Started from the Bottom 1 & 2 & 3

2 | 24 | Teil 2 | Bitchfight

Einfach, weil ich so enttäuscht von Rafs Album bin, hier das neue Bonez-Kapitel. So! Haha. Viel Spaß.

„Denk bitte an uns, wenn du für den nächsten Grammy nominiert wirst", kommentierte Rome trocken.

John lachte auf.

„Du meinst den Golden Globe. Der Grammy ist ein Musikpreis."

„Eigentlich meinte ich den Oscar", korrigierte Rome grimmig und setzte den Blinker, um die Autobahn zu wechseln.

„Ihr seid süß, aber ich glaube kaum, dass meine schauspielerische Performance so überwältigend sein wird, dass mir jemand eine Rolle in einem Hollywood-Blockbuster anbieten würde", schmunzelte sie.

„Sag niemals nie", erwiderte John bedeutsam und warf ihr einen flüchtigen Blick im Rückspiegel zu. Sie schüttelte lächelnd den Kopf. Es war schön, dass er sie derart unterstützte.

„Hast du Hunger? In ein paar Kilometern kommt eine Raststätte", sagte Rome.

„Selbst, wenn ich Hunger hätte, wäre ich ehrlich gesagt zu aufgeregt, um was zu essen", antwortete sie und versuchte, einen Blick auf die Zeitanzeige auf dem Navigationsdisplay zu werfen. „Wie lang brauchen wir denn noch?"

„Zwei Stunden vielleicht", entgegnete Rome. „Erzähl mir mal was über deine Rolle."

John, der die ganzen Informationen bereits kannte, zog sein Handy aus der Tasche und tippte darauf herum, während Cassie zu erzählen begann. Eine ganze Weile plauderte sie Bestandteile der Liebesgeschichte zwischen Anita und Chico aus, die nach den Morden an Cenk, dem Anführer der rivalisierenden Gang, und Anitas Bruder Bernardo in Selims Rachetat endete, der ihre Liebe das Leben kosten würde.

Es dauerte noch eine ganze Weile, bis sie das Hotel erreichten. Da die Probewochen erst mit einem morgigen Meeting starten würden, versuchte Cassie, sich den Rest des Abends zu entspannen. Um Kosten zu sparen, hatte die Produktionsfirma sie gemeinsam mit zwei weiteren Tänzerinnen in einem Dreierzimmer untergebracht. Sie hatte die quirlige Elisa bereits einige Male getroffen, wusste jedoch kaum etwas über die große Brünette mit der knackig-braunen Haut und den langen Beinen. Auch Carmen, eine hübsche Blondine mit großen, blauen Augen, reiner Haut und einer etwas zu groß geratenen Nase war ihr fremd. Sie hoffte, dass ihr dieses erzwungene Zusammenleben nicht schon sehr bald auf die Nerven gehen würde. Obwohl sie Fremden aufgeschlossen gegenübertrat, brauchte sie hin und wieder einen Rückzugsort. Zum Glück hatte Rome sich auf eigene Kosten im selben Hotel eingemietet. Wenn John also in ein paar Tagen wieder abreisen würde, konnte sie jederzeit Zuflucht bei Rome suchen. Johns Angebot, für sie ein Einzelzimmer zu buchen, hatte sie jedoch abgelehnt. Sie wollte nicht das schwierige Mädchen mit den Sonderwünschen sein. Vermutlich machte es sowieso schon einen seltsamen Eindruck, dass Rome sie begleitete. Sie hoffte, dass es nicht dauerhaft nötig sein würde. Während der Proben würde er ihr ohnehin nur wenig helfen können; anders als bei den Drehs, zu denen er sie bisher begleitet hatte.

Zum Treffpunkt mit dem gesamten Produktionsteam und den anderen Tänzern im Foyer des Hotels ging sie am nächsten Morgen sicherheitshalber allein. Sie hatte bereits angedeutet, ihren Assistenten mitzubringen, war jedoch der Meinung, dass seine Anwesenheit bei der Eröffnungsveranstaltung nicht notwendig war; ebenso wenig wie die von John.

Im Verlauf des Tages würden sie sich mit den Autoren und den Choreografen zusammensetzen und die Umsetzung der einzelnen Sequenzen besprechen. Szene für Szene würden sie gemeinsam erarbeiten, wie die Charaktere miteinander interagieren konnten, um das Publikum möglichst schnell in ihren Bann zu ziehen.

„Hey, Hübsche."

Eine bekannte Stimme unterbrach Cassies Gedanken. Sie fuhr mit einem sanften Lächeln auf den Lippen zu Rachid herum.