Will Cipher Oneshots

Safe

Will lehnte kraftlos an der Kellerwand. Sein Hemd lag nur einige Zentimeter von seinen Fingern entfernt, aber er konnte es nicht mehr erreichen. Sein blasser, knochiger Oberkörper war übersäht mit Wunden von den Peitschenhieben. Stanford hatte den Keller gerade erst verlassen. Will sammelte all seine Energie um die Beine anzuwinkel, zur Seite zu kippen und bitterlich zu weinen.

„Schläft er?“ fragte Till nervös. „Nein, er ist ohnmächtig“ gab Kill zurück und strich Will durch die blauen Locken. „Wo hast du ihn nochmal gefunden?“ wollte Till wissen und schaute seinen Bruder an. „Dimension 64, Revers Falls. Seine magischen Signale waren so schwach dass es mir schon Angst gemacht hat“ erklärte Kill. Till nickte, legte eine Hand auf Will's Herz und begann, einen Heilzauber nach dem anderen zu wirken. „Du kriegst ihn doch wieder hin oder?“ wollte Chill besorgt wissen. Immer wieder blinzelte er zur Tür. „Ich kann seine Wunden heilen, aber die Narben werden bleiben“ erklärte der Dämon mit den weißen Haaren. Kill bückte sich über Will und flüsterte:„Hast du gehört Kleiner? Till flickt dich wieder zusammen“ William bewegte sich nicht in seinem Schlaf.

„Will? Ist alles in Ordnung?“ wollte Kill wissen und schaute seinen Bruder besorgt an. William saß am Fenster und starrte den Mond an. Dann schüttelte er den Kopf. Kill ging zu ihm, hob ihn vom Fensterbrett und drückte ihn fest. Überrascht ließ Will zu, dass Kill ihn auf sein Bett setzte und sich vor seinen Bruder kniete. Kill faltete seine Hände auf Will's Knie und legte sein Kinn darauf. „Willst du reden?“ fragte der ältere Dämon. Will schüttelte den Kopf. „Brauchst du irgendwas?“ fragte Kill weiter. Wieder schüttelte Will den Kopf. „Okay. Die anderen und ich spielen unten Dämon ärgere dich nicht, willst du mit spielen?“ Kurz überlegte Will. Dann nickte der kleine Junge. Ohne ein weiteres Wort hob Kill ihn hoch. Er ignorierte dabei Will's eher stille Proteste und trug ihn in die Wohnstube, wo Chill gerade das Brett aufbaute. „Will ist blau nehme ich an?“ fragte Chill mit einem Lächeln. Aber Will schüttelte nur den Kopf. „G-gelb“ stotterte er. Schweigend nahm Till die blauen Figuren.

„Du vermisst ihn sehr oder Will?“ fragte Till, als er nach dem Spielen aufräumte und Will ihn dabei beobachtete. „Bill, meine ich“ fügte Till noch hinzu und setzte sich neben Will. Wieder nickte der kleine Dämon nur. „Wir auch Will. Aber vielleicht finden wir ihn ja wieder. Dich haben wir ja auch wieder gefunden“ versuchte Till, seinem kleinen Bruder Mut zu machen. Der ließ sich zur Seite auf Tills Schoß fallen und begann, still zu weinen. Till strich ihm durch die Locken und summte eine beruhigende Melodie.

Vorsichtig, um kein Geräusch zu machen trug Till Will in sein Bett und deckte ihn zu. Er drückte ihm nach einen Kuss auf die Stirn, dann verließ er den Raum. Doch im Türrahmen drehte er sich noch kurz um und flüsterte:„Gute Nacht kleiner Engel“