Die letzten Stunden bis Schulende vergingen recht schnell. Zusammen mit Holly, mit der ich die letzte Stunde hatte, ging ich in Richtung Parkplatz. Wir wollten uns dort mit Katie treffen, um dann zusammen in die Innenstadt zu fahren um dort etwas zu essen.
Katie stand schon an eines der Autos, als wir auf sie zu kamen. Lächend kam sie uns entgegen und umarmte uns zur Begrüßung.
Zu dritt fuhren wir mit dem Bus in die Stadt und gingen in ein kleines Café in der Einkaufsmeile. Wir setzten uns an einen Tisch am Fenster und bestellten uns bei der Bedienung jeder einen Kaffee. Wir unterhielten uns über belangloses Zeug.
"Das war der Wahnsinn wie du Ryan geschlagen hast.", meinte Katie und nahm einen Schluck von ihrem Kaffee. Holly nickte ebenfalls kräftig mit dem Kopf.
Ich lenkte meinen Blick zu der Menschenmenge, welche am Fenster vorbei gingen."Es wird langsam Zeit, dass Ryan seinen Mate vorstellt. Der Alpha möchte sein Amt ablegen, wenn Ryan Abschluss hat. Mit anderen Worten würde ab da Ryan übernehmen. "
Katie warf mir einen kurzen Blick zu, ehe sie sich wieder auf ihren Kaffee konzentrierte. Holly sah zwischen mir und Katie skeptisch hin und her. "Ihr verheimlicht mir doch etwas."
Ehe ich etwas Antworten konnte, lenkte mich ein Schrei ab. Draußen in der Fußgängerzone stand ein kleines Mädchen mit schwarzen Haaren und weinte.
"Das ist doch...", fing Holly an zu reden. Doch ich hörte nicht mehr zu. Mein Instinkt übernahm. Ich stand auf und ging nach draußen zu dem Mädchen.Das Mädchen starrte mich mit ihrem eisblauen Augen an, als ich mich ihr näherte. Sie kam mir irgendwie bekannt vor. Ich verwarf den Gedanken jedoch sofort und konzentrierte mich nur auf das kleine Mädchen.
"Ist alles in Ordnung?", frage ich sie und kniete mich vor ihr hin. Sie wischte ihre Tränen mit ihrem Ärmel weg.
"Ich finde meinen Papa nicht."
Die Kleine tat mir wirklich sehr leid. "Wie heißt du denn?", fragte ich das kleine Mädchen."Emily.", beantwortete sie meine Frage. "Also Emily, wo hast du deinen Papa denn zuletzt gesehen?"
Emily schien zu überlegen. Auf jeden Fall sah sich nachdenklich um. Plötzlich fingen ihre blauen Augen an zu strahlen.
"Ja, das letzte Mal war er beim Brunnen." Ich lächelte sie an. "Na siehst du. Jetzt kannst du ihn bestimmt finden.""Emily.", hörte ich eine Stimme rufen. Hinter Emily tauchte ein großer Mann auf. Er strahlte eine Autorität aus, sodass es nur Einer sein konnte.
Der Alpha.
Ryans Vater.
Er war im Mittlerem Alter und genau so groß, wenn nicht noch größer, wie sein Sohn. Die dunklen Haare hatte Ryan wohl von seiner Mutter geerbt. Ryans Vater hatte blonde Haare, die schon leicht grau durchsträhnt waren. Er trug einen Vollbart, den er aber kurz hielt. Seine Haltung sprühte Stolz aus. Sein Gesichtsausdruck hatte etwas Grimmiges an sich, der sich jedoch aufhellte, als er Emily sah.
"Papa!", rief Emily und lief zu dem Alpha.
Papa? Das kleine Mädchen war seine Tochter?
Langsam bekam ich den dominanten Hundegeruch in die Nase. Ryans Duft war sehr ähnlich zu seinem. Aber dieser Geruch hatte etwas bedrohliches an sich. Ryan hatte mir nie verraten, dass er eine kleine Schwerster hatte.
Der Alpha ließ sein Blick nun von seiner Tochter ab und sah stattdessen mich an. Ich bekam sofort einen Kloß im Hals unter seinem Blick. Sein kalter Blick traf mich bis ins Mark. Langsam kam er in meine Richtung.
"Du bist also Olivia?", fragte er mich, mit einer sehr tiefen Stimme. Langsam nickte ich.
Theoretisch wusste ich wie man sich vor Autoritätspersonen verhielt., wir hatten selbst welche im Clan in Australien, aber jetzt gerade hatte ich einfach nur Angst vor ihm.
"Du bist also die Mietze, die aus Australien hier hin geflüchtete ist.", stellte er fest.
Emily hielt ihren Vater an der Hand fest. "Papa sei lieb zu ihr. Sie war ganz lieb zu mir."
Die Kleine war einfach süß. Ihr Vater warf einen kurzen Blick in die Richtung seiner Tochter, bevor er wieder mich ansah.
"Wenn das so ist. Ich würde sehr gerne dich und deine Familie in mein Haus in der Innenstadt einladen. Zum Abendessen. Am Freitag." Langsam kam er auf mich zu und blieb vor mir stehen.
"Ich lerne gerne meine Feinde kennen, bevor sie für mich eine Bedrohung werden." , fügte er noch leise hinzu, sodass nur ich es hören konnte.
"Schönen guten Tag Alpha.", begrüße Holly ihn und neigte ihren Kopf. Anscheinend waren Katie und Holly aus dem Café heraus gekommen und leisteten uns nun Gesellschaft.
"Holly Cook. Du verbringst deine Zeit also mit einer Mietze.", stellte er fest und sah Holly direkt in die Augen. Holly wich seinem Blick aus und nickte nur kurz.
Der Alpha ließ ein Schnauben hören du drehte sich wieder zu Emily um, die weiter weg stand und die Situation beobachtete.
"Na los. Wir wollen deine Mum nicht warten lassen, stimmts?" Er drehte sich noch einmal um. "Ich erwarte euch dann am Freitag Abend um 19 Uhr." Mit den Worten ging er zusammen mit Emily weg. Ich sah ihnen hinterher und merkte gar nicht das Katie mit mir sprach, bis sie mir auf dem Arm schlug.
"Hey! Hör mir zu. Wann wolltest du mir sagen, dass wir zum Abendessen ins Alphahaus müssen?" Mit schmerzverzehrten Gesicht rieb ich mir die Stelle wo sie mich geschlagen hatte. "Ich wurde gerade erst eingeladen."
Katie sah mich mit großen Augen an. "Ich habe nix zum anziehen. Holly Alarmstufe Rot. Ich brauche was zum Anziehen." Holly verdrehte nur ihre Augen.
Ich lerne gerne meine Feinde kennen, bevor sie für mich eine Bedrohung werden.
Was meinte er damit? Ich war noch keine aktive Bedrohung für ihn.
Als wir wieder zu Hause ankamen, ließ Katie gleich ins Haus um ihrer Mutter von der Einladung zu erzählen. Tante Isabel wich jegliche Farbe aus dem Gesicht, als sie es hörte. Onkel Daniel wunderte sich etwas, nahm es aber im Allgemeinen recht positiv auf. Er empfand es sogar als Ehre. Der Alpha lud anscheinend nicht oft ein. Zumindest keine Werkatzen.
Nach dem Abendessen lag ich noch lange wach im Bett und starrte die Wand an. Irgendwas fehlte mir. Mein Herz fühlte sich so leer an. Was genau es war wusste ich, zumindest zu dem Zeitpunkt noch nicht.
Heyy meine Lieben,
zuerst es tut mir so leid, dass ein Monat kein Update kam. Ich hatte viel zutun und kam selten zum Schreiben. Ich hoffe das Kapitel gefällt euch. :) Ich bin schon sehr aufgeregt, dass Kapitel vom Abendessen zu schreiben.
Schreibt mir gerne Ideen oder Verbesserungsvorschläge :)
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Werwolf vs Werkatze - My Mate
WerewolfWerwölfe und Werkatzen sind schon seit Jahrhunderten verfeindet. Doch was passiert, wenn eine Werkatzen nach London zieht? Genau in ein Revier voll von Werwölfen.. Der 18 jährige Ryan wird irgendwann mal der Alpha des Rudels und nimmt seine Aufgabe...