Am nächstes Morgen weckte mich mein Handy aus meinem traumlosen Schlaf. Nebenan hörte ich schon den Föhn von Katie.
Ich habe gestern Nacht noch oft wach gelegen und darüber nachgedacht, ob ich Ryan wirklich um Hilfe bitten sollte. Auf der einen Seite hatte ich etwas Angst vor ihm, Angst davor, dass er mich nur auf den Arm nimmt. Auf der anderen Seite hoffte ich, dass er mir helfen könnte. Am Ende war ich dabei geblieben, dass ich nachher meinen Bauchgefühl vertrauen würde.
Ich zog mich schnell an. Meine Haare band ich mir zu einen Zopf zusammen. Unten in der Küche warteteten Mike und Kevin bereits auf uns. Katie und ich nahmen schnell zwei Brotscheiben aus dem Korb und belegten sie uns schnell.
"Kommt ihr beiden?", rief Mike aus dem Flur und öffnete bereits die Haustür. Katie und ich liefen zu den Zwillingen und fuhren zusammen zu Schule.
Mike parkte sein Auto auf dem Schulparkplatz und stieg aus. Ich hatte gerade die Autotür geschlossen, als ich bereits das Kribbeln in meinem Nacken bemerkte. Ich drehte mich zu dem schwarzen Wagen um, der anscheint das Eigentum von Matt war. Zumindest stieg er auf der Fahrerseite aus. Die Beifahrertür wurde geöffnet und Ryan stieg aus. Er trug heute eine Lederjacke, die ihn echt gefährlich aussehen ließ. Sein Blick lag auf mir, als er die Motorhaube umrundete und sich neben Matt stellte. Matts Blick wanderte zu mir und nickte mir kurz lächelnd zu. Ich versuchte das Lächeln zu erwidern, was mir hoffentlich auch einigermaßen gelang. Kurz tauschten die Beiden einige Worte miteinander, als Jack dazu trat. Im Schlepptau hatte er Holly, die sofort zu uns gelaufen kam, als sie uns erblickte.
"Hey. Ist alles in Ordnung mit dir Olivia? Du siehst nicht gerade gut aus." Holly sah mich besorgt an. Ich versuchte zu lächeln.
"Es geht. Meine Großmutter kommt nach London." Erschrocken hielt sie sich die Hand vor den Mund machte große Augen. Hinter ihr sah ich Ryan, der mich besorgt ansah. Sein Kiefer spannte sich an und seine Hände ballte er zu Fäusten, als würde er versuchen nicht die Beherrschung zu verlieren.
"Und jetzt?"
Katie übernahm für mich das Antworten. "Wir hoffen das es gut geht. Schließlich ist Olivia ja damals abgehauen ohne ein Wort zu sagen. Wenn unsere Großmutter sie aufspührt, wird sie sie mit Australien mitnehemen und dort verheiraten. Sie würde nicht mehr alleine gelassen werden."
Holly sah mich geschockt an. "Das ist ja furchtbar. Kann ich euch helfen?"
Das Klingeln der Schulglocke unterbrach uns und wir liefen zum Eingang. Dort standen immer noch Ryan zusammen mit den anderen Beiden. Gemeinsam gingen wir durch die Tür.Ich spürte eine warme große Hand schützend an meinen Rücken, die mich leicht nach vorne schob. Dem Kribbeln zu urteilen, war es Ryan. Ich drehte mich um und sah sofort in seinen eisblauen Augen, die mich anfunkelten. Der Blickkontakt wurde aber von einer ganz bestimmten Stimme unterbrochen, welche durch den Schulflur klang.
"Ryan, mein Schatz. Hier bin ich." Sophie kam auf uns zugelaufen und warf sich Ryan um den Hals. Er ging einige Schritte zurück um nicht das Gleichgewicht zu verlieren. Ich warf einen Blick über meine Schulter und sah wie er versuchte ihre Arme von seinem Hals zu lösen. Sein Blick lag immer noch auf mir. Matt stand einige Schritte neben den Beiden und beobachtete das Schauspiel. Katie zog mich am Arm in Richtung Unterrichtsraum.
Wir hatten die erste Stunde Geschichte und mussten uns die Geschichte der alten Römer anhören. Ich war gerade dabei mir Notizen von der Tafel abzuschreiben, als mein Handy vibrierte. Zögernd holte ich es heraus, nicht ohne auf den Lehrer zu achten, ob gerade zu mir schaute. Halb mit der Angst , dass es eine Nachricht von meinem Onkel war, der mir schrieb, das ich sofort das Land verlassen musste, öffnete ich die Nachricht.
Ist bei dir alles in Ordnung? Du bist ziemlich durcheinander mit deine Gedanken.
Die Nachricht war von Ryan, der mal wieder in meine Gedanken unterwegs war.
Ich fing an zu tippen.
Du hörst meine Gedanken bis zu dir hin?
Die Antwort dauerte ließ nicht lange auf sich warten.
Ja. Ich bin in dem Raum über euch.
Unwillkürlich ging mein Blick nach oben und überlegte wo er wohl gerade saß. Mein Handy vibrierte kurz in meiner Tasche. Kurz schaute ich zu Katie, die neben mir saß. Aber sie konzentrierte sich auf den Lehrer und auf das was auf der Tafel stand.
Ich kann dir schwer beschreiben wo ich sitze.
Empört stieß ich Luft aus und fing an zu tippen.
Raus aus meinen Gedanken.
Danach schmieß ich mein Handy zurück in meine Tasche und konzentrierte mich wieder auf meinen Lehrer.
Katie und ich hatten die letzte Stunde vor der Mittagspause zusammen, wodurch wir zusammen zur Cafeteria gingen. DIe Cafeteria war schon sehr voll und wir fanden nur mit Mühe einen freien Tisch, wo wir uns auch gleich niederließen.
Holly kam bereits mit einem Tablet voll mit Essen auf uns zu und setztes sich gegenüber von mir hin. Katie war gerade aufgestanden um sich etwas zu holen, als ich plötzlich das Kribbeln merkte. Am Eingang der Cafeteria stand Ryan zusammen mit Matt und Jack. Die drei schauten sich im Raum und fanden keinen freien Tisch mehr, worauf hin Jack zu uns wandte und auf uns zukam. Holly winkte ihrem Bruder freundlich zu. Dieser ließ sich neben seiner Schwester nieder und zwinkerte mir zu.
"Ich hoffe du hast nichts dagegen, wenn wir uns zu euch gesellen?" Verdutzt schüttelte ich nur mit dem Kopf. Ich spürte deutlich seine Präsenz hinter mir. Sie stach sich förmlich in meinen Rücken rein. Kurz darauf wurde der Stuhl neben mir hervor gezogen und Ryan ließ sich neben mir nieder. Zur Empörung von Katie, welche gerade mit einem vollem Tablett wieder zurück kam. Sie sagte allerdings nichts, aus Angst sich mit Ryan anzulegen und setzte sich neben Holly. Matt hatte sich neben Ryan gesetzt und fing an mit Jack zu sprechen. Hätte mir jemand vor einer Woche gesagt, dass ich mit Werwölfen, wo ein Alpha und ein Beta sich runter befanden, zusammen friedlich an einem Tisch sitzen würde. Ich hätte ihn ausgelacht.
Katie gab mir ein Sandwich, welches sie mir mitgebracht hatte, über den Tisch hinweg. Ich sah sie dankend an. Ihr Blick fiel misstrauisch auf Ryan, der neben mir saß und sich mit Matt und Jack unterhielt. Ich hob entschuldigend die Schulter und fing mein Sandwich an zu essen.
Immer wieder merkte ich seinen Blick auf mir. Holly unterhielt sich mit Katie über eine Hausaufgabe.
Als es zum Ende der Mittagspause klingelte, handlete ich eher in einer Kurzschlussreaktion. Ryan erhob sich gerade zusammen mit den anderen Werwölfen und wollte gerade los gehen, als ich ihn meinen Gedanken ansprach. Er blieb sofort wie angewurzelt stehen und schaute mich erwartungsvoll an.
Ich brauche deine Hilfe, dachte ich und hoffte er würde es verstehen.
Er lächelte mich an, was meinen gesamten Körper sofort in Flammen aufgingen ließ und nickte mir zu. Danach verließ er die Cafeteria, ohne auf Matt und Jack zu warten. Matt war mir einen erstaunten Blick zu und kam auf mich zu. Er beugte sich zu mir runter an mein Ohr.
"Ich kann mich täuschen, aber ich werde das Gefühl nicht los, dass er deine Gedanken hören kann" Er sprach sehr leise, sodass uns hoffentlich die Anderen nicht hörten. Er zwinkerte mich kurz zu und ging dann zusammen mit Jach aus dem Raum.
Holly fing an zu lachen. Anderes als Katie, die stand mit weit aufgerissen Mund da und starrte die Tür an, aus der die drei Werwölffe eben verschwunden waren.
"Nimm es mir nicht übel, aber seid dem du hier bist, ist es echt nicht langweilig. Du bist ein wahrer Wolfs-Magnet.", kicherte sie.
Ich hoffe euch gefällt das Kapitel:)
Viel Spaß:)
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Werwolf vs Werkatze - My Mate
WerewolfWerwölfe und Werkatzen sind schon seit Jahrhunderten verfeindet. Doch was passiert, wenn eine Werkatzen nach London zieht? Genau in ein Revier voll von Werwölfen.. Der 18 jährige Ryan wird irgendwann mal der Alpha des Rudels und nimmt seine Aufgabe...