⏯: Samra-Lieber Gott
Es ist kalt. Wirklich schrecklich kalt.
Ich habe die ganze Zeit das zerfressende Gefühl mich übergeben zu müssen,
die versifften Fliesen der winzigen Klokabine stinken,
es ist viel zu hell.
Ohrenbetäubender Bass,
Ich versuche aufzustehen,
kann nicht.
Robbe über den kalten Boden,
nasskalter Schweiß perlt mir von der Stirn.
Überall stehen diese beschissenen Bitches rum mit ihren gespritzten Lippen und Gucci Kleidern,
sie ignorieren mich,
sogar wenn ich winselnd meine Hand hebe.
Dann sehe ich ihn,
er liegt reglos unter einem Waschbecken.
Er weiss dass ich da bin aber sieht mich nicht an.
Ich möchte schreien,
weinen,
irgendwas.
Aber kann nicht.
"Ich kann nicht mehr ohne den ganzen Stoff, ich fühl mich so eklig weisst du"
Sagt er in einer fast schon mechanischen Stimme.
"Ich kann einfach nicht mehr"Als ich die Augen aufreiße, fühlt es sich an als würde ich ersticken. Ich japse panisch nach Luft, kralle mich in meine Bettwäsche,
mein Puls rast,
ich starre auf den Kronleuchter an der Decke.
Alles ist nassgeschwitzt,
mein Hals ist wie abgeschnürt.
Es ist schrecklich.
Ich will das es aufhört.
Ich will das nicht mehr.
Nicht schon wieder.
Langsam festige ich mich mehr oder weniger,
zähle in Gedanken alle Gegenstände im Raum auf.
Nachttischlampe,
Kronleuchter,
Kommode,
meine Tasche,
meine Vans.
Es hilft, irgendwie.
Als ich wieder gleichmäßig atmen kann schluchze ich laut auf,
vergrabe mein Gesicht in meinen Händen.
Plötzlich geht die Tür auf,
es ist Tante Yousra.
Ich wische mir die Tränen und den Schweiss weg.
Sie macht das Licht nicht an,
steht nur da am Türrahmen und schaut mich an.
Sie ist diese nächtlichen Vorfälle inzwischen gewohnt,
auch wenn es eine Zeit lang weniger geworden ist.
Weg gehen tut es aber nicht.
Sie setzt sich schweigend neben mich,
liebevolle Sprüche und Aufmunterungen sind nicht ihr Ding.
Das ist mir aber auch lieber.
Stattdessen nimmt sie mich nur kurz in den Arm,
es ist eher schroff als großartig emotional.
Anschließend öffnet sie das Fenster,
kühle Nachtluft zieht hinein.
Dennoch merke ich wie sie mit jeder einzelnen Geste Zuneigung zeigt,
nur eben auf ihre Art.
"Versuch weiterzuschlafen, es ist noch lange nicht hell"
Sagt sie schließlich und klingt erstaunlich gefasst.
"Und bete vorher noch etwas, das hilft"
Als sie die Tür vorsichtig wieder schließt, ist es erneut mal wieder still.
Das warme Licht der Straßenlaterne scheint ein wenig in die Dunkelheit meines Zimmers hinein.
Als ich meine Hände nach oben geöffnet neben einander lege und
mein leises Flüstern der einzelnen Bittgebete das einzige Geräusch im Raum ist,
bin ich das erste mal kurz ehrlich zu mir.
Ich dachte ich konnte es vergessen,
ich dachte ich konnte es verdrängen.
Ich dachte ich konnte die Wirkung des ganzen Stoffes,
sein Lachen,
und vor allem ihn einfach ausradieren.
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melodien
Romanceleicht cringe fanfiction die ich mit 15 geschrieben hab aber kb die zu löschen lol a love story; capital bra 🌊