Stumm starten wir uns an. Keiner war bereit irgendwas zu sagen.
Schließlich trat Ryan einen Schritt nach vorne. Er war viel größer als ich. Eingeschüchtert ging ich ein Schritt zurück. Er blieb daraufhin gleich stehen und sah mich abwartend an.
Du brauchst keine Angst vor mir zu haben. Ich würde dir niemals etwas tun können.
Seine körperlose Stimme hallte in meinem Kopf. Ich legte meinen Kopf schief. Ryan ließ seinen Blick über meinen Körper gleiten. Unter seinen Blick stellten sich mein Fell auf dem Rücken auf. Alles in mir schrie, dass ich weg laufen sollte, aber sein Bick hielt mich gefangen.
Er kam mir wieder näher und blieb kurz vor mir stehen. Langsam ließ er seinen Kopf sinken und stieß mit seine Nase an meine. Die Geste traf mich wie ein Blitz. Noch nie hatte ich so etwas gespürt. Ryan schien es gleich zu gehen, denn er wollte die Geste wiederholen. Ich kam ihm jedoch zuvor und ging wieder einige Schritte rückwärts. Ryan sah mich sehnsüchtig hinterher, blieb jedoch stehen und betrachte mich aus der Ferne.
Warum bist du weggelaufen?
Ich sah ihn in die Augen.
Warum bist du hier? Müsstest du dich deinen Sieg feiern.
Ryan schüttelte mit seinem Kopf.
Warum verstehst du es nicht einfach?
Was sollte ich verstehen? Ich wusste, dass etwas zwischen uns war, das uns verband. Es würde aber niemals funktionieren. Laut seiner Herkunft waren wir von der Mondgöttin füreinander bestimmt. Daran glaubte nur mein Volk nicht. Bei uns gab es nur selten Liebe. Meist wurden wir Weibchen verkauft an ein Männchen von einem anderen Clan. Ich sollte ja auch einen Kater aus dem Nachbarclan heiraten. Bei uns im Clan waren Weibchen nicht viel wert.
Ryan bitte lass mich alleine.
Langsam ließ er sich nach unten gleiten, sodass er sich gemütlich hinsetzten konnte. Er wollte anscheinend nicht gehen. Ich verdrehte meine Augen und ließ mich ebenfalls nieder.
Ich habe denn gleichen Schmerz gespürt, als Sophie mich geküsst hat. Es tut mir leid. Ich konnte... sie war so schnell, dass ich überhaupt nicht reagieren konnte.
Schon alleine die Erwähnung ihres Namen schmerzte. Er hatte gespürt, dass es mir weh tat? Langsam wandte ich den Blick ab und ließ meinerseits den Blick über seinen Körper gleiten. Selbst für ein Werwolf war verdammt groß. Jeder der noch bei klaren Verstand war würde ihn niemals herausfordern. Sein pechschwarzes Fell glänzte im Sonnenlicht. Ich hätte wetten könne, dass sich unter diesem Fell perfekt trainierte Muskeln versteckten.
Ich war so vertieft ihn so betrachtet, dass ich bei dem Knurren, das er hören ließ, erschrak. Mein Blick ging wieder zu seinen Augen.
Oh..
Ihm gefiel, dass ich ihn betrachtete. Langsam erhob er sich und kam wieder auf mich zu. Diesmal konnte ich mich nicht bewegen. Sein Blick hielt mich gefangen. Ganz langsam kam er auf mich zu. Ich musste den Kopf heben, als er schließlich vor mir stand. Er ließ den Kopf sinken und strich damit über meine Kopf. Ein Kribbeln ließ mein Körper erschaudern, ausgehenden von dem Punkt wo er mich berührte. Ich ließ mich in die Berührung fallen und genoss sie. Ich brauchte diesen Trost jetzt einfach.
Du schnurrst ja
Abrupt hob ich den Kopf und sah ihn an. Hatte ich geschnurrt? Oh nein war das peinlich. Beschämt versteckte ich meinen Kopf unter meinen Pfoten. Ryan stieß mich drauf hin erneut mit dem Kopf an.
Können wir das bitte kurz vergessen und uns wegen heute Abend unterhalten?
Ich hob den Kopf und nickte. Es brachte nix, sich wegen dem Vorfall zu unterhalten. Das Treffen mit dem Alpha, seinem Vater, war wichtiger. Davor hatte ich Angst.
Wollen wir in Menschenform sprechen?
Sich die gesamte Zeit nur in Gedanken zu unterhalten kam mir komisch vor. Um Ryans Schnauze bildete sich ein dreckiges Grinsen. Fragend sah ich ihn an.
