Zeynep's POV
Heute Morgen bin ich schlecht aufgestanden. Ich hatte geträumt dass ich mit Meltem über Emre gestritten hätte. Sie wollte ihn mir weg nehmen. Ehrlich gesagt kann sie das in real life auch machen. Dagegen würde ich nichts machen.
Ich frühstücke gerade und versuchte mich von meinem Traum abzulenken. Plötzlich kam mein Vater in die Küche. ,,Guten Morgen"kam es von ihm. Ich antwortete ihm nicht. Ich war immer noch sauer, aber das war auch verständlich.
,,Vergiss nicht! Emre fährt dich zur Schule!"erwähnte er.
Musste er das mir jetzt unter die Nase reiben?!
,,hm..."
Als ich meinen Toast zu Ende aß, ging ich meine Schuhe anziehen. Ich zog mir meine Jacke an und nahm mir meine Tasche. Als ich fertig war, ging ich aus dem Haus und wer hätte es gedacht?
Emre wartete in seinem Auto auf mich.
Ich kannte diesen Typen null, aber trotzdem fragte ich mich, warum er die ganze Zeit so sauer war..?
Ich setzte mich in seinen Wagen und er fuhr los. Nicht mal ein Hallo?
Okey jemand musste hier sprechen, sonst würde es gleich wieder unangenehm werden, sodass ich mein Atem schon hören konnte.
,,Warum bist du schon so früh hier? Ich habe in einer Stunde erst Schule!"fragte ich. Heute hatte ich um 10 Uhr Schule und um 13 Uhr aus. Frau Sanchéz war heute krank....
Er antwortete nicht auf meine Frage und sah müde auf die Straße.
,,Hallo?"ich sah ihn fragend an.
Wieder keine Antwort. ,,Ich denke du solltest mal ein wenig schlafen..."
Er verdrehte genervt seine Augen und fuhr sich mit der Hand übers Gesicht.
,,Hast du überhaupt geschlafen?"fragte ich wieder.
Okey das war genug. Jetzt würde ich nichts mehr fragen.
Als wir gerade zur Schule fuhren, bog Emre einfach ab.
,,Wohin fährst du?!"
,,Ich muss kurz etwas erledigen!"sagte er.
,,Und wieso nimmst du mich mit?! Lass mich hier kurz aussteigen!"
,,Das dauert zu lange!"sagte er und versuchte seine Augen offen zu lassen.
Emre's POV
Letzte Nacht war ich am Meer. Ich sah mir die Aussicht von meinem Auto aus an. Ich liebte es dort. Das war der einzige Ort an dem ich mich frei fühlen konnte. Als ich nachts wieder zurück zuhause war, konnte ich kaum schlafen. Ich musste dann früh wieder los um Zeynep zur Schule zu fahren. Auf dem Weg zu ihr bekam ich einen Anruf von meinem Vater. Er rief mich eigentlich selten an, also musste es was Ernstes gewesen sein.
Als ich ran ging, konnte ich meinen Ohren nicht glauben. Meine Mutter hatte einen Autounfall gehabt. Ich legte auf und endlich kam Zeynep aus dem Haus. Ich war immer noch unter Schock und musste sie so schnell wie möglich sehen. Ich machte mir solche Sorgen.
Als Zeynep einstieg, labberte sie mich die ganze Zeit voll, aber das einzige woran ich dachte, war an meine Mutter. Ich fuhr an der Schule vorbei und Zeynep fing wieder an zu meckern, aber ich ignorierte sie, da ich keine Zeit hatte um anzuhalten. Als sie endlich ihren Mund hielt, fuhr ich schneller.
Zeynep's POV
Dieser Junge war doch krank. Er wollte mich entführen!! Hoffentlich tat er mir nichts. Ich wusste dass er auch nicht anhalten würde, wenn ich betteln würde, also ließ ich es dabei. Ich würde meinem Vater alles sagen.
Irgendwann fuhr Emre langsamer und hielt vor einem Krankenhaus an. ,,Warte hier!"sagte er und stieg aus. Ehm nein?!
Wenn er mich schon mitnahm, dann wollte ich auch wissen warum!
Ich stieg aus und ging ihm hinterher. ,,Emre warum sind wir hier?"
,,Geh zurück zum Auto!"sagte er und lief schneller. Ich verneinte und er ignorierte mich. Ich versuchte mit seinen schnellen Schritten mitzuhalten. Als wir drinnen waren, ging er zur Rezeption. Hinter der Theke saß ein junger Mann. Ich schätze dass er mitte 30 war. ,,Die Zimmernummer von Zehra Kaan bitte"sagte Emre. ,,Eine Sekunde..."
Der junge Mann tippte schnell auf die Tastatur. ,,Zimmer 503 im fünften Stock!"
Emre ging ohne sich zu bedanken los. Wieder versuchte ich ihn einzuholen. Er lief zu einem Aufzug der noch offen stand. Wir gingen schnell rein und drückten auf die fünfte Etage. Als die Türen zu gingen, versuchte ich ihn zur Rede zu stellen.
,,Emre ich habe noch 40 Minuten bis zum Unterricht!" ,,Keine Sorge ich bringe dich pünktlich!"sagte er emotionslos.
Was war nur mit ihm??!
Als die Türen sich öffneten, ging ich ihm wieder hinterher. Als wir Zimmertüre 503 gefunden hatten, gingen wir leise rein.
