"Dad?" Luca stand vor dem Zimmer ihres Vaters und klopfte an die Tür. "Kommst du Frühstücken?" Sie lehnte sich gegen die Wand und wartete, bekam allerdings keine Antwort. "Dad bitte... wir vermissen dich." Eine weitere, gefühlte Ewigkeit später tat sich etwas. Irgendetwas schien in Peters Zimmer umgefallen zu sein. "Dad? Bist du wach? Alles in Ordnung?" Luca lehnte sich an die hölzerne Zimmertür und horchte. Als sie nichts mehr hören konnte, drückte sie ich mit ihren Händen von der Tür weg. "Ich hab dich lieb." Das Mädchen drehte sich weg und betrat die erste Stufe der Treppe. Sie blieb kurz stehen und hoffte, dass ihr Vater aus der Tür stürmen würde. Aber es tat sich nichts. Genau wie die Tage davor. Nichts.
"Luca..." Peter saß mit den Rücken an der Tür. Er sah zerrupft und schmuddelig aus, roch ziemlich streng. Fettige Haare, längerer Bart. Seine Fingernägel waren dreckig, ebenso wie die Kleidung, welche er seit Tagen nicht gewechselt hatte. Dazu kam ein Hauch Verzweiflung und Selbsthass, sowie einzelne Tränen, die seine Wangen herunter flossen. Immer wieder wünschte er sich, all das wäre nur ein schlimmer Alptraum gewesen. Dass Nichts davon passiert wäre. Aber das war es nun mal und er konnte es nicht ändern. Niemand konnte das. "Heilige Scheiße!" Der schmuddelige Mann erschrak und fuhr zusammen. Evelyn hatte sich unbemerkt in Peters Zimmer teleportiert. Als sie den dreifachen Vater sah, blieb ihr Herz stehen. "Keleè hat mir nicht gesagt, dass es schlimmer geworden ist." Als Peter seiner Psyche Entwarnung geben konnte, rollte er genervt mit den Augen. "Warum müsst ihr euch alle hier rein schleichen. Irgendwann krieg ich nen Herzinfarkt." "Hey, wir machen und vielleicht Sorgen um dich? Und da sind Keleè und ich nicht die einzigen. Verdammt Peter, du säufst dich noch ins Koma." "Naund..." "Nicht Naund! Bist du bescheuert? Du hast Familie!" "Ja, der ich SO nicht unter die Augen treten kann!" "Dann mach was dagegen!" Die beiden starrten sich an, bis Evelyn einen überraschten Blick aufsetzte. Sie hatte eine grandiose Idee. Ohne Peters Einverständnis, teleportierte sie ihn in die Duschräume.
Mittlerweile war es Mittag. Um diese Zeit befand sich fast jeder Überlebender im Speisesaal. Selbst der Präsident der Iron Rose aß dort seine Malzeiten. Er saß mit Piper und dem einarmigen Wissenschaftler an einem Tisch in der Nähe des Eingangs. Findley schien es gut zu gehen. Bis auf die Tatsache, dass wenn es Fleisch gab, es jemand anderes für ihn schneiden musste. So wie heute. "Ich hasse mein Leben." "Hab dich nicht so." Piper saß neben Findley und zog seinen Teller zu sich heran. Sie fing mit einem Grinsen im Gesicht an, das Fleisch auf Findleys Teller in kleine Stücke zu schneiden. "Du hast doch alles gut weggesteckt. Sieh es positiv. Du hättest auch draufgehen können." Der Wissenschaftler war beleidigt, drehte sich weg und starrte genervt aus dem Fenster. Dabei konnte er Evelyn sehen, die mit irgendjemandem zu reden schien. Mit wem war allerdings nicht erkennbar. Wenige Minuten später löste sie sich in kleine, blaue Würfel auf. Findley war verwirrt. Als kurz danach die Tür zum Speisesaal aufging, wurde ihm einiges klar. Peter betrat die Kantine. Allerdings nicht so schmuddelig wie er zuvor war, sondern gut riechend, gepflegt und mit frischen Klamotten. Sein Bart war nun relativ kurz, sah aus wie ein Drei-Tage-Bart. Seine Haare frisch gewaschen und deren Spitzen geschnitten. Der dreifache Vater betrat nur zögerlich den Speisesaal. Er schaute sich nervös um und suchte mit seinen Blicken nach dem Tisch, an dem seine Töchter sitzen sollten. Aber zu seiner Enttäuschung waren sie nirgends zu sehen. Findley ahnte wohin er wollte und klärte ihn netterweise auf. "Du hast sie verpasst. Sie sind schon lange fertig." Der Doc symbolisierte Peter, dass er sich zu ihm setzen sollte. Langsam, voller Unsicherheit, trat er näher an den Tisch heran. Er zögerte, setzte sich aber anschließend an den Tisch, neben den Präsidenten der Iron Rose.
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G.M.B - Genetic Mutated Beasts
Science FictionVor nicht allzu langer Zeit führten ein paar Wissenschaftler Genexperimente an 1000 verschleppten Menschen durch. Im Laufe des Prozesses entwickelte sich ein Virus, welches die befallenen von innen heraus verfaulen ließ. Aus den befallenen Menschen...