Gerne. Allerdings siehst du mich dann nackt. Ich nehme an, dass du ebenfalls keine Kleidung hier in der Nähe hast.
Ich ries meine Augen auf. Daran hatte ich gar nicht gedacht. Als ich mich verwandelte hatte, war meine Kleidung zerrissen. Ich hatte gar nicht daran gedacht sie auszuziehen. Ich wollte einfach nur weg. Ryan schien meine Gedanken gelesen zu haben.
Keine Sorge. Matt hat Katie Bescheid gegeben. Sie kommt zum Wald und bringt dir Kleidung. Matt bringt sie.
Ich vergaß immer, dass sie sich unter Werwölfen über Kilometer unterhalten konnten.
Wie soll ich mich nachher bei deinem Vater verhalten?
Er sah mich nachdenklich an.
Am besten normal. Beweise ihm deinen Respekt, dann wird er dich akzeptieren.
Ich nickte kurz. Deine Schwester ist süß.
Ryan lächelte. Sie mag dich. Sie hatte mir gleich von dir erzählt, als sie Zuhause ankam.
Plötzlich war ein anderer Geruch in der Luft. Ein Geruch den ich ebenfalls bereits schon kannte jedoch nicht zuordnen konnte. Ryan hatte ihn ebenfalls gewittert, das merkte ich, denn seine Nase bewegte sich. Noch bevor ich reagieren konnte, sprang ein brauner Wolf auf die Lichtung und sah uns neugierig an. Matts Augen wanderten zwischen mir und Ryan hin und her. Was machte Matt hier?
Mein Vater möchte mit mir sprechen. Ich muss gehen.
Mir war klar, dass die Beiden sich auch über Gedanken unterhalten konnten. Nur ich nicht, da ich eine Werkatze war und kein Werwolf. Ich stand vorsichtig auf und ging an Ryan vorbei, dieser beobachtete mich neugierig und legte seinen Kopf schief. Mit vorsichtigen Schritten näherte ich mich Matts Wolfgestallt. Seine Fellfarbe war seine Haarfarbe als Mensch. Er war fast so groß wie Ryan, was wahrscheinlich daran lag, dass Matt zukünftiger Beta war.
Matt betrachtete mich seinerseits. Wahrscheinlich hatte er noch nie eine Werkatze in ihrer Tierform gesehen. Unser Blickkontakt wurde jedoch von Ryan unterbrochen, der sich ruckartig zwischen uns stellte. Ein leises Knurren war zu höre. Ich sah an ihm vorbei zu Matt. Sein Blick lag auf Ryan. Eine Andeutung von einem Grinsen war um seine Schnauze zu sehen. Ryans Knurren wurde lauter. Ich stieß mit dem Kopf an, um ihn davon abzuhalten auf Matt los zu gehen. Ryan drehte sich verwundert zu mir um und sah mich an.
Tu ihm doch nichts. Er ist dein bester Freund.
Matt schien zu merken, dass wir uns unterhielten. Sein Blick wanderte erneut zwischen uns Beiden. Ich würde zu gern wissen worüber die Beiden sich unterhielten. Nur leider war das nicht möglich. Eigentlich konnten sich Werkatzen untereinander auch nicht über Gedanken unterhalten. Das war eine Stärke, die nur den Werwölfen zuteil wurde. Ein weiterer Grund warum ich Ryan glauben sollte. Ich konnte mich mit ihm unterhalten.
Weißt du den Weg zurück?
Ich nickte leicht mit dem Kopf.
Okay. Bis später.
Er bewegte sich langsam auf mich zu, so als wollte er mich noch einmal berühren. Ich merkte dem Moment wo er sich an Matts Anwesenheit errinerte. Er wandte sich mit einem Nicken von mir ab und verschwand zusammen mit Matt in den Wald. Matt nickte mir vorher als Abschied einmal zu.
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Hey!
Ich hoffe Euch gefällt das Kapietel. Im nächsten Kapitel werden wir beim Alpha Zuhause sein.
Für Verbesserungsvorschläge oder Ideen habe ich immer ein offenes Ohr.
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Werwolf vs Werkatze - My Mate
WerewolfWerwölfe und Werkatzen sind schon seit Jahrhunderten verfeindet. Doch was passiert, wenn eine Werkatzen nach London zieht? Genau in ein Revier voll von Werwölfen.. Der 18 jährige Ryan wird irgendwann mal der Alpha des Rudels und nimmt seine Aufgabe...