Epilog

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Zwei Wochen später

Die hypermoderne Tür öffnete sich.

Jo und ich nahmen uns an den Händen und traten in den Raum. Es warm angenehm kühl hier drinnen.

Das Zentrum von Sonaria, von Terra. Mich würde mich es mal interessieren wie es hier gewesen war, als diese Stadt noch lebte. Auch wenn in allen Teilen Sonarias das Innere der Gebäude von einer Staubschicht bedeckt und größtenteils verfallen war, sah dieser Raum so aus, als hätte man ihn eben mal schnell geputzt. Man hatte einen atemberaubenden Blick auf den Sonnenuntergang, der die gläsernen Wolkenkratzer erhellte. Ich ließ Jo los und betrachtete arbor in meiner Handfläche. Es funkelte in der Abendsonne, als würde es sich freuen endlich nachhause zu kommen.

Ja. Endlich war es so weit.

Auch ich würde bald nachhause gehen.

Wir alle würden das.

Ich musste lächeln. Ich lebte. Und wie froh ich war das zu tun!

Ich lief auf dem riesigen Sockel und stellte mich auf die Zehenspitzen um arbor an seinen Rechtmäßigen Platz zurück zu stellen. Doch ich war zu klein um daran zu kommen. Ich warf einen hilfesuchenden Blick auf Jo. Er grinste.

„Komm mal her." Er machte mir eine Räuberleiter und ich legte arbor auf den Sockel.

Er ließ mich hinunter. „Und jetzt?"

Ich zuckte mit den Schultern.

„Hokus Pokus Fidibus."

„Teste es aus."

Ich hatte keine Ahnung ob das etwas gebracht hatte. Sicher war aber, dass ich meine alte Gabe zurückbekommen wollte.

„Ich wünsche mir, dass du mich küsst."

Ich verdrehte die Augen.

„Das würde ich sowieso tun. Außerdem..."

Ich nahm das Medaillon aus meinem T-Shirt, das mir Oma zurückgegeben hatte und wedelte damit vor seiner Nase herum.

Vor einer Woche hatte ich Oma besucht und ich hatte ihr alles erzählt, was passiert war. Auch die Sache mit Jo nahm sie vergleichsweise ruhig hin, als ich erwartete hatte. Natürlich war sie erstmal extrem geschockt gewesen und es waren viele Tränen geflossen. Aber am Ende meinte sie, dass sie das nachvollziehen konnte und sich anzustrengen damit klarzukommen. Ich würde wieder zurück auf meine alte Schule gehen und hatte alle von dem Vergessens Zauber befreit. Wir behaupteten, ich sei bei einem privaten Schüleraustausch in London gewesen und würde nach den Pfingstferien zurückkehren. Bis zu den Ferien waren es noch vier Wochen, die ich nutzen würde um mein neues und altes Leben zu vereinen. Mir bestand noch ein Gespräch mit Natalie bevor, die resolut eine Erklärung forderte. Doch davor würden wir morgen nach Supay zurückkehren um in den Akten nach den Familien von Emelie, Milla Newt und Jo zu suchen. Wir würden eine Rede halten und die Schüler von den Machenschaften Gorns aufzuklären. Noch bestand Hoffnung dass sich die gespiegelten wieder zurückverwandelten. Ein neuer Direktor würde die Schule übernehmen und Akaya auf Papier beweisen, dass Gorn tatsächlich als violetter Rosenbusch den Friedhof eines kleinen Dorfes zierte. Er hatte uns versprochen, die Schule zu reformieren. Es würde nicht einfach werden die Supay und alles andere neu zu organisieren, doch nach letzter Woche war ich mir sicher, dass mich nichts mehr so schnell umnieten konnte. Wenn alles glatt lief, würden wir übermorgen in die weite Welt aufbrechen und die Familien suchen, von denen die anderen getrennt wurden. Ich wusste, dass das sehr emotional werden würde doch ich wollte unbedingt mitkommen.

Ich wusste nicht ob sie dort bleiben würden oder mit mir auf meine alte Schule gehen würden. Ich wusste nicht, wie lange wir alle getrennt werden würden, aber ich war mir sicher dass wir wieder zusammenfinden würden.

Ich strich behutsam über die eingravierte Rose.

Er seufzte. „Wenn das so ist, dann wünsche ich mir, dass hier eine Blumenwiese wächst. Ich spürte das vertraute Kribbeln meiner Aura und einem Wimpernschlag später kitzelte grünes Gras meine Füße. Überrascht stellte ich fest, dass ich das weiße Kleid aus meinen Träumen trug.

Ich quietschte begeistert und fiel Jo um den Hals. Meine Beine schlangen sich um seinen Oberkörper und meine Arme und seinen Nacken.

„Kann es sein, dass du dir etwas gewünscht hast?"

„Gut möglich."

Er runzelte die Stirn und sein Lächeln war so breit, dass es den ganzen Raum ausfüllte.

„Na dann..."

Ich legte meine Stirn an seine und hielt es keine Sekunde länger mehr aus. Ich berührte seine Lippen und wahrscheinlich hätte ich damit nicht mehr aufgehört, wenn

das Leben nicht weitergehen würde.

Ende

Die Magie der RoseWo Geschichten leben. Entdecke jetzt