75:Jameson

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Ich sitze auf der Couch und sehe wie die Kisten und Kartons ins Haus getragen werden. Schweigend sehe ich zu meiner Mutter. Sie lächelt mich an. Wieso kam ich eigentlich auf diese Dumme Idee. 

Da Colleen's Vermieter meinte sie rausschmeißen zu müssen, habe ich doch die super Idee gehabt, sie bei mir aufzunehmen. Jetzt sehe ich sie täglich, was nicht das Problem ist. Ich fühle mich nur gerade einfach nicht wohl in meiner Haut. 

Ich würde sie am liebsten ausziehen und mir eine andere anziehen. Wie eine Hose die im Sommer zu Eng ist. Schweigend sehe ich wie die letzten Kisten und Zwei Schränke reingebracht werden. Damit gehen die Männer und meine Mom hilft Colleen beim auspacken. 

Ich sehe den beiden Damen zu. Das kann ja was werden, bald sind es dann Vier Damen und ein Kerl. Schweigend laufe ich in mein Zimmer und höre Musik. Wieso kam ich bloß auf diese Dumme Idee? Habe ich den verstand verloren oder bin ich einfach blöd im Kopf?

Ich schließe die Augen und atme tief durch. Ich komme damit nicht klar. Wie soll ich das schaffen? Wie soll ich Job, Kinder und meine Mutter unter ein Hut bekommen? Ich stehe auf und verlasse das Haus. 

Ich setze mich auf meine Maschine und fahre zum Friedhof. Ash konnte immer helfen, hoffen auch noch als Toter. Ich laufe zu seinem Grab, setze mich davor und fange einfach an zu reden. Ich fahre mir durch die Haare und sehe zu seinem Grabstein. Ich könnte heulen. 

Mir hätte mein Dad geholfen, wäre er nicht Tod. Meine Großeltern Leben auch nicht mehr, die sind schon seit meiner Kindheit Tod. Ich wünschte ich hätte eine Männlich Bezugsperson. Ich drehe durch bei so vielen Frauen. 

"Du siehst scheiße aus." Ich sehe auf. Elias geht in die Knie. "Mir geht es auch nicht sonderlich gut." Er nickt. "Das habe ich mir schon gedacht. Was ist los?" Ich sehe ihn an. "Ich drehe noch durch, überall sehe ich bloß schwangere. Ich kriege noch einen an der Klatsche."

Elias grinst und setzt sich neben mich. "Erklär mir das mal genauer." Ich sehe ihn an. "Colleen's Vermiet hat sie rausgeschmissen und ich habe gesagt sie kann zu mir. Und heute war der Umzug. Ich bin fast durchgedreht. 

Die ganzen Kisten und Möbel waren dann da und es fühlte sich an als würde ich von einer Armee bedroht werden. Jetzt sind bald Vier Damen in meinem Haus. Kein einziger Junge außer mir. Ich kriege die Krise. Meine Mom soll bei mir bleiben, sie kann sich zwar alleine Versorgen, aber durch ihre Krebserkrankung sollten man ein Auge auf sie haben. 

Zwar hat sie jetzt den Krebs besiegt, aber über den Berg ist sie deshalb noch lange nicht. Und jetzt noch Colleen und Zwei Mädchen. Wie soll ich das mit mir, dem Job und meiner Mom unter einen Hut kriegen. Ich kriege es ja nicht mal hin Freunde außerhalb der Arbeit zu haben."

Elias sieht mich an. Er grinst. "Jameson, ich bin zwar kein Vater, aber ich bin mir ziemlich sicher das es deiner Mom gut tut wenn sie dann mit den Mädchen rausgeht und du hast den Vorteil. Du hast deine Mom, die kann dir helfen mit den Kindern. So hast du Zeit für die Arbeit und vielleicht solltest du einfach mal mit Colleen reden und zwar sie fragen wie es ihr geht. 

Dich nicht nur auf die Baby's Konzentrieren sondern dich mit ihr beschäftigen. Lerne sie besser kennen und vielleicht erfährst du mal etwas was dir vielleicht hilft. Du musst ja nicht Super Dad werden und dich in Zwanzig Teile zerteilen. 

Es reicht wenn du dich mal darauf einlässt. Ruhig bleiben und einfach mal das sehen was du siehst. Du wehrst dich dagegen, aber vielleicht ist es ja eine andere Art etwas gleiches zu haben, aber mit Veränderung. Niemand tut dir etwas, lass dich einfach drauf ein. Und wenn du es wirklich nicht schaffst, gibt es immer noch andere Lösungen."

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