2 | 10 | Klare Worte

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Ein extralanges Kapitel, so lang, es könnten auch zwei sein. Viel Spaß. Freu mich schon auf die Kommentare am Anfang und am Ende. Haha.

Cassie blies genervt die Luft aus und warf einen Blick zur Decke. Noch immer schienen Rome und sein Betthäschen nicht müde zu werden. Jedenfalls schrie sie noch immer das ganze Haus zusammen. Cassie konnte nicht fassen, dass John nach ihrem kurzen Quickie tatsächlich weiterschlief. Sie selbst bekam bei der Geräuschkulisse jedenfalls kein Auge mehr zu. Also hatte sie John allein im Bett zurückgelassen und war in die Küche gegangen, um ein verspätetes Frühstück zuzubereiten. Als das animalische Gestöhne endlich endete, atmete sie erleichtert auf und rührte ein paar frische Früchte in ihren Joghurt.

„Morgen, Cassie."

Sie fuhr überrascht zu Romes dunkler Stimme herum und erstarrte sofort. Er war vollkommen nackt. Schamgefühl schien ihm fremd zu sein. Sie bemühte sich, ihn nicht allzu offensichtlich anzustarren. Jede einzelne Muskelfaser seines trainierten, tätowierten Körpers brannte sich in ihr Gedächtnis, ob sie wollte, oder nicht, und auch, wenn ihr die Begegnung unangenehm war, musste sie zugeben, dass er unfassbar attraktiv war. Bilder blitzten vor ihrem geistigen Auge auf, wie er es vor einigen Minuten noch mit diesem anderen Mädchen getrieben hatte, doch sie verdrängte sie sofort.

Sich keiner Schuld bewusst machte Rome ein paar Schritte auf sie zu, so, als sei es völlig natürlich, unverhüllt durchs Haus zu laufen und sich einer fremden Frau in seiner gesamten Pracht zu präsentieren. Als er unmittelbar vor ihr stehenblieb und seinen Blick über die geschnittenen Früchte schweifen ließ, bemühte sie sich, mit den Augen nicht weiter südwärts zu wandern, sondern sah starr in sein – zugegeben ziemlich hübsches – Gesicht.

„Wow, du hast echt keine Schamgrenze, oder?", stellte sie trocken fest, als sie ihre Sprache endlich wiedergefunden hatte. Rome stibitzte ihr unbeeindruckt eine der Erdbeeren und schob sie sich in den Mund.

„Im Knast verlierst du dein Schamgefühl", sagte er leichthin.

„Wir sind hier aber nicht im Knast", kommentierte sie und schob schnell die weiteren Früchte in ihren Joghurt, ehe er sich weiter daran bedienen konnte.

„Ich hätte nicht gedacht, dass du so verklemmt bist", stellte er lässig fest, wandte sich von ihr ab und nahm sich eine Packung Orangensaft aus dem Kühlschrank. Sie glaubte, sich verhört zu haben.

„Ich bin nicht-", setzte sie empört an zu sagen, als eine leicht bekleidete Blondine in einem ziemlich knappen Minikleid die Küche betrat. Ihre Brüste schienen groß wie Melonen.

„Hey", begrüßte Rome das Abenteuer seiner Nacht und Cassie beobachtete mit einer hochgezogenen Augenbraue, wie sie ihren Arm um seinen Hals schlang. „Hallo, Baby."

Sie hasste ausnahmslos all diese billigen Schlampen, die sich den Jungs willig an den Hals warfen. Dieses Exemplar sah aus wie jede andere ebendieser Mädchen, also legte sie keinen besonders großen Wert darauf, dass sie sich länger als nötig in ihrem Zuhause aufhielt.

„Alles klar?", fragte Rome und reichte seinem Sextoy den Orangensaft. „Hier, gegen den Flüssigkeitsverlust."

Cassie verdrehte die Augen.

„Nein, danke. Ich habe noch Wasser im Auto", säuselte sie, bevor sie sich beeindruckt in der hellen Küche umschaute. „Und das ist wirklich das Haus von Bonez MC?"

„Ja", warf Cassie beißend ein. „Und die Haustür ist am Ende vom Flur."

Die Blonde warf Cassie einen entsetzten Blick zu, bevor sie sich an Rome wandte.

Started from the Bottom 1 & 2 & 3Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt