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Beinah hätte ich es vergessen. Tut mir leid. Ich hoffe, das Kapitel gefällt euch 😁

Cassie schaute perplex in Andres Gesicht, als sie ihm die Haustür öffnete. Er stand wie selbstverständlich vor ihr, hatte die Hände in den Taschen seines kamelfarbenen Mantels vergraben und musterte sie. Wie hatte er herausgefunden, wo sie wohnte und weshalb tauchte er einfach ungefragt hier auf?

Seit sie ihn vor ein paar Tagen wutentbrannt hatte stehenlassen und mit Marten verschwunden war, hatte sie ihn nicht mehr gesehen. Weder er noch ihr Vater hatten bisher versucht noch einmal Kontakt aufzunehmen. Umso überraschter war sie, dass er auf einmal unerwartet vor ihr stand.

„Was machst du denn hier?", fragte sie wenig begeistert, darauf bedacht, die Tür nicht weiter als nötig zu öffnen. Sie hatte nach wie vor keine besonders große Lust, mit ihm zu sprechen.

„Ich wollte nochmal mit dir reden", sagte er und schaute eindringlich in ihre Augen.

„Und da besorgst du dir einfach so meine Adresse und tauchst unangemeldet hier auf?", fragte sie gereizt.

„Ich war mir sicher, dass du einfach auflegen würdest, wenn ich dich anrufe", sagte er. Sie seufzte theatralisch. Er hatte vermutlich Recht.

„Kann schon sein", sagte sie ehrlich.

„Siehst du."

„Aber ich könnte dir auch die Tür vor der Nase zuschlagen", überlegte sie.

„Ich hatte gehofft, dass du mir zumindest vorher zuhören würdest", erwiderte er.

Sie atmete tief durch und kaute auf ihrer Unterlippe herum.

„Komm schon, Cassie. Ich bin extra allein hergekommen, um mich nochmal mit dir ohne Publikum zu unterhalten", versuchte er sie weiterhin zu überzeugen.

„Nachdem ihr mich neulich so eiskalt überrumpelt habt, meinst du?", konterte sie und zog eine Augenbraue hoch.

„Ich gebe zu, das war weder besonders geschickt noch einfühlsam", räumte er diplomatisch ein. „Aber deshalb bin ich ja jetzt hier. Also, was hast du schon zu verlieren – außer etwas Zeit vielleicht?"

Sie musste zugeben, dass seine charmante Art etwas Bezirzendes hatte. Nach wie vor nicht sicher, dass sie das Richtige tat, trat sie einen Schritt zurück und ließ ihn herein. Dabei fiel ihr Blick auf seinen teuren Sportwagen.

„Hübsches Auto", sagte sie.

„Gleichfalls. Du hast Geschmack", grinste er.

Sie schüttelte den Kopf, als er auf den dunklen Mercedes GLS deutete, der neben seinem in der Einfahrt stand.

„Der gehört meinem Freund. Ich fahre ihn nur, bis er ihn selbst braucht", erzählte sie, als Andre den Eingangsbereich betrat.

„Verstehe. Dann gilt das Kompliment wohl Marten."

Erst jetzt fiel ihr die kleine Schwindelei wieder ein. Sie hatte bisher nicht aufgeklärt, dass Marten gar nicht ihr Freund war, wusste jedoch auch nicht, ob sie das überhaupt sollte. Noch ging Andre ihr Privatleben nichts an. Dafür kannte sie ihn viel zu wenig. Also widersprach sie ihm nicht, sondern führte Andre ins Wohnzimmer.

„Ist er auch da?", fragte er, während er sich interessiert umsah.

„Nein, er ist unterwegs", antwortete sie.

„Schönes Haus", kommentierte er. „Gefällt mir."

„Danke", erwiderte sie unbeholfen und deutete auf die große Couch im Herzen des Raums. „Setz dich doch. Möchtest du etwas trinken?"

Started from the Bottom 1 & 2 & 3Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt