《39》 Face to Face

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So sanft wie sie auftrat, mit einem Lächeln im Gesicht und den Armen hinter dem Rücken verschränkt. Die weißen Haare hinter die Ohren geklemmt, damit sie nicht im Gesicht hingen. Der zierliche Körper, der an reine Unschuld erinnerte. "Keleè, wie schön dich wiederzusehen." Elizabeth kicherte und lehnte sich an das Pult, welches auf der Anhöhe zum Altar stand. "Was führt dich hier her?" Sie wartete freudig auf eine Antwort und spielte dabei ein wenig mit ihren Haaren herum. Der Geist wusste nicht, was er sagen sollte. Sie hatte eine blutdurstige Frau erwartet. Das hatten sie alle. Stattdessen bekamen sie eine Frau, welche das Lächeln eines Engels trug. "Keleè?" Die Spinne beugte sich ein wenig nach vorn. Fordernd, aber dennoch freundlich. "Ich habe etwas, dass dir gehört." die Asiatin war nervös. Sie hatte Angst. Zurecht. "Aber ich kann es dir nicht geben. Ich kann es nur tauschen." Elizabeth wurde hellhörig und trat einige Schritte näher an den Geist heran. "Wenn es das wert ist, gern." Keleè fasste in ihre Hosentasche und holte die Halskette heraus. Liz' Augen wurden größter und sie schnappte nach der Halskette, doch der Geist zog sie zurück. "Wo hast du die her?!" "Ich sagte ich tausche nur." "Sie gehört mir!" Ihre Miene verfinsterte sich. "Du kannst sie gern haben. Aber wie gesagt: ich will etwas im Austausch dafür." Schnaufend kam die Spinne der blauhaarigen näher. Ihre roten Augen leuchteten förmlich. "Was willst du, Nummer 72?" Es wurde ernst. Keleè bekam Panik, durfte sich dies aber nicht anmerken lassen. Dennoch lief ihr eine Schweißperle die Schläfe herunter. "Was. Willst. Du!?" In einem ernsten Ton kam die weißhaarige dem Geist immer näher. Fordernd baute sie sich auf. Ihre Haare wurden länger und bildeten stützen, welche die Spinne größer werden ließen. Ihre Füße berührten den Boden nicht mehr. Bedrohlich blickte sie nun auf Keleè herab, fletschte die Zähne. Die blauhaarige wäre vor Angst fast zusammen gebrochen.

Wärend der Rettungstrupp sich dem Tod aussetzte, beobachteten Peter, Luca und Gonagan das Geschehen über die Live Übertragung. Sogar Emily war dabei. Sie hoffte allerdings inständig, dass Findley draufgehen würde. Gonagan hatte hinter sich zwei Muskelprotze stehen, die eigentlich nur zum Schutz da waren. Sie verfolgten das Geschehen nur mit wenig Aufmerksamkeit. Als Elizabeth mit einem Lächeln auf die Anhöhe trat, schien Peter froh zu sein, dass sie am Leben war. Er war froh, dass sie gut gestimmt war. Er wusste, dass sie ein Gutes Herz hatte. Aber seine Meinung änderte sich schlagartig, als sich ihr Blick verfinsterte und sie begann, die Zähne zu fletschen. Nicht nur er erschauderte. Emily erkannte ihre Schwester kaum wieder, Luca bekam ein wenig Angst. Sogar Gonagan schätzte die Situation neu ein. Die Muskelprotze schienen allerdings weiterhin wenig beeindruckt. Sie alle konnten nur hoffen, dass Elizabeth mitspielte, damit sie die Kinder aus ihren Fängen befreien konnten. Gonagan rückte etwas näher an den Holo-Bildschirm heran, um das Geschehen besser betrachten zu können. Er konnte genau erkennen, wie der Spinne der Speichel von den Reißzähnen tropfte. Es war ein schrecklicher Anblick. Er selbst wünschte sich, nie in solch einer Situation stecken zu müssen. Einem Monster in die Augen schauen zu müssen, welches einen im wenigen Sekunden unter die Erde schicken könnte. Niemand hätte das gewollt. Aber Keleè setzte sich freiwillig dieser Situation aus, nur um die Kinder von Menschen zu retten, welche sie nicht einmal gut kannte. Niemand hätte den Platz mit ihr tauschen wollen.

G.M.B - Genetic Mutated BeastsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt