Ich hoffe, ihr habt Spaß mit dem Kapitel :) Also ich mag es, und ich sage das ja selten bei meinen Geschichten, weil ich so selbstkritisch bin.
John seufzte tief und ließ seine Augen nochmals über die letzten Zeilen gleiten, die Cassie ihm geschrieben hatte.
„Was ist nur los mit uns, John? Wieso streiten wir, statt zusammenzuhalten? Ich habe das Gefühl, dass wir uns immer weiter voneinander entfernen. Das will ich nicht, und ich weiß, dass du es auch nicht willst. Ich will nicht, dass das kaputtgeht, was wir haben. Ich vermisse dich."
Er fuhr sich übers Gesicht. Nach wie vor konnte er nicht schlafen, drehte sich immer wieder angespannt von der einen Seite auf die andere. Das Gespräch mit Raphael hatte ihn nur noch unruhiger gemacht, dabei hatte er sich das Gegenteil davon versprochen. Cassie war offenbar nicht in der besten emotionalen Verfassung und als Raphael nach ein paar guten Ratschlägen schlafen gegangen war, hatte er probiert, Cassie anzurufen, doch er hatte sie nicht erreicht.
Vermutlich lag sie bereits längst im Bett und schlief; so wie er es ebenfalls tun sollte. Doch egal, wie sehr er sich auch bemühte, an nichts zu denken – es gelang ihm nicht. Immer wieder kehrten seine Gedanken zu seiner Freundin zurück. Er wusste, dass sie gerade eine nervige Zeit durchmachten, aber sie hatte Recht. Sie sollten zusammenhalten, statt sich die Köpfe einzuschlagen. Nicht zuletzt wegen seiner Sturheit und seinem Temperament kam es überhaupt so weit.
„Ich vermisse dich auch", tippte er, löschte die Nachricht jedoch wieder – so wie die unzähligen davor, die er ebenfalls nicht abgesendet hatte. Er konnte es kaum erwarten, morgen wieder nach Hause zurückzufliegen und mit ihr zu reden. Als er realisierte, dass er sich erst neulich in einer ähnlichen Situation befunden hatte, schüttelte er den Kopf. Es ärgerte ihn, dass sie keine Fortschritte zu machen schienen, was nicht zuletzt seine Schuld war.
Er ließ sein Kopf in das weiche Kissen sinken, das sein Freund ihm bereitgelegt hatte, doch es gelang ihm nicht, sich zu entspannen. Also machte er einen weiteren Versuch, Cassie anzurufen, auch, wenn er eigentlich wusste, dass es sinnlos war. Sie schaltete den Ton aus, wenn sie schlafen ging, also würde sie es vermutlich gar nicht mitbekommen. Deshalb wollte er gerade wieder auflegen, als es in der Leitung klickte.
„Hallo..."
Er runzelte die Stirn, als er Martens Stimme erkannte. Dann auf einmal begann sein Gehirn zu arbeiten.
„Was ist mit ihr?", fragte er nervös und richtete sich auf.
„Nichts, Diggi. Sie hat ihr Handy in meinem Auto vergessen", antwortete Marten. Er klang angespannt.
„Okay", gab er misstrauisch zurück. War es ihr so schlecht gegangen, dass sie sich mit ihm getroffen und sich ausgeheult hatte? Er versuchte, sie dafür nicht zu verurteilen, schließlich hatte sie ihm erst neulich versichert, dass Marten keinerlei Konkurrenz für ihn darstellte. Er war sein Cousin und John wusste, dass auch nicht so eine linke Sache mit ihm abziehen würde, also zwang er sich zur Ruhe. „Was ist passiert?"
Marten seufzte schwer. Sofort gingen all seine Alarmglocken an.
„Sie war mit ihren Freundinnen feiern und hat ein bisschen zu viel getrunken. Ich habe sie abgeholt, zu mir nach Hause gebracht und bin wieder in den Laden gefahren", erzählte Marten.
„Wieso zu dir?", hakte John irritiert nach. Marten ächzte erneut auf.
„Eigentlich hatte ich nicht mal Zeit, sie abzuholen, und als ich auf dem Weg dorthin war, weil Malia mich angerufen hat, als ginge es um Leben und Tod, hat mich Yasmin aus dem Laden angerufen. Lilli hat sich wieder irgendeine Scheiße eingeschmissen und hatte einen ihrer Anfälle. Gerade, als ich Malia abgesetzt habe, rief Yasmin wieder an und hat so übertrieben, dass ich geglaubt habe, Lilli wäre beinah draufgegangen. Also hatte ich nicht die Zeit, bis zu euch rauszufahren und bin der Meinung, bei mir ist sie immer noch besser aufgehoben als im Dolls. Ich dachte, das wäre auch in deinem Sinn", erzählte Marten. Es wirkte, als täte es ihm gut, sich den Stress von der Seele zu reden.
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Started from the Bottom 1 & 2 & 3
Chick-Lit„Verdammt, bleib stehen!", forderte er energisch, umfasste ihren Oberarm und wirbelte sie zu sich herum. Sie musterte ihn angriffslustig. „Ach, du hast deine Eifersucht nicht im Griff, aber mir steht das nicht?", fragte sie und machte sich los. Joh...