PoV Will
„Hey kleiner, wohin so eilig?“ lachte Mason hinter mir. Ich beschleunigte meine Schritte noch mehr. Plötzlich packte jemand von hinten meinen Rucksack und hielt ihn fest. Ich stolperte zurück und fiel auf meinen Hintern. „Ich hab dich was gefragt“ knurrte Mason Gleefull und ließ meinen Rucksack fallen. Dann stellte er einen Fuß darauf. „N-nach Hause" stotterte ich. Verflucht, was würde ich nicht alles geben, damit die Worte unversehrt aus meinem Mund kamen... „Aber wir waren doch zum spielen verabredet“ lachte Mason und machte einen Schmollmund. Seine Crew hinter ihm lachte. „I-ich m-muss los!“ rief ich schnell aus und rannte einfach ohne meinen Rucksack davon.„Wie kann man bitte seinen verdammten Rucksack in der Schule vergessen?!“ rief Bill aus und lachte. Ich setzte schnell ein Fake Lächeln auf, wie immer wenn ich nicht allein war. Niemals würde ich Bill erzählen, dass Mason mich mobbt. Warum? Weil ich genau wusste, was Bill dann mit Mason machen würde! Um ehrlich zu sein, das wünscht man nicht mal seinem ärgsten Feind. Außerdem muss ich ehrlich gestehen, dass ich ein ganz klein wenig in Mason verliebt war…
„Wir sehen uns nach Schulschluss!“ rief Bill mir fröhlich zu. Am liebsten wäre ich ihm nach gerannt. Das Problem war nur, dass Bill an die Mittelschule ging und ich ans Gymnasium. Ich schluckte und zog mir meine Kapuze tiefer ins Gesicht, während ich mich meinem Schulgebäude näherte. Doch weit kam ich nicht, denn schon hatte mich jemand in eine dunkle Gasse gezogen. Ich schaute auf in Masons eiskalte Augen. „Was ist das?“ fragte er einfach nur trocken und hielt ein rosanes Blatt Papier hoch. Heilige verdammte Scheiße!!! Für euch zur Info, bei dem Blatt handelte es sich um einen Liebesbrief, den ich Mason mal geschrieben hatte. Nur hatte ich ihn einfach in meinen Rucksack gestopft und vergessen. Das war jetzt bestimmt ein halbes Jahr oder so her… „E-es I-ist n-nicht so w-wie du denkst!“ stotterte ich hervor. „Achja? Also, ich denke, dass du“, er borhte mir einen Finger in die Brust,„in mich verknallt bist und viel zu viel Schiss hast, um das zu zugeben“ „Na G-gut, es ist w-wie du denkst“ gab ich zu. „William Cipher ist schwul! Das fänden unsere Schulkameraden bestimmt witzig! Und was dein Vater und Bill wohl dazu sagen würden?“ grinste Mason. „NEIN!“ rief ich panisch aus. Dann flehte ich:„B-bitte s-sag es keinem“ „mhhhh, auf die Knie und betteln“ lachte er. Unsicher schaute ich ihn an, dann den Brief. Dann dachte ich daran, wie alle mich auslachen würden. Dad würde ausrasten und Bill wöllte sicher nichts mehr mit mir zu tun haben. In meiner Verzweiflung fiel ich auf die Knie. „B-bitte Mason, s-sag es keinem, I-ich tu alles, W-was du willst“ schniefte ich. „Nun, ich werde es für mich behalten, aber nur unter einer Bedingung“, grinste Mason und verwuschelte meine Haare „Mein Hund ist letzte Woche gestorben. Du nimmst seinen Platz ein, dann erfährt niemand, dass du schwul bist“ Schnell nickte ich. Dann packte Mason mich an der Schulter und zog mich auf die Beine. „Braves Hündchen“ lächelte er. Dann hob er meinen Rucksack an, warf ihn in eine Pfütze und trat drauf. „Bei Fuß Hündchen“ rief er mir noch zu. Schnell schnappte ich mir meinen Rucksack und folgte ihm.
Als der Unterricht zu Ende war, nahm Mason die Kordel meines Hoodies und zog mich mit sich in Richtung Straße. „M-mason ich m-muss N-nach Hause“ stotterte ich. „Das stimmt. Und du kommst mit zu mir, denn das ist von nun an dein Zuhause. Also stell dich nicht so an“ mit diesen Worten drückte Mason mich in die Limousine die ihn und seine Schwester immer von der Schule abholte. „Was macht das Ding hier Bruderherz?“ fragte Mabel. „Das Ding kommt mit zu mir“ antwortete Mason und legte einen Arm um meine Schulter. Ich saß nur ganz gerade und starrte aus dem Fenster. Mabel würgte und richtete ihren Blick wieder auf ihr Handy. Ich griff in meine Tasche und holte mein Handy heraus. Hey, wo bist du? schrieb Bill. Baby bro
Geht's dir gut?
Ist was passiert?
Wiiiiiiiiiiiiiiiilllllllllllllllll
Mason nahm mir das Handy aus der Hand, schaltete es aus und steckte es ein. „Confisziert“ meinte er knapp. „A-aber B-bill“ setzte ich an. Mason drückte mir einen Finger auf die Lippen. „Halt die Klappe“ knurrte er. Dann fuhr das Auto in die Einfahrt des riesigen Anwesens. Der Fahrer öffnete die Tür und half Mabel hinaus. Dann stieg Mason aus und zog mich mit sich. Als ich die Eingangshalle betrat, schnappte ich nach Luft. Allein dieser eine Raum war so groß wie unsere gesamte Wohnung. Als Mason mein Gesicht sah, musste er lachen. „Willkommen in der Welt der reichen Menschen“ grinste Mabel. Mason zog mich einfach hinter sich die Treppe hoch in ein schickes Zimmer mit einem riesigen Bett. Vor dem Bett lag ein kuscheliger Teppich. Große Fenster gaben den Blick auf den Wald frei und ein altmodischer Schrank stand in einer Ecke, bei einem Schreibtisch. Die Wände waren voll mit Bücherregalen. Das waren in etwa so viele Bücher, wie ich jemals in meinem Leben gelesen hatte und ich lese ständig! Mason drückte mich aufs Bett. „Warte eine Sekunde kleiner“ meinte er und lief zum Schrank. Er kramte in einem Fach und kam mit einem Halsband wieder. Das schnallte er um meinen Hals. Vorsichtig berührte ich es, während er es enger stellte. „Passt doch!“ sagte Mason triumphierend. Ich schaute auf in seine eisblauen Augen. Er wirkte irgendwie glücklich. Dann stand er auf und verstaute meinen Brief in seinem Schreibtisch. Mein Handy legte er direkt dazu. Dann schloss er die Schublade ab und steckte den Schlüssel ein. Ein paar Schritte später saß er neben mir. „Ruf Bill an und sag ihm, dass du die Ferien hier verbringst.“ befahl Mason mir und drückte mir sein Handy in die Hand. Schnell wählte ich Bills Nummer. „Deutscher Schützenverein, wir erschießen alles, was bei drei nicht im Busch ist, wer ruft an?“ begrüßte mich Bill. Ich musste lächeln. „Hier ist W-will! Ich S-soll dir s-sagen, d-dass ich d-die F-Ferien bei Mason v-verbringe“ erklärte ich schnell. Masons Blick ruhte auf mir. „Du weißt, dass Dad dich dafür umbringen wird?“ fragte Bill. „I-Ich werde n-nicht da sein“ erwiderte Ich. Kurz herrschte Stille. Dann meinte Bill:„Du weißt, dass Dad mich dafür umbringen wird“ „Ja-hab dich lieb Billie!“ sagte ich schnell. Dann legte ich auf bevor Bill etwas erwidern konnte. Plötzlich kraulte Mason mich am Kopf. Überrascht schaute ich ihn an. Aber er machte keine Anstalten aufzuhören.„Mason, Abendessen!“ rief Mabel schließlich. Mason stand auf. „Ich bring dir dann was zu essen mit, warte hier“ befahl Mason mir, dann verließ er das Zimmer und schloss ab. Ich rollte mich vom Bett auf den Teppich und starrte die Decke an. Wer hätte erwartet, dass Mason so nett zu mir sein könnte?
Einige Zeit später kam Mason wieder. Nur bekam ich das kaum mit, weil ich eingeschlafen war. Plötzlich verpasste er mir einen Tritt in die Seite. Mit einem japsen fuhr ich hoch. Er stellte einen Plastiknapf vor mich. Der Napf war gefüllt mit Nassfutter. Entgeistert starrte ich ihn an. Er lachte. „D-das ist Hundefutter“ stellte ich fest. „Und du bist ein Hund“ grinste Mason. „B-bin ich n-nicht“ schmollte ich. „Nun, jetzt schon und widersprich mir nie wieder, sonst wirst du es später bereuen.“ erklärte er. Ich starrte auf das Futter. Das konnte ich doch unmöglich essen! „Entweder du isst das oder du verhungerst“ knurrte Mason. Ich schob den Napf weg von mir. Er schlitterte gegen eine Wand. Masons Augen blitzten wütend. Dann spürte ich einen brennenden Schmerz an meiner Wange. Er hatte mich georfeigt! Geschockt schnappte ich nach Luft. Da war er wieder. Der Mason, der mich in einen Spind gesperrt oder in die Toilette getunkt hatte. Schnell rutschte ich ab von ihm. Er folgte mir nur und packte meinen Arm. Schmerz durchfuhr mich und ich wimmerte. Überrascht schaute er mich an. „Dabei hab ich dich doch kaum berührt!“ rief er aus. Dann hockte er sich vor mich. Ich zog meinen Arm an mich und drückte ihn an mich. Mason streckte seine Hand danach aus und berührte leicht mein Handgelenk. Ich konnte nicht verhindern, dass ich wieder winselte. Vorsichtig schob Mason den Ärmel zurück und offenbarte eine riesige Sammlung an älteren und jüngeren Schnitten. Einige waren nur oberflächlich, andere so tief, dass sie eigentlich genäht werden müssten. Mason starrte sie an, dann schob er auch meinen anderen Ärmel zurück, der ebenfalls voll mit Schnitten war. „Weiß irgend jemand außer dir davon?“ fragte er plötzlich besorgt. Ich schüttelte den Kopf. Tränen flossen aus meinen Augen. Stille trat ein. Dann zog Mason mich an sich und drückte mich sanft an seine Brust. „Es tut mir leid Will“ flüsterte er mir zu. Dann spürte ich seine warmen Lippen auf meinen. „Bitte tu dir nicht weh“ hauchte er mir zu. Ich schaute ihn stumm an. Er strich vorsichtig über die Wunden, dann küsste er mich nochmal. Glück durchflutete mich und tausend Schmetterlinge explodierten in meinem Magen wie Feuerwerk. Schließlich schlief ich in seinen Armen ein. Vielleicht wird jetzt endlich alles besser…
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Will Cipher Oneshots
FanfictionLieß nochmal den Titel... Jetzt kennst du das Thema des Buches👍 !¡!Keiner der Charaktere gehört mir, außer ich sage es, selbiges gilt für Bilder!¡! Sind vermutlich auch Twoshots dabei