Der nächste Tag brach an. Durch die Fenster der Kajüte schien das rötliche Licht vom Sonnenaufgang. Adelina lag im Bett, der Captain neben ihr. Sie konnte die ganze Nacht nicht schlafen. Nicht ein Auge bekam sie zu. Ihre Gedanken waren bei dem bevorstehenden Ereignis. Wer durfte leben? Wer sterben? Ihr liefen die Tränen. "Warum weinst du?" Die junge Frau erschrak als der Captain ihr die Haare aus dem Gesicht strich. Adelina antwortete nicht. Sie war wie erstarrt. War es die Angst oder die Wut, die sie bewegungsunfähig machte? "Moment! Wie spät ist es!?" Der Captain sprang aus dem Bett und griff nach der Taschenuhr, welche auf dem Tisch neben der leeren Weinflasche lag. "Phew, ich dachte schon wir wären zu spät. Zieh dich in Ruhe um. Ich muss noch was erledigen bevor wir aufbrechen." Mit diesen Worten verließ der Captain die Kajüte. Adelina setzte sich langsam im Bett auf und wischte sich die Tränen aus dem Gesicht. Es gab kein zurück mehr. Sie hatte versagt. Aber es gab eine Sache, die sie noch tun konnte. Die junge Frau zog sich um und griff anschließend nach Stift und Papier. "Wenn du unbedingt Krieg willst, dann sollst du ihn haben."
Nur kurze Zeit später kam der Captain zurück um seine Verlobte abzuholen. Diese saß wieder auf dem Bett, die Beine über Kreuz und die Arme verschränkt. "Es ist so weit." Er hielt ihr die Hand hin. Adelina seufzte und legte ihre Hand in seine. Es war zu spät, dachte sie immer wieder. War dies der Anfang oder das Ende? Der Captain lief mit Adelina auf das Deck. Die beiden standen einer jubelnden Masse gegenüber. Der ganze Hafen war mit Menschen bedeckt. Als der Captain eine simple Handbewegung machte, verstummten seine Untergebenen. Nur das, was unter dem Tuch im Käfig war, konnte man rufen hören. Der Käfig wurde auf einen Lastwagen verfrachtet und festgekettet damit er nicht runterfiel. Er meinte es also ernst. "Meine Freunde! Dieser Tag wird in die Geschichte eingehen! Am heutigen Tage werden wir losziehen um die Iron Rose zur Strecke zu bringen!" Während der Captain seine Ansprache hielt, ging Adelina zwei oder drei Schritte zurück. Sie hielt einen zusammengefalteten Zettel in der Hand. Langsam hockte sie sich hin, möglichst unauffällig. Den Zettel steckte sie in einen Schlitz im Boden, so dass er im unteren Deck landete. Adelina stand langsam wieder auf und lief nach vorn, stellte sich neben ihren Verlobten. Dieser erzählte noch einige Minuten lang von seinem Vorhaben. Adelina beobachtete nur die Menschen. Diese erfreuten, aber gleichzeitig hasserfüllten Gesichter. Sogar Giddeon war da. Er stand weit hinter der Masse auf einer großen Kiste neben dem Freudenhaus. Er schien eher besorgt zu sein. Es dauerte nicht mehr lang. Nachdem der Captain mit seiner Rede fertig war, machte sich die gesamte Küstenstadt auf den Weg. Nur Giddeon und wenige Männer blieben da, um die Frauen im Freudenhaus zu bewachen. Sie hatten keine Chance zu fliehen. Adelina fühlte sich schlecht. Sie ließ die Frauen zurück. Genauso wie Quinn. Sie konnte sich nicht einmal persönlich von ihr verabschieden.
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G.M.B - Genetic Mutated Beasts
Наукова фантастикаVor nicht allzu langer Zeit führten ein paar Wissenschaftler Genexperimente an 1000 verschleppten Menschen durch. Im Laufe des Prozesses entwickelte sich ein Virus, welches die befallenen von innen heraus verfaulen ließ. Aus den befallenen Menschen...