"Sie hat die Wahrheit gesagt Dad!" Luca blickte zwischen ihrem Vater und dem Holo-Bildschirm hin und her. Sie war so froh, ihre Schwestern gesund und lebendig wieder zu sehen. Auch wenn die Entfernung ziemlich groß war. Peter war ebenfalls erleichtert, aber nicht in der Lage sich wirklich zu freuen. In den nächsten Minuten konnte alles passieren. Diese Ungewissheit plagte ihn bis in den kleinsten Knochen. Emily freute sich, dass Findley einen Arm verloren hatte. Als sie allerdings Oliver sah, schob sie die Schadenfreude beiseite und wurde unruhig. Alle Anwesenden verstanden nicht, warum sich die Kinder an die Spinne klammerten. Sie hatten dem Anschein nach keine Angst vor ihr. "Was hast du vor..." Gonagan nahm sich die Zeit, das Auftreten der Spinne genauer zu betrachten. Es war eindeutig, dass sie sich überlegen fühlte. Gespannt verfolgten Emily, Peter, Luca und Gonagan das Geschehen. Mit der Angst, einen weiteren Menschen zu verlieren.
"Lass sie gehen!" Piper wollte einen Schritt nach vorn machen, wurde aber von Keleè am Arm fest gehalten. Auf volles Risiko zu gehen wäre dumm gewesen, da die Gruppe der Spinne sowieso schon ins offene Maul lief. "Lass mich!" Piper befreite sich aus dem Griff der blauhaarigen. Sie wendete ihren Blick von Keleè ab und starrte der Spinne in ihre blutroten Augen. "Es sind unschuldige, wehrlose Kinder, die du gegen ihren Willen gefangen hälst!" Schnaufend biss die Vize die Zähne zusammen. Alles was sie als Antwort bekam, war ein kichern. Oliver trat einen Schritt nach vorn. Es überraschte den Rettungstrupp und die Gruppe hinter den Kulissen, dass Elizabeth ihn nicht aufhielt. "Ihr versteht es nicht. Hab ich recht?" Der Teenager blickte in verdutzte Gesichter. Oliver wollte dem Trupp erklären, was hier wirklich vor sich ging. Aber dazu hatte er keine Chance. Gerade als er seinen Mund aufmachte, löste sich die Barriere an Findleys Verletzung auf. Das Blut floss wieder in strömen und bedeckte den Steinboden mit dem roten Lebenssaft. "Scheiße! Er wird verbluten!" Piper riss sich den Ärmel ab und drückte den Stoffetzen auf die Stelle, an der Früher mal Findleys Arm war. Der Doc stieß schmerzerfüllte Schreie aus und biss mit aller Kraft die Zähne zusammen. "Eve! Du musst es tun! Sonst wird er draufgehen!" Oliver hielt Peters Töchtern die Augen zu, wärend Elizabeth sich schützend vor sie stellte. "Verschwindet von hier. Bevor ich den Rest von euch unter die Erde schicke." Mit einer ruhigen Stimme drohte Elizabeth ihrem Gegenüber. Piper flehte Evelyn immer und immer wieder an. Eve war überfordert. Vorallem weil es lebensgefährlich für normale Menschen, vorallem Kinder war, sie über eine weite Strecke zu teleportieren. Die Wahrscheinlichkeit, dass beim Aufbau des Körpers ganze Gliedmaßen oder Organe fehlen, da diese Teile auf der langen Strecke vom Weg abkommen könnten, war ziemlich hoch. Aber es schien, als hätte das Hologramm keine Wahl. Sie konnte Findley nicht sterben, und die Kinder nicht zurück lassen. "Ich bitte dich! Ich flehe dich an!" Für Evelyn fühlte es sich so an, als würde sich alles in Zeitlupe bewegen. Sie drehte ihren Kopf zu Elizabeth und schaute ihr tief in die Augen. Keleè schaute den beiden abwechselnd ins Gesicht. "Es tut mir Leid." Kurz nachdem diese Worte Eves Mund verließen, fing es hinter Elizabeth an, blau zu leuchten. Sie drehte sich um und musste zusehen, wie sich die Kinder in Sekunden schnelle in kleine, blaue Würfel auflösten. Wutentbrannt drehte sie sich zur Gruppe. Ihre Miene verfinsterte sich und man konnte das Blut in ihr förmlich kochen sehen. Die Spinne hetzte ihre Haare auf die Gruppe, wärend sie grauenhafte Schreie von sich gab. Doch bevor sie jemanden erwischen konnte, lösten sie sich auf und ließen nichts zurück. Das einzige was die weiße Haarpracht schnappen konnte, war das Visier. Die Spinne ließ es fallen und starrte es von weiten an.
