Kapitel 19

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Sie fing an ihm Auto rumzuschreien.
Ihr Vater hatte Recht. Sie war wirklich verrückt.
,,Das kannst du nicht machen!!"rief sie wütend. ,,Nur weil es mit uns nicht geklappt hat, heißt es nicht dass ich danach keinen anderen kennenlernen darf!!!"
Sie hatte Recht.
Trotzdem wollte ich das nicht.
Es kotzte mich einfach an, sie zu sehen wie ein anderer Junge mit ihr sprach.
Vielleicht war ich eifersüchtig, aber das war mir egal.
,,Doch! Das heißt es!!"
,,Mir kannst du nichts verbieten! Warte ab!!"sagte sie.
,,Nein, warte du ab!"sagte ich.
Wütend drehte sie sich zur Fensterseite.
Als wir vor ihrer Haustüre ankamen, stiegen wir aus. Ich ging sofort zu ihr rüber und zog sie am Arm mit in ihr Haus.
,,Hör auf! Das tut langsam weh!"rief sie wieder und versuchte ihren Arm raus zu ziehen.
Zum Glück hatte ich den Ersatz-Hausschlüssel von ihrem Vater bekommen.
Als ich die Tür öffnete, zog ich sie mit voller Wucht rein, sodass sie gegen die Kommode knallte.
,,Pass doch auf du Idiot!!"rief sie wütend.
Plötzlich kam ihr Vater und ihre Mutter.
,,Emre was ist los?!"fragte er.
,,Herr Ekrem sie hatten Recht! Ihre Tochter benimmt sich nicht richtig. Ich habe sie gerade mit einem Jungen erwischt. Ich konnte sie aber noch mitnehmen, sie ist fast in seinen Wagen eingestiegen!!"erzählte ich.
,,WASS?!!!"
Ihr Vater wurde plötzlich so wütend.
Zeynep stand zwischen der Haustüre und der Kommode. Sie sah mich mit großen Augen an.
Ihr Vater ging auf sie zu und gab ihr einfach eine Ohrfeige.
Was hatte ich getan??!!
Ich wollte nur dass sie Ärger bekommt und nicht Schläge!
Er fing an sie anzuschreien und Zeynep fing an zu weinen. Die Mutter versuchte ihren Ehemann zurück zu halten, aber erfolglos. Das konnte ich auch verstehen. Er war so wütend.
Ich sah wie Zeynep voller Angst versuchte weiter nach hinten zu gehen, obwohl hinter ihr die Haustüre war. Sie weinte und hatte einfach Angst. Es brach mir das Herz sie in so einem Zustand zu sehen.
Ich konnte mir das nicht länger ansehen und ging endlich dazwischen. Als der Vater ihr gerade wieder eine Ohrfeige geben wollte, ging ich vor Zeynep, die sich hinten schon runter bückte vor Angst. ,,Herr Ekrem, ich glaube das reicht schon! Sie hats verstanden."sagte ich und versuchte ihn zu beruhigen.
Er konnte sich nicht beruhigen.
,,Bring sie weg! Ich will sie nicht sehen! Sonst passiert wieder was! Bring sie weg!!"rief er wütend und ich nickte. Ich nahm Zeynep an der Hand und zog sie aus dem Haus. Sie kam weinend mit. Als ich ihre Hand nahm, spürte ich dass sie zitterte.
Ich öffnete die Autotür schnell und sie stieg ein. Als ich einstieg, fuhr ich direkt los.
Im Auto schluchzte sie immer noch. Ich bereute es ihrem Vater gesagt zu haben. Hätte ich einfach meinen Mund gehalten. Sie sprach kein einziges Wort. Okey, verständlich. Ihr Vater hat sie gerade geohrfeigt.
Ich musste mich einfach dafür entschuldigen.
Ich wollte nicht dass sie weint.
,,Es tut mir wirklich Leid-„
,,Lass mich bitte einfach..."unterbrach sie mich.
,,Nein ich kann nicht. Ich muss es dich einfach wissen lassen. Ich weiß es ist meine Schuld! Es tut mir auch wirklich Leid. Ich wollte dass du Ärger bekommst und mehr nicht!"rechtfertigte ich mich.
,,Ich habe Ärger bekommen. Bist du zufrieden?"sagte sie kalt und wusch ihre Träne weg. Sie sah mich kaum an und schaute weiter aus dem Fenster.
,,Ich wollte das nicht. Es tut mir wirklich Leid!"
,,Lass es jetzt einfach..."unterbrach sie mich wieder. ,,Kannst du es nicht einfach vergessen?!"schoss ich raus.
Scheisse, das würde sie jetzt falsch verstehen.
,,Vergessen?!!!"wurde sie sauer.
,,Wegen dir hat mich mein Vater geschlagen!!!
Du hast die Beziehung zu meinem Vater kaputt gemacht!! Jetzt habe ich keinen mehr, wegen dir!!!"fing sie wieder an zu weinen.
Ich konnte es einfach nicht ertragen wenn sie weinte. Mir tat das noch mehr weh.
