den Kopf und fuhr sich frustriert durch die Haare. "Irgendwie hört sich der Müll aber ziemlich gut an.", sagte ich leise und musste lächeln. Chase hielt inne und sah mich etwas verdutzt an. "Echt?" und da geschah es. Etwas das ich für unmöglich gehalten hatte. Chase Santino wurde rot! Ich musste mir grinsend auf die Unterlippe beißen. "Oh tu mir das nicht an Mary.", flüsterte Chase da leise und starrte auf meine Lippen. Sofort hörte ich auf und sah verlegen weg. "Du hast keine Ahnung was du mir damit antust." schmunzelnd legte er sanft seine Hände an meine Hüfte. Das Kribbeln in meinem Bauch wurde immer stärker. Chase ging in etwas tieferes Wasser und zog mich sanft mit sich. Während er noch locker stehen konnte, musste ich schon schwimmen. Kurzerhand schlang ich meine Arme um seinen Hals und hielt mich an ihm fest. "Ah ein Klammeraffe also?" Chase grinste. "Halt die Klappe, ich bin einfach kleiner als du." schmunzelte ich. Ich war überrascht, wie gut es sich anfühlte ihm so nah zu sein. Sein Körper strahlte wie immer diese angenehme Wärme, aus die mich dazu verleitete mich am liebsten immer an ihn zu kuscheln. Chase brachte uns näher an den Steg heran, vermutlich auch etwas außer Sichtweite des Hauses. "Ist dir mal aufgefallen das du ständig diejenige bist die mich küsst und nicht umgekehrt?" "Echt?" ich musste grinsen. "Hmm."er nickte schmunzelnd als seine Hände plötzlich auf meinen Hintern wanderten. Er hob mich leicht hoch und zog meine Beine um seine Hüfte. Gott sei Dank hatte ich mich gestern vor der Schule extra pingelig rasiert, weil Amy meinte wir würden definitiv schwimmen gehen. Dass ich jedoch so schwimmen gehen würde, daran hätte ich nicht mal im Traum gedacht. Ich konnte nicht anders, als ihm leicht durch die Haare zu fahren, während er mir weiter tief in die Augen sah. Diese wunderschönen grünen Augen. Mit ihm zusammen zu sein fühlte sich so richtig an, so normal. "Ich bin froh, dass du mich mitgenommen hast.", flüsterte ich. "Und ich erst." er grinste und dann geschah das worauf ich die ganze Zeit seit wir hier waren gewartet hatte. Er küsste mich. Und wie er mich küsste!

C'est la vie (Pausiert)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt