3 | 61 | Ruhe nach dem Sturm

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Leute, ich hoffe, ihr habt die Weihnachtsfeiertage gut hinter euch gebracht. Ich liege faul im Bett, aber ich wollte euch das neue Cassie-Kapitel nicht länger vorenthalten. Ich kann es kaum glauben, aber es kommen "nur" noch zehn Kapitel, dann ist auch diese Geschichte zuende. Also genießt es, denn es hat Überlänge :D Viel Spaß <3

Cassie strich sich lächelnd eine Haarsträhne hinters Ohr. Das schlechte Gewissen Nika gegenüber war inzwischen derart unerträglich, dass sie es kaum mehr ausgehalten hatte. Immerhin steckten sie und Marten nur wegen ihr in Schwierigkeiten. Also hatte sie seine Freundin um ein Treffen gebeten, um sich bei ihr zu entschuldigen. Es war ihr unangenehm, dass nicht nur Marten, sondern auch sie auf diese Weise in die Sache verstrickt worden war.

Nika, die ihr mit Chopper an der Leine in dem großen Park entgegenkam, erwiderte ihr Lächeln. Cassie atmete innerlich auf. Martens Freundin schien ihr nicht böse zu sein; zumindest nicht auf den ersten Blick.

„Hey", begrüßte sie Nika reumütig und zog sie in eine kurze Umarmung.

„Hey", sagte diese, als sie sich voneinander lösten. „Wie geht's dir?"

„Es geht so", antwortete Cassie und ging in die Knie, um auch Chopper zu begrüßen. „Und dir?"

„Könnte besser sein", murmelte Nika und fuhr sich durch die langen, blonden Haare.

„Ich weiß, ziemlich beschissene Situation", räumte Cassie schuldbewusst ein, als sie sich in Bewegung setzten.

„Das ist noch harmlos ausgedrückt", seufzte Nika. „Werde du mal mit einer Pistole am Kopf aus dem Schlaf gerissen und halbnackt aus dem Bett gezogen, da wird dir echt anders."

„Es tut mir wirklich alles unendlich leid", beteuerte Cassie. „Als wir Marten gefragt haben, ob er dabei ist, haben wir niemals damit gerechnet, dass das solche Ausmaße annehmen könnte."

„Ich weiß", sagte Nika. „Damit haben wir alle nicht gerechnet. Und wenn er nicht sowieso schon so viel hinter sich hätte und etwas weniger polizeibekannt wäre, wäre das vermutlich auch ganz anders ausgegangen."

„Wahrscheinlich", räumte Cassie ein. „Trotzdem tut es mir leid, dass ihr wegen meinem Vater jetzt so viel Ärger habt."

„Offenbar nicht genug", knurrte Nika. Cassie musterte sie aufmerksam.

„Wieso?", wollte sie wissen.

„Weil er jetzt völlig abdreht."

„Wie meinst du das?", hakte Cassie nach.

„Er hat gesagt, dass es unter den gegebenen Umständen jetzt auch nicht mehr schlimm wäre, tatsächlich ins Geschäft einzusteigen und wirklich ein Bordell aufzumachen", berichtete Nika kopfschüttelnd.

„Ja. Genau. Warum auch nicht?", platzte es trocken aus Cassie heraus, ehe sie sich augenrollend an die Stirn tippte.

„Er meinte, jetzt wäre es auch alles egal und hat mir in epischer Breite erklärt, wie er das Ganze legal aufziehen könnte", fuhr Nika fort.

„Das sollte sicher nur ein Witz sein, aus seiner Wut heraus. Du weißt ja selbst am besten, dass er ein richtiger Trotzkopf sein kann", probierte Cassie, Martens Freundin zu beruhigen.

„Ich hoffe für ihn, dass er das nur gesagt hat, um sich Luft zu machen, denn sonst bringe ich ihn eigenhändig um. Lachen konnte ich darüber jedenfalls nicht", setzte Nika frustriert hinzu. Cassie stieß einen verächtlichen Laut aus.

„Kann ich verstehen. Du musst dich jetzt vielleicht wieder mit deinen Eltern rumschlagen und er klopft dumme Macho-Sprüche", schlug Cassie sich auf ihre Seite.

Started from the Bottom 1 & 2 & 3Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt