Unmotiviert stach ich in meinen Pancakes herum, die mir Tante Isabel gemacht hatte. Katie warf mir ab und an Blick zu, die ich gekonnt ignorierte.
Als wir gestern nach Hause kamen hatten uns gleich die Zwillinge gefragt, was denn los gewesen sei. Katie und ich haben uns eher ungeschickt aus der Situation gerettet und waren schnell in ihr Zimmer gestürmt. Wir hatten uns noch einen Film angeschaut und waren dann zusammen in ihrem Bett eingeschlafen.
Heute morgen hatte ich eine Nachricht von Holly in der sie mir mitteilte, dass sie sich gerne mit mir treffen möchte um mit mir zu reden. Ich hatte auf die Nachricht nicht geantwortet und sie ignoriert.
"Olivia ist alles in Ordnung bei dir?", fragte meine Tante und sah von ihrem Kaffee auf. Ich hob den Kopf in ihre Richtung und versuchte zu lächeln.
"Ja, es ist alles in Ordnung. Ich bin einfach etwas müde." Tante Isabel nickte nur verstehend und trank weiter ihren Kaffee.
"Wir sollten darüber reden was wir morgen machen, wenn eure Großmutter hier auftauchen wird.", begann Onkel Daniel das Gespräch.
In der gleichen Sekunde wie er diesen Satz beendet hatte, verschluckte sie Katie an ihrer Milch und fing an zu husten. Sofort schlug ihr ihre Mutter auf den Rücken, worauf sie sich schnell wieder fing. Ihr Gesicht war so Rot geworden, dass sie selbst einer reifen Tomate Konkurrenz machen konnte. Schnell griff zu ihrer Tasse Milch und trank sie in großen Schlucken aus, dabei sah sie mich hilfesuchend an.
Ich wischte meinen verschwitzen Hände an meiner Jogginghose ab und sah meinem Onkel in die Auge.
"Es ist kompliziert. Ich kann es euch momentan nicht erklären. Ich kann euch nur sagen, dass ich morgen in Sicherheit sein werden und ihr euch einfach nichts anmerken lassen dürft."
Onkel Daniel sah mich hochgezogenen Augenbrauen an.
"Bitte ihr müsst mir vertrauen.", bat ich ihn und sah zwischen ihm und Tante Isabel hin und her. Doch Onkel Daniel schien der Gedanke nicht zugefallen, denn er sah mich skeptisch an.
Tante Isabel war es, die die Stille unterbrach. Sie stellte ihren Kaffee geräuschvoll auf den Tisch und schob ihren Stuhl nach hinten.
"Schatz, du hast sie gehört. Wir sollen uns keine Sorgen.", mit den Worten sah sie kurz zu mir und zwinkerte mir zu. Sie nahm mehrere Teller und ging damit zurück in die Küche. Katie sah ihrer Mutter mit großen Augen hinterher. Fing sich aber schnell wieder und nahm ihrerseits Teller in die Hände um sie abzuräumen. Ich saß weiter auf meinen Stuhl und versuchte den Blick meines Onkels stand zu halten. Wurde aber davon unterbrochen, dass meine Handy das Signal für eine Nachricht von sich gab. Ich kramte es aus meiner Hosentasche und entsperrte es.
Wollen wir uns in einer Stunde in der Stadt treffen?
Die Nachricht war von Holly. In mir machte sich eine schlechtes Gewissen breit, weil ich hier schon vorhin nicht geantwortet hatte.
"Können wir gleich in die Stadt und uns mit Freunden treffen?", fragte ich Isabel, welche lächelnd nickte. Katie sah mich skeptisch an.
Keine Stunde später standen Katie und ich vor dem Café in dem wir erst letztens mit Holly waren. Ich wollte gerade hinein gehen, als mich Katie festhielt.
"Ich habe schon etwas Angst vor dem Gespräch.", beichte sie mir. Ich konnte sie verstehen, ich hatte schließlich auch Angst auf die Reaktion von Holly. Katie zuliebe versuchte ich ein zuversichtliches Lächeln auf die Lippen zu bekommen.
"Wird schon nicht so schlimm werden." Ich wünschte diese Worten kamen mir so optimistisch über die Lippen, wie ich es mir vorstellte.
Zusammen gingen wir rein und fanden Holly an einen der Tische, welche am Fenster standen. Als hätte sie uns gewittert, hob sie im gleichen Augenblick den Kopf und lächelte uns unsicher an. Langsam traten Katie und ich näher und blieben schließlich unsicher vor dem Tisch stehen.
