#36 Matts Kleiner Bruder

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Kurze Frage: Hättet Ihr Lust auf ein Kapitel aus der Sicht von Ryan? Könnt Ihr mir ja gerne mal schreiben. :)

Nach dem Essen wurden alle anwesenden Gäste in den Salon gebracht. Jeder von uns bekam ein Champagnerglas in die Hand gedrückt. 

Onkel Daniel stand noch immer mit seinen Arbeitskollegen zusammen und die Zwillinge standen bei Leuten aus der Mannschaft. Holly hatte sich zu uns gesellt, zusammen mit ihrem Bruder Jack. Unauffällig schaute ich mich im Raum um und fand Matt, der beim Alpha stand. Mit ernster Miene hörte er sich an was der Alpha ihm sagte. Sein Blick huschte währenddessen im Raum umher und blieb am Ende bei mir hängen. Nachdem der Alpha ihn entlassen hatte, kam er direkt auf unsere Gruppe zu und lehnte sich zu mir rüber. 

"Kann ich kurz mit dir unter vier Augen sprechen?", fragte er mich leise ins Ohr. Unsicher nickte ich und folgte ihm. Er führte mich in den Flur und blieb vor der Treppe stehen. Eine Bedienstete kam zu uns und fragte, ob wir noch was bräuchten. Woraufhin Matt es verneinte und sie bat uns alleine zu lassen. 

"Natürlich Mr. Turner." Mit einer leicht angedeuteten Verbeugung ging sie mit schnellen Schritten wieder zurück in die Küche und verschloss die Tür. 

Erwartungsvoll sah ich Matt an. Er kniff sich kurz in den Nasenrücken, bevor er sich zu mir umdrehte. 

"Hör zu, ich bin überhaupt nicht in der Stellung dir zu sagen, was du zu tun hast und was nicht. Aber bitte versetzt dich in Ryans Lage. Er musste mit ansehen, wie sein Mate mit einem anderen Kerl sprach und auch noch Spaß dabei hatte."

Ich verschränkte die Arme vor meiner Brust und versuchte Matts Blick auszuweichen. Ich sah stattdessen zu dem Bild, welches ich mir vor dem Essen angeschaut hatte.

"Wo ist er jetzt?", fragte ich Matt leise, den Blick nach wie vor stur auf dem Bild.  

Matt stieß frustriert die Luft aus. "Ich weiß es nicht genau. Ich schätze im Wald, damit er sich abreagieren kann. Sein Wolf war schon verdammt nah an der Oberfläche vorhin. Wäre er nicht aus den Raum gestürmt....Himmel, wer weiß was noch passiert wäre."

"Was soll das heißen 'abreagieren'?", fragte ich ihn. Matt kam zwei Schritte näher zu mir und stand nun dich vor mir, sodass ich gezwungen war ihm in die Augen zu schauen. Braune Augen betrachteten mich aufgewühlt. 

"Er ist im Wald und lässt seinen Wolf frei." 

Mechanisch nickte ich. Ich wollte mir nicht von Ryan vorschreiben lassen mit wem ich reden konnte und mit wem nicht. Aber mein Herz zog sich schmerzhaft  zusammen, wenn ich daran dachte, wie er gerade am Leiden war wegen mir.

"Dem Alpha ist es egal, wie er sich aktuell verhält. Für ihn spielen die Hormone seines Sohnes verrückt, weil er seinen Mate gefunden hat. Für den Alpha ist es nur wichtig, dass es einen Nachkommen geben wird und das schon sehr bald."

Ein flaues Gefühl machte sich in meinen Magen breit bei seinen Worten. Energisch schüttelte ich mit dem Kopf und ließ mich auf die Treppenstufe sinken. Das würde wirklich niemals passieren. 

"Ich hoffe nur, dass ihm keiner aus dem Rudel begegnet?", murmelte Matt vor sich hin. Fragend hob ich meinen Blick und sah ihn an. 

Zerknirscht kratzte er sich am Hinterkopf. "Naja. In dem Zustand, in dem er gerade ist, würde er sogar mich angreifen. Er ist gerade komplett mit den Nerven am Ende."

Ich wollte noch etwas erwidern, wurde jedoch unterbrochen. Die Tür zum Salon wurde geöffnet und zum Vorschein kam ein kleiner Junge. Er konnte kaum älter als acht sein. Langsam, nahe zu schüchtern, kam er auf uns zu und blieb vor Matt stehen. Der kleine Junge sah aus wie eine jüngere Version von Matt. Der kniete sich zu dem Jungen runter, sodass die Beiden auf Augenhöhe waren. 

Werwolf vs Werkatze - My MateWo Geschichten leben. Entdecke jetzt