2 | 14 | Friedensangebot

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Irgendwie  zehn Minuten zu spät, sorry dafür :) Viel Spaß mit der Auflösung :D

Cassie schaute überrascht in Romes Gesicht. Der hübsche Schwarze mit dem gepflegten Bart stand in Hoodie und Jeans vor ihr und sah ihr fest in die Augen. Im ersten Moment war sie so perplex, dass sie beinah das Atmen vergaß. Woher wusste er, wo Malia wohnte und was wollte er von ihr?

„Hey...", sagte er, als er vor ihr stehenblieb und auf sie heruntersah.

„Hey...", wiederholte sie unbeholfen. „Was gibt's?"

„Ich will kurz mit dir reden", sagte er fest entschlossen und setzte ein Lächeln auf, das andere Frauen garantiert schwach werden ließ. Auch sie musste zugeben, dass es eine beruhigende Wirkung auf sie hatte. Da er im Vergleich zu ihrem letzten Zusammentreffen mitten in der Nacht in ihrem Wohnzimmer immerhin etwas mehr trug als eine Boxershorts, machte sie einen Schritt nach hinten und ließ ihn in Malias Wohnung. Sie beobachtete, wie Rome gut erzogen die Sneakers auszog. Sie schmunzelte, wandte sich jedoch von ihm ab, ehe er das bemerken konnte, und führte ihn ins Wohnzimmer. Dort setzten sie sich gemeinsam auf die Couch.

„Also", sagte sie. „Worüber möchtest du reden?"

Rome lehnte sich ihr entgegen, stützte seine Ellbogen auf seinen Oberschenkeln ab und verschränkte seine Hände ineinander.

„Ich will mich bei dir entschuldigen."

Sie musterte ihn überrascht. Sie hatte mit allem gerechnet, nur nicht mit einer Entschuldigung.

„Du hast wahrscheinlich keinen besonders guten Eindruck von mir bekommen. Ich wollte nicht, dass du dich wegen mir in deinem eigenen Zuhause unwohl fühlst. Ich habe einfach so lang im Knast gesessen, dass ich vergessen habe, wie das menschliche Zusammenleben funktioniert. Tut mir leid, wenn ich dir ein schlechtes Gefühl gegeben habe", führte er reumütig aus.

Sie war viel zu perplex, etwas zu sagen, also sah sie ihn einfach nur schweigend an. Als Malia ihren Kopf durch den Türrahmen steckte, atmete sie innerlich erleichtert auf. Doch ihre Freundin war mit einem „Ich gehe kurz duschen" genauso schnell verschwunden, wie sie aufgetaucht war. Rome hingegen schaute erwartungsvoll in ihr Gesicht.

„Ich rechne es dir wirklich hoch an, dass du herkommst, um dich bei mir zu entschuldigen", erwiderte sie, als sie ihre Sprache wiedergefunden hatte.

„Ich hätte mich nicht so danebenbenehmen dürfen, dass du zu einer Freundin flüchten musst. Ich werde in Zukunft darauf achten, dich nicht mehr in Verlegenheit zu bringen. Okay?", kommentierte Rome.

„Ich hätte wirklich kein Problem damit, wenn du übergangsweise bei uns wohnen würdest. Du bist ein Freund von John. Aber es würde schon enorm helfen, wenn du dir etwas überziehen würdest und keines dieser fame-geilen Mädchen mit nach Hause bringst. Es geht mir nicht einmal darum, dass ich es dir nicht gönne. Aber keine von denen muss wissen, wo wir wohnen oder dass er überhaupt in einer Beziehung ist", stellte Cassie klar.

„Verstehe ich", sagte Rome. „Ich habe da einfach nicht drüber nachgedacht. Ich habe nicht gewollt, dass ihr euch meinetwegen streitet."

Sie seufzte lautlos.

„Wir hatten einfach nicht den besten Start", erwiderte sie versöhnlich.

„Würdest du wieder nach Hause kommen, wenn ich dir verspreche, mich anständig zu benehmen, solang ich noch da bin?"

Sein Blick war weich, seine Augen warm und sein Lächeln beschämt. Er wirkte so sympathisch für den Moment, dass sie unbeabsichtigt ebenfalls lächelte. Dann jedoch wurde sie nachdenklich. Schließlich war sie nicht ausschließlich aufgrund der Situation mit Rome gegangen, sondern vor allem, weil sie von John so enttäuscht gewesen war.

Started from the Bottom 1 & 2 & 3Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt