Drei Tage waren seit dem Vorfall mit den Piraten vergangen. Die Normalität kehrte nur langsam wieder ein. Aber was war in einer Apokalypse schon normal. Gonagan entschied sich dafür, eine Art Siegesfeier zu veranstalten. Nicht nur um die Vernichtung der Piraten zu feiern, sondern auch um die Stimmung in der gesamten Iron Rose etwas zu lockern. Die Menschen verließen nach dem Vorfall kaum ihre Häuser. Und wenn, schlichen sie durch die Straßen und hielten sich größtenteils bedeckt. Diejenigen, welche die entstandenen Schäden beheben sollten, arbeiteten etwas langsamer als sonst und mit großer Vorsichtig. Vorallem am Tor, da sich dort noch einige Untote herumtrieben. Diese waren aber größtenteils damit beschäftigt die Leichen zu fressen, welche die Spinne in ihrer anderen Form hinterlassen hatte. Quinn patroullierte das Tor um für die Sicherheit der Arbeiter zu sorgen. Ab und zu half sie beim heben von zu schweren Trümmern. Gonagan war davon überzeugt, dass eine Party das richtige wäre, um den Menschen die Angst zu nehmen.
Es war später Nachmittag und die meisten bereiteten sich seelisch und moralisch auf die Feier vor. Die wenigsten machten sich bereits auf den Weg zum Speisesaal. Der Speisesaal war einer der wenigen Orte, an dem sich die Überlebenden trafen um Zeit miteinander zu verbringen. Abgesehen von der Essensausgabe gab es eine Sitzecke, bestehend aus drei alten Ledersofas und einem Stoffsessel, über dem ein Schafsfell lag. Zwischen den Zweisitzern und dem Sessel stand ein kleiner Kaffeetisch. In der selben Ecke standen zwei große Regale. Eines war vollgestopft mit alten Büchern und das andere beherbergte viele alte Gesellschaftsspiele, von denen die meisten ziemlich abgenutzt aussahen. Am anderen Ende des Speisesaals gab es eine Art Bühne. Diese war allerdings ziemlich klein und wurde eher als Abstellfläche für ungebrauchte Möbel benutzt. Sie wurde allerdings für die Feier freigeräumt. Auf der großen Fläche zwischen Essensausgabe und Bühne standen die vielen Tische mit den dazugehörigen Stühle, auf denen sich die Überlebenden niederließen. Ob zum Essen oder um gemeinsam Zeit zu verbringen. Gonagan und Piper waren die ersten im Speisesaal. Sie befanden sich an einem Tisch in der Nähe der Bühne. Nach einiger Zeit schneiten mehr und mehr Leute herein und setzten sich an die zuvor umgestellten Tische, welche nun eine Art "Tanzfläche" umkreisten. Gonagan war optimistisch, was ein klein wenig auf Piper abfärbte. Sie lehnte an einer Wand und lächelte, als sie sah dass mehr und mehr Menschen den Speisesaal betraten. Darunter auch Emily und Oliver mit ihrer Familie, so wie Luca, Lola und Fiona. Die Bestien waren auch anwesend. Allerdings war Elizabeth nicht mit von der Partie. Es wunderte Gonagan nicht einmal, da man sie nach dem Vorfall mit den Piraten und Adelina nicht mehr gesehen hatte. Keleè hatte allerdings versichert, dass sie noch in der Nähe war. "Hey, ist ja ganz schön was los." Evelyn schenkte dem Präsidenten und der Vize ein Lächeln. "Es freut mich, dass es dir besser geht Eve." Gonagan hielt ihr die Hand hin, welche sie erfreut schüttelte. "Ich bin noch nicht hundertprozentig fit, aber ich bin sicher, dass ich in den kommenden Tagen meine volle Stärke wieder erlange." "Natürlich wirst du wieder hundertprozentig fit!" Quinn klopfte ihr auf die Schulter, bevor sie sich auf einen der Stühle setzte und die Beine auf den Tisch legte. Keleè schüttelte nur entgeistert den Kopf. Im selben Moment gestellten sich Oliver und Peters Töchter zu den Bestien. Emily näherte sich dem Tisch ebenfalls, wartete aber auf die Erlaubnis sich setzen zu dürfen. Der Rest ihrer Familie verharrte einige Meter vom Tisch entfernt. Sie schienen etwas ängstlich zu sein. "Wo ist euer Vater?" Der Geist stütze sich auf dem Tisch ab und schaute die