9 | lass mich nicht alleine

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Ich knie mich neben ihn.
Er krallt sich in den Asphalt, würgt vor sich hin und erbricht immer mehr. Zwischendurch schnappt er gequält nach Luft und versucht inne zu halten.
Ich wische mir erneut die Tränen weg und versuche ihn etwas überfordert zu beruhigen.
"Versuch einzuatmen" Sage ich und packe ihn am Arm.
"Kannst du aufstehen?"
Frage ich und er nickt röchelnd. Ich stehe auf und er hängt sich an mich, zitternd.
"Ganz vorsichtig"
Sage ich leise, etwas unsicher. Er krallt sich in meinen dünnen Arm, würgt und schnappt nach Luft. Er ist ein Stückchen größer als ich und es ist somit etwas anstrengend ihn mehr oder weniger ins Gebäude zu ziehen.
Das rote, gedimmte Licht macht es fast schon unmöglich die Tür zu dem kleinen Badezimmer zu erkennen, ich taste die Türen ab und öffne schliesslich zufällig irgendeine.
"Die l-linke"
Röchelt Capi und ich stoße also die linke Tür auf. Er hatte Recht.
Sofort fällt er über das Klo her und erbricht sich immer weiter, es hört sich schrecklich an.
Ich lasse mich erschöpft neben ihm auf den Fliesenboden sinken.
Hier im Bad ist es ungemütlich kalt, das Licht ist eklig grell. Es stinkt nach Erbrochenem, aber das ist mir in dem Moment egal.
Mir ist schwindelig, ich bin müde und fühle mich leer. Kaputt.
Nach einer Weile kriegt Capi sich wieder etwas ein, lässt sich neben das Klo sinken und starrt schwer atmend an die Decke.
Er sieht schrecklich aus, wahrscheinlich tausend Mal schrecklicher als ich obwohl ich mit verheultem Gesicht kaum zu toppen bin.
Kalter Schweiss perlt ihm übers Gesicht.
Ich seufze, stehe auf, mache ein paar Papiertücher nass und beuge mich zu ihm runter.
Behutsam tupfe ich sein Gesicht mit den feuchten Tüchern ab, wische ihm die Reste weg und lege das Tuch auf seine Stirn.
Sein Atem verlangsamt sich und seine braunen Augen gucken nun direkt mich an.
"Willst du was trinken?"
Frage ich.
Ein paar Sekunden später richtet er sich auf, sein Gesicht ist schmerzverzerrt. Er schüttelt den Kopf und ich lasse mich neben ihn sinken.
Wir sagen nichts, schauen nur emotionslos an die Fliesenwand.
"W-warum machst du...d-das"
Röchelt er und schaut mich wieder an.
Ich muss schmunzeln.
"Soll ich dich da etwa draussen liegenlassen oder was"
Er schweigt.
"A-alles schon e-erlebt..."
Der Satz trifft mich irgendwie. Wahrscheinlich weil ich gerade eh so emotional geladen bin.
Ich stehe auf, nehme einen tiefen Atemzug.
"L-lass mich nicht a-alleine!"
Er schaut gequält zu mir hoch.
"B-bitte"
In dem Moment wird die Badezimmertür aufgerissen.
"Oh Gott was ist passiert?"
Zoey, Alex und Samra stehen dort und betrachten erschrocken das Geschehen.

 "Oh Gott was ist passiert?"Zoey, Alex und Samra stehen dort und betrachten erschrocken das Geschehen

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