"Was hast du getan!?" schrie Oliver, nachdem er ohne einen Kratzer in Findleys Hobbyraum ankam. Kurz nach ihm traf auch der Rest unversehrt ein. Evelyn teleportierte den Doc allerdings in das "Krankenhaus" der Iron Rose. Nachdem er in der Not-OP landete, teleportierte sich das Hologramm zu den anderen im Labor. Sie wurde von Oliver überrannt, nachdem sie sich vollständig zusammengesetzt hatte. "Bist du wahnsinnig?!" Er schubste sie. Emily hielt ihn fest, wollte ihn in die Arme schließen. Aber er wies sie zurück. Peter und Luca schlossen Lola und Fiona in die Arme und hielten sie fest, ließen sie nicht mehr los. Die beiden Mädchen schienen froh zu sein, dass sie wieder bei ihrem Vater waren. Aber dennoch wirkten sie bedrückt und ängstlich. "Was ist los?" Peter fuhr Lola durch die Haare. Sie schaute zu Oliver hinüber, welcher mit Worten um sich warf. Peter trat einige Schritte vorwärts und legte seine Hand auf die rechte Schulter des Teenagers. Der drehte sich allerdings sehr schnell um. "Lass mich! Ihr versteht es nicht!" Gonagan wurde ebenfalls neugierig. Er wollte wissen, warum der Junge so außer sich war. Deshalb legte er die Hände auf die Räder seines Rollstuhls und fuhr näher an den Rest der Anwesenden heran. "Ihr seit solche Idioten!" Oliver griff sich an den Kopf und schüttelte ihn histerisch hin und her. "Du verstehst wohl eher nicht, dass wir euch das Leben gerettet haben!" Piper mischte sich ein und giftete den Teenager an. "Gerettet?! Wir waren nie in Gefahr!" "Sie hat euch gefangen gehalten!" "Das hat sie nicht!" Piper und Oliver lieferten sich eine Schlacht aus Worten, welche hin und wieder mit einem Schubser unterlegt wurde. Keleè machte sich derweil an den Gedanken der Kinder zu schaffen. Sie war überrascht, was man an ihrem Gesichtsausdruck ablesen konnte. "Was ist?" fragte Evelyn beunruhigt. "Er hat recht." Keleè ließ die Streithähne runterkommen, indem sie ihre Gefühle beeinflusste. Sie wollte sicher gehen, dass sie ihr zuhörten. "Die Kinder waren nicht in Gefahr. Sie lebten auch nicht in Gefangenschaft." Der Geist schaute Oliver in die Augen. Sie symbolisierte ihm mit einem nicken, dass er alles erklären sollte, bevor irgendjemand wieder anfing zu diskutieren. Alle Blicke waren auf Oliver gerichtet. "Tante Liz ist nicht gefährlich. Nicht solange sie einen geliebten Menschen um sich hat. Nachdem sie Lola, Fiona und mich gerettet hatte, viel mir auf, dass sie sich anders verhielt als zuvor. Sie war so ernst und lächelte nicht einmal mehr. Dazu kam diese Liste, welche sie abarbeitet. Diese... naja, Todesliste. Ich hatte das Gefühl, sie bekam Spaß am Töten. Und das ist ihr gegenüber untypisch. Sie könnte normalerweise weder Mensch noch Tier etwas antun." Oliver atmete schnell tief ein und aus, um mit seiner Erklärung schnellstmöglich fortfahren zu können. "Aber uns gegenüber war sie immer so lieb und zärtlich. Hat uns mit Essen versorgt und deinen Töchtern sogar Gutenachtgeschichten erzählt."Er schaute zu Peter, welcher überrascht den Kopf etwas zur Seite