Mädels besorgt an. "Er wollte später nachkommen." Luca konnte Keleè mit ihrer Aussage beruhigen. Auch wenn sie nicht wusste, wo sich Peter im Moment befand. Einige Minuten später schienen auch die letzten Überlebenden eingetroffen zu sein. Piper schob den Rollstuhlfahrer auf die Bühne und bat um die Aufmerksamkeit aller anwesenden. "Hallo alle miteinander. Ich freue mich, dass ihr so zahlreich erschienen seid. Mir ist bewusst dass eine Party nichts an unserer Situation ändern wird. Aber in ständiger Angst zu leben, ist auch keine Lösung. Ich möchte, dass wir heute einen schönen Abend haben. Dass wir uns gehen lassen und für einen Moment den Schrecken, der hinter den Mauern lauert, vergessen können. Wir wissen nicht, was in der Zukunft noch alles passieren wird. Deswegen sollten wir jeden Moment genießen. Und das wichtigste, ich möchte mich bei denen bedanken, die unsere Burg während des Piratenangriffes verteidigt haben. Bei unseren Soldaten, die ihr Leben immer ohne weiteres aufs Spiel gesetzt haben. Und natürlich bei euch." Gonagan schaute in die Richtung der Bestien. "Quinn, Keleè, Evelyn. Ich bin euch unendlich dankbar für dass, was ihr für uns getan habt. Ihr habt diese Burg verteidigt, ohne dass jemand von uns euch darum bitten musste. Ihr seid keine Monster. Ein Monster hätte jedem von uns beim sterben zugesehen. Ein Monster hätte keinen Finger gerührt, wenn jemand von uns in ernsthafter Gefahr gewesen wäre. Ich möchte dass jeder von euch sie wie Menschen behandelt. Sie mögen vielleicht anders sein, aber sie haben Herz und Verstand genau wie wir. Und jetzt sitzt nicht so herum, lasst es krachen!" Nach Gonagans letztem Wort stand jeder der Überlebenden auf und klatschte. Nachdem der Geräuschpegel sank, taten die Menschen dass, worum Gonagan sie gebeten hatte. Sie fühlten sich frei, was man an ihren Gesichtern ablesen konnte. Piper schob Gonagan von der Bühne runter und an den Tisch heran, an welchem mittlerweile auch Mary und ihre Eltern saßen. "Ohhh das waren so schöne Worte!" Keleè fiel dem Präsidenten um den Hals. Ihr Gesicht war mit Freudentränen bedeckt. "Aber..." Sie trat einen Schritt zurück und schaute etwas beschämt zu Boden. "... dass wir noch Leben haben wir Elizabeth zu verdanken. Und Oliver natürlich." Sie lächelte den Jungen an. "Nur dank ihm erlangte Elizabeth die Kontrolle über sich selbst wieder." "Ich weiß. Ich wollte mich persönlich bei ihr bedanken. Aber sie scheint nicht aufzutauchen." Gonagan blickte zu Oliver, der sich durch Keleès Lob geschmeichelt fühlte. Seine Wangen waren ein wenig rot. "Junge, du hast nie an ihr gezweifelt. Das ist beneidenswert. Denn so hattest du den Mut ihr zu helfen. Ich bin stolz auf dich. Und deswegen..." Gonagan kramte in seiner Hosentasche und holte eine viereckige Schachtel heraus. Er legte sie auf den Tisch und schubste sie in Olivers Richtung. "...möchte ich dir dass hier überreichen." Oliver nahm die Schachtel in die Hand und öffnete sie. Darin befand sich ein Militär-Abzeichen, welches sich der Teenager sofort an sein Oberteil steckte. "Das ist ein Abzeichen, dass nur die erhalten, die eine besondere Leistung erbracht haben. Trage es mit Ehre." Oliver bedankte sich mehrmals und brachte so den ganzen Tisch zum Lachen. Marys Gesichtsausdruck verriet, dass sie stolz auf ihren Sohn war. Auch wenn sie, genau wie ihre Eltern, noch nicht wirklich glauben konnte, dass Elizabeth noch lebte und eine genetisch modifizierte Bestie war.
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G.M.B - Genetic Mutated Beasts
Science FictionVor nicht allzu langer Zeit führten ein paar Wissenschaftler Genexperimente an 1000 verschleppten Menschen durch. Im Laufe des Prozesses entwickelte sich ein Virus, welches die befallenen von innen heraus verfaulen ließ. Aus den befallenen Menschen...