2 | 15 | LOVE

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Und weil es so schön ist, kommt hier noch ein Kapitel. Ich hoffe, es gefällt euch :) Danke für all eure Votes und Kommentare. 

„Es tut mir leid."

Als John ihr zwei Stunden später öffnete, fiel er direkt mit der Tür ins Haus. Cassie atmete innerlich erleichtert auf und schenkte ihm ein verhaltenes Lächeln.

„Sollte es auch", sagte sie, bevor sie ihre restlichen Zweifel über Bord warf und sich von ihm in eine Umarmung ziehen ließ. Es fühlte sich gut an, endlich wieder von ihm gehalten zu werden. Er drückte sie etwas länger als nötig an sich, wiegte sie leicht hin und her, dann gab er sie frei.

„Wo sind deine Sachen?", fragte er, als er an ihr herabschaute.

„Bei Malia", antwortete sie. Er seufzte lautlos. Sie kam also erstmal wirklich nur, um zu reden. Sie folgte ihm ins Wohnzimmer und schaute sich kurz um, kommentierte das Chaos jedoch nicht, das er seit einigen Tagen offenbar hier hinterließ. Die Kuscheldecke, die normalerweise am Ende der Couch lag, flog verknüllt auf dem Fußboden herum, auf dem Wohnzimmertisch stapelten sich zwischen unzähligen Krümeln leere Dosen, der Aschenbecher war randvoll. Am Fuß des Tisches stand eine halbleere Flasche Hennessy, auf dem Teppich prangte ein verschmierter Fleck. Sie spekulierte, dass ihm irgendetwas ausgelaufen war und er beim Versuch, das Malheur zu beseitigen, alles nur noch schlimmer gemacht hatte. Sie fiel über Eck auf die Couch und schaute ihn erwartungsvoll an. Er rieb sich die Hände, schien nach den richtigen Worten zu suchen.

„Ich habe mich idiotisch verhalten", räumte er leise ein. „Ich wollte auch gar nicht in deinem Handy rumschnüffeln oder so. Ich hab einfach nur das Licht ausgemacht und in dem Moment ist die Nachricht gekommen. Ich hab also automatisch draufgeschaut. Als ich gelesen habe, dass sie von einem Typ ist, dessen Namen du vorher noch nie erwähnt hast, hab ich rot gesehen."

„Du weißt schon, dass ich dich nicht betrügen würde, oder?", hakte sie enttäuscht ein.

„Klar. Ich habe auch nicht geglaubt, dass du fremdficken würdest, ich-."

Er brach ab, rutschte an sie heran und nahm ihre Hand.

„Baby, ich weiß nicht, was momentan mit mir los ist. Mein Kopf dreht völlig durch, wenn es um andere Männer geht. Ich denke dann immer, du könntest mich für einen anderen verlassen", versuchte er, sein Verhalten zu erklären.

„Aber wieso sollte ich das tun?", fragte sie verständnislos.

„Weil du – wie ich damals – erkennst, dass du mich nicht mehr liebst und empfänglicher für andere Männer bist. Oder weil du Angst hast, ich könnte dich vorher wieder verlassen, weil ich dich nicht mehr liebe, und du mir zuvorkommen willst, damit ich dich nicht nochmal so verletzen kann. Möglicherweise ist es auch die ganze Geschichte zwischen dir und Marten. Dass er dir etwas geben konnte; etwas, das ich dir nicht gegeben habe. Ich habe keine Ahnung, was mit mir los ist. Aber ich merke, dass es immer schlimmer wird."

„Aber während unserer Beziehung hat mir nie etwas gefehlt. Wenn mich etwas stört, spreche ich mit dir darüber; so, wie man das in einer Beziehung macht. So, wie du es auch hättest tun sollen; immerhin hast du offenbar momentan Schwierigkeiten, mir zu vertrauen, weil du dich in Gedanken hineinsteigerst, die du nicht haben müsstest. Ich würde dir das, was Chris mir angetan hat, niemals antun", versicherte sie ihm. „Habe ich dir irgendeinen Grund dazu gegeben, mir nicht mehr zu vertrauen? Habe ich irgendetwas gesagt oder getan, dass dich zweifeln lässt?"

Er schüttelte den Kopf.

„Nein. Hast du nicht. Es ist nicht deine Schuld. Es liegt an mir."

„Ich habe auch nachgedacht", sagte sie.

Started from the Bottom 1 & 2 & 3Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt