Mabels neue Puppe

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„Ford, ich will eine neue Puppe!“, quängelte Mabel. Das 11 jährige Mädchen zupfte ihrem Großonkel aufgeregt am Cape. „Eine Puppe? Aber du hast doch schon so viele!“, schnaubte der ältere Mann genervt und schielte zu Mabels Regalen, auf denen sich Puppen in allen Formen, Größen, Farben und Kleidungsstücken stapelten. „Die sind langweilig! Ich will eine die sich bewegt und mir die Haare flechtet!“, quiekte das kleine Mädchen. Ford wollte gerade erwidern, dass eine solche Puppe nicht existierte, aber da lief Mabel rot an. „ICH WILL DIESE PUPPEEEEEEEEEEEE!!!!!!!!!!!!! ICH WILL, ICH WILL, ICH WILL!“, kreischt sie. Ford verzog das Gesicht vor Schmerz. „Spar dir die Mühe Schwesterherz, Gronster Ford kauft mir auch keine Spielzeughunde mehr!“, schnaubte Mason von der Tür aus. „Gronster?“, fragte Stan verwirrt. „Kombination aus Gronkel und Monster.“, erklärte Mason monoton. Ford ließ es sich nicht anmerken, aber in seinem Kopf brannte eine Sicherung durch.

„Okay...gut...bringen Sie ihn her, das Geld bekommen Sie dann...gut...bis gleich“, beendete Ford sein Telefonat. „Was hast du gemacht?“, fragte Stan verwirrt. Er hatte gerade die Küche betreten, in der Ford saß. „Einen riesen Fehler, der mich hoffentlich davor bewart diese zwei Nervensägen die in unserem Haus wohnen zu ermorden und im Wald zu verscharren“, erwiderte Ford trocken. Stan war kein Bisschen weniger verwirrt als vorher.

„Mabel! Mason!“, rief Stanford am nächsten Tag die Treppe hoch. Wenige Sekunden später kamen die Zwillinge die Treppe herunter gerannt. „Was gibt's?“, fragten die Kinder synchron. Ford räusperte sich, dann erklärte er:„Da ihr meinen Bruder und mich jetzt schon seit Wochen nervt haben ich mich entschieden, eure Wünsche zu erfüllen. Also Mason, ich hab dir ein Haustier besorgt um das du dich kümmern musst und mit dem du spielen kannst. Und Mabel, für dich hab ich eine Puppe, die dir die Haare flechten, sprechen und sich selbst anziehen kann. Damit die Verantwortung für euch nicht zu groß ist, ist das Haustier aber gleichzeitig die Puppe.“ Mabel quickte fröhlich und hüpfte auf und ab. Selbst Mason lächelte ein Wenig. Erleichtert atmete Stan aus. „Ich geh es holen“, meinte Sechser dann und verschwand im Raum nebenan.

Will hockte in seinem engen Käfig und beobachtete die Tür. Der 12 jährige Dämon zitterte wie Espenlaub. Um seinen Hals war ein goldenes Halsband befestigt, an dem eine Lederleine hing. Er selbst trug einen zu schicken Anzug, in den die Raritäten Händler ihn gesteckt hatten, bevor sie den kleinen her gebracht hatten. Ein großer Mann betrat den Raum und schloss den Käfig auf. „Na, komm her Kleiner, Zeit dass du deine neuen Besitzer kennenlernst“, lockte der Mann. Will starrte in seine eisblauen Augen. Dann kroch er unsicher auf ihn zu. Ford ergriff die Leine und zog Will auf die Beine. „Hunter hatte Recht, du bist echt winzig, wie groß bist du?“,fragte Ford.  „Ei-ein M-meter d-dr-dr-dreißig“, stotterte das Kind. Ford nickte und zog ihn aus dem Raum.

„PUPPE!“, kreischte Mabel und stürtzte auf Will zu. Dann packte sie ihn am Handgelenk und zog ihn von Ford weg. „DER IST SO SÜÜÜẞ! DANKE FORDSIE!“, quiekt sie. Will versuchte reflexiv sich die Ohren zu zu halten. Mason begutachtete sein Haustier fasziniert. Und begann dann, dem kleineren Jungen den Kopf zu kraulen. Verwirrt schaute Will ihn an, bis er plötzlich anfing zu schnurren. Mason nickte zufrieden. „Komm Puppe, wir suchen dir ein hübsches Kleid und dann kann Mason dir ein Körbchen basteln“, grinste das braunhaarige Mädchen. Dann zog sie William mit sich. „Die sind beschäftigt, gehen wir was trinken?“, fragte Stan Ford. Ford grunzte:„Definitiv nicht. Ich geh ins Bett, die Ringe unter meinen Augen haben Ringe.“

Will Cipher OneshotsWhere stories live. Discover now