Eine Frau lag auf einem Krankenbett.
,,Anne...??"ging Emre auf sie zu.
Bitte??
Sie war Emre's Mutter??
Jetzt verstand ich einiges. Wie konnte ich nur so unverschämt sein?
Der Junge brachte mich zur Schule und zurück und jetzt lag seine Mutter hier und ich meckerte hier nur rum.
Ich schämte mich so sehr. Ich konnte und wollte es gar nicht glauben.
Als ich rein ging, schloss ich die Tür hinter uns zu. Ein Mann saß neben seiner Mutter, der mich anlächelte. Es war bestimmt sein Vater. Emre küsste sofort die Hände seiner Mutter.
,,Wie gehts dir??"fragte er sofort. ,,Mir gehts gut! Der Doktor meinte, dass ich nichts Schlimmes abbekommen habe, außer ein paar blaue Flecken..."sagte sie.
,,Zum Glück"sagte er.
,,Wo ist dein Bruder?"fragte sie plötzlich. Emre's Blick veränderte sich sofort und er stand auf. ,,Er kommt nicht mehr und das weißt du!"
Hatte er einen Bruder? Der Arme...
Seine Mutter sah ihn enttäuscht an. Als würde sie eher den Bruder an seiner Stelle haben, statt ihn. Emre fühlte sich in dem Moment unwohl, das merkte man an seiner Haltung.
,,Mein Junge, deiner Mutter geht es gut! Du kannst mit deiner Freundin was Essen gehen!"sagte sein Vater und zeigte mit seinem Blick auf die Türe.
Ehm Freundin??
Sein Vater umarmte ihn noch und dann kam Emre aus dem Zimmer.
Als ich zu Emre sah, glaubte ich meinen Augen nicht. Emre's Augen wurden glasig und er ging Richtung Türe. Ich konnte die Situation gar nicht realisieren... Ich ging Emre hinterher. Diesmal war er viel zu schnell. Ich kam gar nicht mit. Als er sich ins Auto setzte, setzte ich mich schnell rein, bevor er noch ohne mich weg fuhr.
Emre sah auf sein Lenkrad und musste kurz wieder zu sich kommen. Das verstand ich natürlich.
Ich traute mich nichts zu sagen.
Aber seine glasigen Augen ließen mich seinen Schmerz spüren.
,,Ist alles gut?"traute ich mich endlich zu fragen. Er antwortete nicht und startete den Motor. Ich ging nicht mehr auf ihn ein. Ich hatte noch 20 Minuten bis zum Unterricht. Als er vor der Schule anhielt, sah ich ihn kurz an.
,,Wenn du möchtest, können wir etwas unternehmen, so lenkst du dich ab?"schlug ich vor. ,,Dafür brauche ich nicht dich!"sagte er plötzlich.
Oha?!
Der war hart...
,,Ahmm..."ich stieg dann aus dem Auto.
,,War nur ein Vorschlag..."sagte ich und ging dann auch Richtung Schulgebäude. Der Gedanke dass Emre so verzweifelt war, ließ mich unruhig. Heute hatten wir Herr Schneider als Vertretung für Frau Sanchéz. Wie immer konzentrierte ich mich im Unterricht für etwas anderes. Emre tat mir so Leid. Ich fragte mich, warum seine Mutter so komisch zu ihm war? Ich meine sie hatte einen Autounfall und er wollte sie unbedingt sehen. Ach was mach ich mir für Gedanken?
Es war sein Problem...
Meltem war heute nicht da. Das Mädchen ließ mich einfach alleine.
Als ich dann endlich aus hatte, ging ich raus aus dem Gebäude. Wieder sah ich das weiße Range Rover von Emre. Er war drinnen am Fenster angelehnt.
Ich sah Jenna, die ihn gerade anstarrte. Sie war kurz davor ihn anzusprechen. Das durfte ich nicht zulassen, weshalb ich schnell zu Emre rüber ging. Ich stieg in seinen Wagen und er sah mich fragend an.
Okey wenn jemand einfach so schnell ins Auto einsteigt, dann würde ich mich auch wundern.
Endlicht startete er den Motor.
,,Ist alles in Ordnung?"fragte ich. Er nickte und fuhr langsam los. ,,Möchtest du darüber reden?"
Ich wusste dass er jemanden jetzt brauchte. Jeder brauchte jemanden zum Reden.
,,Nein..." kam es von ihm.
Ich mochte diesen Typen vielleicht nicht, aber er tat mir Leid, und zwar sehr Leid.
Als wir beide kein Wort mehr sprachen, kamen wir schnell bei mir an. Ich stieg aus dem Auto aus und drehte mich noch kurz zu ihm.
,,Emre komm mich morgen nicht abholen und nimm dir ein wenig Zeit!"sagte ich, aber er sah mich kaum an.
Ich verdrehte genervt meine Augen und ging dann Richtung Haus.
Sogar wenn man ihm helfen wollen würde, ginge das nicht!
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Was sagt ihr zur Geschichte??

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Bodyguard
Teen FictionZeynep ist eine 17 jährige Schülerin, die gerade ihr Abitur macht. Sie ist bildhübsch, selbstbewusst und offen. Ihr Vater, Herr Ekrem, ist ein bekannter Geschäftsmann. Er vertraut ihr wenig und stellt für sie ein Bodyguard ein. Was wenn der Bodygua...