"Hey.", begrüßte uns Holly leise und wies auf die noch freien Stühle. "Setzt euch doch."
Katie sah sich misstrauisch im Raum um, was Holly zu merken schien.
"Keine Sorge, es ist keiner aus dem Rudel hier. Wir sind alleine und können offen reden."
Katie sah Holly entschuldigend an und ließ sich auf einem Stuhl nieder. Ich tat es ihr gleich und setzte mich verkrampft hin. Mein Blick lag auf Holly und wartete darauf, dass sie anfing zu sprechen.
"Also..", unterbrach Katie dann die Stille und wollte anfangen zu sprechen, wurde aber von der Bedingung unterbrochen, welche gerade zu uns kam.
Wir bestellten uns beide einen Cappuccino und sahen wieder zu Holly.
"Es tut mir so leid, dass wir nichts gesagt haben. Ich wollte niemanden in Schwierigkeiten bringen.", fing ich an zu sprechen und wartete dann geduldig auf Hollys Reaktion. Holly rührte unruhig ihren Kaffee um und wandte sich auf ihrem Stuhl.
"Ich bin dir nicht böse. Ich hätte, denk ich, genau so gehandelt. Aber ich muss gestehen, dass ich nicht ganz so überrascht war wie mein Bruder."
Verwundert sahen wir sie an. "Was soll das heißen?"
Holly strich sich eine lose Strähne hinters Ohr. "Mir kam es komisch vor, wie Ryan sich dir gegenüber verhalten hatte. Ich hatte diesen Gedanken im Hinterkopf. Immerhin hatte er seinem Vater verkündet, dass er seine Mate gefunden hatte, genau zu dem Zeitpunkt wo du auf unsere Schule kamst.", erklärte sie uns und sah zwischen mir und Katie hin und her.
"Er hat dir gegenüber komisch verhalten. Er hat dich indirekt Beschützt. Wann immer einer aus dem Rudel einen doofen Spruch über dich abgelassen hatte, war Ryan fast an die Decke gegangen. Er hat es versucht zu verstecken, aber man konnte ihn ansehen, dass er am liebsten auf die jeweilige Person los gegangen wäre. Seit wann weißt du es Katie?" Sie sah uns abwartend an und nahm einen Schluck aus ihrer Tasse.
"Noch nicht lange. Genau so lange wie Matt. Sie haben es uns zusammen erzählt. Als wir geplant haben wie wir Olivia verstecken können."
Holly hob abrupt den Kopf und sah mich großen Augen an.
"Ryan will dich vor deiner Großmutter verstecken?", fragte sie uns. Zögerlich nickte ich.
"Ja. Er will mich verstecken, damit sie mich nicht findet, damit ich hier bleiben kann."
Verstehend nickte Holly. "Ich kann es noch immer nicht glauben, dass du die zukünftige Luna bist.", flüsterte sie.
Ich legte stöhnend meinen Kopf auf die Tischplatte. Katie legte mir eine Hand auf den Rücken und strich sanft auf und ab.
Mein Handy ließ mich zusammen zucken. Stirnrunzelt nahm ich es aus meiner Tasche und sah auf den Bildschirm. Ryans Name leuchtete auf und zeigte mir, dass er mir eine Nachricht geschrieben hatte. Sofort bekam ich Herzklopfen und mein gesamter Körper fing an zu kribbeln.
Mit zitternden Händen öffnete ich die Nachricht. Hätte aber sofort in Ohnmacht fallen können, als ich mir die Nachricht durchgelesen hatte.
Bin in einer Stunde bei dir. Deine Großmutter landet in 2 Stunden.
_________________________________
Hey :)
Wieder ein neues Kapitel. Ich hoffe es gefällt Euch.
Die Reaktion von Tante Isabel kommt Euch bestimmt komisch vor. Aber ich kann Euch sagen, dass sich das noch aufklären wird ;)
Für Ideen und Verbesserungsvorschläge habe ich immer ein offenes Ohr.
Und vielen Dank für 17k Reads <3
Ihr seid die Besten :D
DU LIEST GERADE
Werwolf vs Werkatze - My Mate
WerewolfWerwölfe und Werkatzen sind schon seit Jahrhunderten verfeindet. Doch was passiert, wenn eine Werkatzen nach London zieht? Genau in ein Revier voll von Werwölfen.. Der 18 jährige Ryan wird irgendwann mal der Alpha des Rudels und nimmt seine Aufgabe...