Ich musste kurz an der Seite anhalten.
,,Okey warte steig aus!"sagte ich.
Ich stieg genauso aus und ging zu ihr rüber.
Ich zog sie zu mir und umarmte sie endlich.
Zuerst versuchte sie mich wegzudrücken, aber danach ließ sie nach.
Jetzt brauchte sie jemanden und der jemand wollte ich sein. Endlich legte sie ihre Arme um mich und weinte sich einfach aus.
Sie weinte sich aus und ich spürte jeden Schmerz.
,,Glaub mir, es wird besser werden!"sagte ich und streichelte ihre Haare runter. Als ich ihr die Haare runter strich, kam mir ihr Geruch entgegen. Sie roch so schön süß.
,,Ich werde alles wieder gerade biegen, vertrau mir!"sagte ich.
5 Minuten später
Als wir uns entfernten, setzten wir uns wieder ins Auto. Ich hatte im Auto immer Taschentücher, also gab ich ihr eins, damit sie ihre Tränen weg wischen konnte.
,,Wohin fährst du?"fragte sie. ,,Ich weiß es nicht. Wo möchtest du hin?"
Sie zuckte mit den Schultern. Ich entschied mich an der Tankstelle anzuhalten und Benzin zu holen. Zeynep blieb im Wagen. Als ich bezahlen ging, kaufte ich noch paar Schokoladen für Zeynep. Vielleicht hatte sie ja Lust etwas Süßes zu essen.
Ich nahm alles mit und ging ins Auto.
Sie sah mich nicht an und schaute aus dem Fenster. Als ich einstieg, sah sie kurz zu mir rüber. ,,Ich hab dir paar Süßigkeiten geholt"sagte ich. Plötzlich fing sie wieder an zu lächeln.
,,Ich liebe Bueno"sagte sie und öffnete die Packung. ,,Ich hab auch noch Toblerone geholt"sagte ich. Nachdem sie den ersten Bueno zu Ende aß, holte sie direkt den nächsten.
,,Danke"sagte sie mit vollen Mund. Ich musste lachen, weil sie irgendwie voll süß aussah.
Ich entschied mich zu mir nachhause zu fahren. Heute Nacht sollte sie bei mir schlafen. Ihr Vater wollte sie sowieso nicht sehen und jetzt hatte sie auch niemanden außer mich.
Ich fuhr zu mir nachhause. Auf dem Weg ist Zeynep im Auto eingeschlafen.
Sie tat mir so Leid. Ich hatte immer noch diese Schuldgefühle. Ich wollte nicht dass es ihr so schlecht ging.
Als wir endlich da waren, stieg ich aus und ging zu ihr rüber. Als ich ihren Gurt öffnete, wachte sie auf. Sie bemerkte dass wir da waren und sah verwirrt durch die Gegend. Das war weil sie müde war. Ich nahm sie auf die Arme und sie legte ihren Arm um meinen Nacken.
Es war noch nicht mal eine Minute vergangen und sie ist schon in meinen Armen wieder eingeschlafen.
Ich lief leise ins Haus rein, da es schon sehr spät war. Als mir meine Mutter plötzlich entgegenlief, blieb sie stehen.
,,Ist sie das Mädchen vom Krankenhaus?"fragte sie. Ich nickte.
,,Ich komme gleich"sagte ich. Zeynep wurde langsam schwer. Wie viele Buenos hatte sie bitte gegessen?
Als ich mein Zimmer betritt, ging ich zu meinem Bett rüber und legte sie langsam drauf. Danach legte ich meine Bettdecke über sie. Für einen kurzen Moment sah ich sie noch an. Sie war so schön. Ich küsste sie leicht auf den Kopf und ging dann nach oben zu meiner Mutter. Ich musste ihr das ja erklären.
,,Anne, was war?"fragte ich.
,,Wie was war? Du bringst ein Mädchen in deinen Armen nachhause und wunderst dich wenn ich etwas frage??"
,,Anne sie ist nicht irgendein Mädchen."
,,Stimmt, sie ist deine Freundin"
,,Nein sie ist nicht meine Freundin!"
Meine Mutter sah mich fragend an.
,,War sie nicht im Krankenhaus zu Besuch?"
,,Anne ja, aber sie ist nur die Tochter von Herr Ekrem"erklärte ich ihr.
,,Was???!! Du bringst sie schön nachhause!"sagte sie.
,,WAS?! WARUMM??"
,,Die Tochter deines Chefs ist Tabu für dich!Bring uns nicht in Schwierigkeiten!!"
,,Anne der Vater hat mich doch eben geschickt sie mitzunehmen! Er war wütend auf sie und wollte sie nicht sehen. Sie hat keinen anderen außer mich jetzt."erklärte ich.
,,Hmm ich denke eher dass du verliebt bist"
,,Oaaa was?? Nein...!!"
Sie trank ihr Glas Wasser und ging dann wieder. ,,Iyi geceler"(Gute Nacht)sagte sie und ging. Ich war auch müde geworden, also ging ich runter in mein Zimmer und legte mich auf mein Sofa...

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