neigte. "Ich habe ihr Verhalten analysiert. Sie beobachtet und alles nieder Geschrieben. Solange sie in der Nähe eines geliebten Menschen ist, gibt es keine Anzeichen für Gewalttätigkeit oder Mordlust. Je weiter sie von uns entfernt war, desto mehr verfinsterte sich ihr Blick. Desto mehr gefallen fand sie am Leid anderer." Dem Teenager lief eine Träne über die Wange. Langsam lief er auf Peter und Emily zu. "Sie braucht mich. Sie braucht euch. Familie und Freunde. Es ist nicht der Hass auf den Wissenschaftler, der sie zum Monster macht. Wir sind es. Sie kann nichts dafür. Es passiert einfach. Sie dreht durch, wenn sie niemanden hat, an dem sie festhalten kann. Und da sie jetzt niemanden hat, der sie vom durchdrehen abhält-" "Verfällt sie dem Blutrausch." sagte Keleè, bevor Oliver es aussprechen konnte. "Ich habe Angst, dass sie nicht mehr weiß wer sie ist, wer wir sind, wenn wir sie wieder sehen sollten. Ich habe Angst, dass sie zu dem Monster wird, welches diese Wissenschaftler versucht haben aus ihr zu machen!" Oliver fiel auf die Knie. Seine Augen tränten ununterbrochen, seine Nase lief und seinen erhöhten Herzschlag konnte man ohne Probleme wahrnehmen. Sein Herzschlag war allerdings nicht das einzige, was unüberhörbar war. Alle Anwesenden konnten ein knacken hinter sich hören. Sie drehten sich um und ihre Blicke fielen auf den Holo-Bildschirm. Das Visier im Keller der Kathedrale übertrug noch immer Live-Bilder. "Was um alles in der Welt..." In der Übertragung konnte man sehen, wie sich Elizabeths Körper zu verändern schien. Ihre Arme und Beine wurden länger, sie wurde größer und verlor an Gewicht. Dabei hatte sie schon kaum etwas auf den Rippen. Ihre Haut spannte sich über die Knochen. Ihre Hände wurden etwas größer, ihre Finger und Nägel länger und spitzer. Die Füße traf es ähnlich wie die Hände. Der Kampfanzug schien zu verblassen und mit der Haut zu verschmelzen. Elizabeth stand auf allen vieren auf dem Kellerboden und senkte ihren Kopf, sodass man ihn auf dem Bildschirm sehen konnte. Die haut war sehr blass, ein wenig grau und schimmerte. Ihre Schädelform schien sich ebenfalls verändert zu haben. Wie beim Rest des Körpers spannte sich die Haut über die Schädelknochen. Als sie ihren größer erscheinenden Mund öffnete und zischte, konnte man Messerscharfe Zähne sehen. Elizabeth knurrte und stieß anschließend einen widerlichen, ohrenbetäubenden Schrei aus. "Speicher das ab." Flüsterte Gonagan dem Hologramm zu. Evelyn tat, was er sagte. Dies war nicht dumm, denn kurz nachdem Eve das Video gespeichert hatte, zertrümmerte die Spinne das Visier und alles was der Bildschirm noch zu zeigen hatte, war ein "Übertragungsfehler" Schriftzug.
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G.M.B - Genetic Mutated Beasts
Science FictionVor nicht allzu langer Zeit führten ein paar Wissenschaftler Genexperimente an 1000 verschleppten Menschen durch. Im Laufe des Prozesses entwickelte sich ein Virus, welches die befallenen von innen heraus verfaulen ließ. Aus den befallenen Menschen...